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22 Jahre, 60 Monate

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Ich kann es selber kaum glauben und doch stimmt es ziemlich genau. Seit ich 1994 das erste Mal in Nepal war, habe ich mich dort bis heute 60 Monate aufgehalten. Etwa die Hälfte dieser FÜNF JAHRE zeigte ich meine zweite Heimat Gästen, die andere Hälfte bin ich meiner Leidenschaft, dem Höhenbergsteigen, nachgegangen. Wenn einer unheilbar mit dem Himalayavirus infiziert ist, dann ich.

Mein erster Gipfel im nepalesischen Himalya 1994: Der knapp 6000 m hohe Pokalde. Gemeinsam mit Steffen Taube war ich stolz wie ein Spanier gleich bei meiner ersten Aktion dort auf einem der schönsten Aussichtsgipfel des ganzen Khumbu zu stehen. Kurz vor dem Gipfel musste man sogar richtig klettern :-)

Mein erster Gipfel im nepalesischen Himalya 1994: Der knapp 6000 m hohe Pokalde. Gemeinsam mit Steffen Taube war ich stolz wie ein Spanier, gleich bei meiner ersten Aktion dort auf einem der schönsten Aussichtsgipfel des ganzen Khumbu rauf gekommen zu sein. Kurz vor dem Gipfel musste man sogar richtig klettern :-)

Es könnte einem fast schon Angst machen! Denn wie wird das alles weitergehen? 36 mal stand ich allein in Nepal auf Gipfeln über 6000 m. Und fast unglaublich ist auch, dass es erst jetzt einen Vortrag über meine zweite Heimat gibt. Für den hat übrigens der Vorverkauf im tapir begonnen. Die Karte kostet dort (ganz ohne irgendwelche zuzüglichen Vorverkaufsgebühren) 12 Euro. Das ist der ermäßigte Preis sozusagen für alle :-) An der Abendkasse muss man dann  15 Euro für die Karte ausgeben. Der Weg zum tapir, dem Ausrüster meines Vertrauens lohnt sich aber immer und nicht nur wegen ermäßigter Karten.

Der Saal im Zeitgeschichtlichen Forum ist sicher einer der modernsten und schicksten in ganz Leipzig und er ist mitten in der Innenstadt. Vom Weihnachtsmarkt bis dort hin 60 Sekunden!

Der Saal im Zeitgeschichtlichen Forum ist sicher einer der modernsten und schicksten in ganz Leipzig, und er ist mitten in der Innenstadt. Vom Weihnachtsmarkt bis dorthin in 120 Sekunden!

Mein Nepal -Vortrag wird ganz im Zeichen der Hilfe für das vom Erdbeben im Frühjahr schwer getroffene Land stehen. Nepal ist aus den Schlagzeilen, die Probleme dort sind aber nicht beseitigt. Ganz im Gegenteil! Deshalb wird am 5. Dezember im Zeitgeschichtlichen Forum in der Grimmaischen Straße 6 (15.00 und 17.30 Uhr) Nepalmed e.V. der Mitveranstalter sein. Ich freue mich über die Zusammenarbeit sehr, denn ich weiß, dass der Verein eine unglaublich zielstrebige und vor allem äußerst effektive Arbeit leistet. Der Zustrom an Spenden und Mitgliedern, den Nepalmed e.V. in den vergangenen Jahren erfahren hat, kommt nicht von ungefähr. Erst vor Kurzem war der Chef, Arne Drews, Ehrengast beim Bürgerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue.

Arne Drews und die Inhaberin vom tapir, Maren Fuhrmann, bei der Begrüßung der Gäste beim vom tapir veranstalteten Abend für die Erdbebenopfer in Nepal. Bis heute hat dieser wirklich tolle Abend 2000 Euro eingebracht.

Maren Fuhrmann, die Inhaberin vom tapir und Arne Drews, der Chef von Nepalmed e.V., bei der Begrüßung der Gäste beim vom tapir veranstalteten Charity-Abend für die Erdbebenopfer in Nepal. Bis heute hat das Engagement vom tapir 2000 Euro eingebracht!!

Ich möchte Nepalmed e.V. die Gelegenheit geben, sich auf meiner Veranstaltung zu präsentieren, und ich werde zehn Prozent der Einnahmen des Abends an diesen Verein spenden. Und wenn meine Zuhörer möchten, dann können sie natürlich auch an diesem Abend spenden:-)

ARCADIABild farbigWas gibt es sonst noch neues? Es gibt einen neuen Unterstützer von Abenteuer leben! Das ist mal wirklich ein gute Nachricht! Das REISEBÜRO ARCADIA wird mich in Zukunft eben nicht nur bei der Realisierung meiner häufig ziemlich ausgefallenen Flugwünsche unterstützen, meine Gepäckmassen irgendwie unterbringen und die Nepalflüge für meine Nepalgäste buchen. Es wurde eine langfristige gemeinsame Zusammenarbeit vereinbart, die auch mir helfen wird. Darüber bin ich sehr froh.

Und zu guter letzt gibt es noch einen Grund zum Daumendrücken. Unsere Expedition zum Monte Sarmiento erfüllt die Förderkriterien des Deutschen Alpenvereins für eine finanzielle Unterstützung. Den Antrag arbeite ich gerade aus. Außer eine kleine Zuarbeit vom Falk haben wir soweit alles zusammen. Das jedenfalls meine bzw. hoffe ich zumindest, so dass der Förderungsantrag in den nächsten Tagen rausgeschickt werden kann. Und dann bin ich sehr gespannt!!


Sie sind drin!

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Die Zugriffszahlen hier auf meiner Homepage als auch die Anzahl der Fans meiner Facebook-Seite erhöhen sich kontinuierlich. Die Arbeit an beidem zahlt sich also zumindest diesbezüglich aus. Vor allem auch der Online-Shop wird in letzter Zeit immer öfter besucht. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir drei neue Produkte in unsere Palette aufgenommen.

Unter der Rubrik „Sonstiges“, eine treffenderer Name fiel uns beim besten Willen nicht ein,  sind nun drei neue Sachen zu haben: Eine Tasche, ein Übersack und ein T-Shirt. Abenteuer Leben-Edition :-) Praktisch, preiswert und witzig, also zumindest das T-Shirt würde ich sagen.

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Die Tasche ist eine sehr stabile, wasserdichte Reisetasche, die auch als Rucksack getragen werden kann. Die Tragegurte sind im Boden der Tasche versteckt. Ein großer Rundbogenreißverschluss erleichtert das Ein- und Auspacken und die Übersicht, wenn mal was gesucht und auch gefunden werden muss. Besonders geeignet ist sie für den harten Einsatz beim Transport durch Yaks, Esel oder Träger auf langen Trekkings in Nepal Tibet, Peru oder anderswo. Und da ist es gut, wenn sie nicht so teuer ist, denn keine Tasche der Welt hält das lange durch. Die über 90 Leiter fassende Tasche kostet nur 60 Euro. Da allerdings sind die Versandkosten schon enthalten.

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Falls auf einer solchen Reise ein großer Rucksack gebraucht wird und eine Tasche deshalb unzweckmäßig wäre, ist es sinnvoll, seinen guten Rucksack zu schützen. Deshalb biete ich einen äußerst robusten, verschließbaren Übersack an, der bei mir im Dauereinsatz bewiesen hat, dass er jahrelang auch die rüdeste Behandlung klaglos verkraftet. Der Übersack ist mit einer Länge von über einem Meter und 45 cm im Durchmesser selbst für große Rucksäcke ausreichend dimensioniert und kostet inklusive Versand 19 Euro.

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Der dritte Neuling im Shop ist ein T-Shirt. Die Idee kam mir auf meiner letzten Expedition in Peru. Ganze Tage bewegten wir uns in der senkrechten mit zwei Eisgeräten in der Hand. War diese Art des Kletterns nicht die logische Fortführung unserer Entwicklung im Bereich der Bewegung? Oder ist es eigentlich der Ursprung? In jedem Fall ist es ein großartiger Sport und im Eis ein ganz besonderer noch dazu. Und deshalb gibt jetzt für 23 Euro dieses T-Shirt aus 100 Prozent Baumwolle. Der Versand ist auch hier im Preis enthalten. Viel Spaß damit.

So und nun werden wir sehen, ob und wie unsere „Kreationen“ angenommen werden. Ich bin gespannt…

 

 

 

Kennenlernen hoch 2

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Es ist noch gar nicht lange her, da hatte ich ein aufschlussreiches Gespräch mit jemandem, der es wissen muss. Will man heute erfolgreich sein, so wurde mir vermittelt, muss man Nischen besetzen, in denen sich noch keiner tummelt und braucht ein Alleinstellungsmerkmal. Ich solle mal über mich und meine Produkte nachdenken! Hab ich gemacht! Und als erstes fielen mir meine Kennenlernwochenenden ein. Das hatte ganz bestimmt vor allem damit zu tun, dass dieses Gespräch vergangenen Montag stattfand und das letzte Kennenlernwochenende die beiden Tage zuvor :-)

Mein Team für 2016. So ein Kennenlernwochenende wirkt wahre Wunder was die Teambildung anbetrifft.

Mein Team für 2016. Im Hintergrund die Torsteine und unübersehbar unser Ziel für den zweiten Tag, die schlanke „Tante“.

Es gibt bei der gleich vierwöchigen Reise einer zusammengewürfelten Gruppe von Menschen in ein Land wie Nepal einen Haufen Unwägbarkeiten. Das ist ganz selbstverständlich, denn Nepal ist nicht die Schweiz und der Himalaya beginnt dort, wo in den Alpen die höchsten Gipfel aufhören. Und das ist natürlich auch gut so, denn wollte man Unwägbarkeiten vermeiden, wäre zum Beispiel der Harz ein feines Ziel. Dort ist es natürlich auch sehr schön. Aber es wartet keine große Herausforderung. Und selbst der Blick auf den Brocken kann es nicht mit der Lhotsesüdwand aufnehmen.

Die frisch sanierte Häntzschelstiege ist sicher das Highlight in den Affensteinen. Hier kann es schon mal kribbeln im Bauch. Gut festhalten und dann geht das schon.

Die frisch sanierte Häntzschelstiege ist sicher das Highlight in den Affensteinen. Hier kann es schon mal kribbeln im Bauch. Gut festhalten, und dann geht das schon.

Wetter, Höhenverträglichkeit, Inlandsflüge, Gesundheit. Alles Umstände, die wir bei der Vorbereitung auf unser Himalayaabenteuer nur schwer beeinflussen können. Wir müssen in Nepal manchmal Dinge hinnehmen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Beobachterstatus einzunehmen. Mit einer wichtigen Ausnahme! Und das ist eines der komplizierteren Kapitel auf einer solchen Reise. Ich meine die Gruppendynamik. Jeder kann sich das vorstellen.

Jeder half hier jedem. Und am meisten wurde dem armen Sven geholfen. Der hatte nämlich vergesse n, das am Sonnabend Feiertag war. Und so schlug sein Plan fehl, sich fix im Pennymarkt, unserem Treffpunkt noch mit etwas essbarem einzudecken. Aber Elke half ihm aus und er half Elke.

Jeder half hier jedem. Und am meisten wurde dem armen Sven geholfen. Der hatte nämlich vergessen, dass am Sonnabend Feiertag war. Und so schlug sein Plan fehl, sich fix im Pennymarkt, unserem Treffpunkt in Bad Schandau, noch mit etwas Essbarem einzudecken. Alle halfen ihm aus und so kam er zu viel schmackhafteren Sachen, als er je im Pennymarkt bekommen hätte. Eigentlich eine brillante Idee.

Um sich auf die anderen einstellen zu können und vor allem auch, um die Person besser kennen- und einschätzen zu lernen, welche auf unserer Himalayatour die Verantwortung trägt, nämlich mich, ist unser Kennenlernwochenende einfach Gold wert. Und das empfinden offensichtlich auch ganz viele meiner zukünftigen Gäste so. Denn häufig ist genau diese Art der Vorbereitung ein Grund, bei mir eine Reise zu buchen. Sie wollen ihre Mitstreiter und mich auf gar keinen Fall erst auf ihrer Traumtour kennenlernen müssen.

Die Rübezahlstiege liegt ein bisschen versteckt und ist deshalb nicht ganz so stark frequentiert wie die anderen in den Affensteinen. Aber dafür ist der Durchstieg durch das "Loch" sehr kurios.

Menschenkette für den Rucksacktransport. Die Rübezahlstiege liegt ein bisschen versteckt und ist deshalb nicht ganz so stark frequentiert wie die anderen in den Affensteinen. Aber dafür ist der Durchstieg durch das „Loch“ sehr kurios.

Wir trafen uns vergangenen Sonnabend um 9.00 Uhr in Bad Schandau. Alle waren gekommen, manche mit überlanger Anreise. Am ersten Tag geht es auf eine ausgedehnte und ziemlich fordernde Wanderung durch die Affen- und Schrammsteine. Gleich sechs der legendären Stiegen stehen auf dem Programm. Wir brauchen Trittsicherheit und Mut. Mehr übrigens als bei der Trekkingtour in Nepal selbst nötig ist. Und trotzdem sind es eben nur Wanderwege, die wir begehen. Das ist in Sachsen alles ein kleines bisschen anspruchsvoller. Denn schließlich haben ja die Sachsen das Klettern erfunden!

Boofenromantik am Lagerfeuer. Schöner geht es kaum. Eine uralte Tradition, die heutzutage verboten ist.

Boofenromantik am Lagerfeuer. Schöner geht es kaum. Eine uralte Tradition, die heutzutage verboten ist. Aber es gibt vom Nationalpark zugelassene Feuerstellen, wo man die Lagerfeuerromantik auch heute noch genießen kann.

Übernachtet wird ganz zünftig in einer Boofe. Es gibt kaum etwas typischeres für die Sächsische Schweiz. Dieser Abend am Lagerfeuer ist sicher besonders ergiebig, was das Kennenlernen anbelangt, denn das ein oder andere alkoholische Getränk macht die Zunge lockerer. Und natürlich kann mich hier jeder fragen, was immer ihm zu seinem bevorstehenden Abenteuer in Nepal auf dem Herzen liegt.

Die Tante ist sicher einer der begehrtesten Gipfel der gesamten Sächsischen Schweiz. Toll gelegen, schön anzusehen mit moderaten Schwierigkeiten. Aber Schlingenlegen sollte man schon können, wenn man ihr auf den Pelz rücken möchte.

Die Tante ist zweifellos einer der begehrtesten Gipfel der gesamten Sächsischen Schweiz. Toll gelegen, schön anzusehen, moderate Schwierigkeiten beim Klettern. Aber Schlingenlegen sollte man schon können, wenn man ihr auf den Pelz rücken möchte.

Am nächsten Tag wird es dann für mich entspannter. Wir gehen klettern. Meine Gäste hängen am Seil. Passieren kann also überhaupt nichts mehr. Wenn das Wetter passt, sind wir an diesem Tag in den Schrammsteinen an der Tante unterwegs. Sie ist sehr freigiebig in ihrer Gunst. Jeder hat bei ihr die Chance, es bis ganz auf den Gipfel zu schaffen. Allerdings muss man sich schon anstrengen. Geschenkt wird einem der traumhafte Blick über die großartigen Gipfel der Schrammsteine nicht.

Der Blick von der Tante auf die Schrammsteinkette ist schon einer der ganz besonders eindrucksvollen Bergblicke unseres Elbsandsteingebirges!

Die Aussicht auf die Schrammsteinkette ist schon einer der ganz besonders eindrucksvollen Bergblicke unseres Elbsandsteingebirges!

Ausklingen lassen wir das Wochenende ganz entspannt bei Eis und Kuchen, Kaffee oder Bier in der Schrammsteinbaude. Es macht mir großen Spaß, dabei zuzusehen, wie entspannt und vertraut vor kurzem noch wildfremde Leute miteinander umgehen, als wären sie schon seit Jahren Freunde. Gemeinsam Erlebtes in der Natur bewirkt oft wahre Wunder in der Teambildung!

Kurioserweise ging es gleich einen Tag nach diesem besonders schönen Wochenende weiter mit dem Kennenlernen. Und das gab es wirklich noch nie. Die Februartour 2017, die von Jiri aus über die drei großen Khumbu-Pässe führen wird, ist schon jetzt komplett ausgebucht. Diese Truppe kann es offenbar gar nicht mehr erwarten, was ich sehr gut verstehen kann. Deshalb traf sie sich bereits gestern das erste Mal mit mir, um Fragen stellen zu können und sich schon mal ein Bild von den zukünftigen Mitstreitern zu verschaffen. Ein Gast aus dieser Gruppe hatte zu sich nach Hause eingeladen. Jeder hat irgend etwas zu essen oder diverse Alkoholika mitgebracht, und so wurde es ein wirklich informativer und vor allem lustiger Abend. Besser kann die Vorbereitung auf das gemeinsame Abenteuer im gewaltigsten Gebirge unseres Planeten nicht beginnen.

Vielen Dank an Jörg, der uns beherbergt hat und an die fleißigen Kartoffelsalatproduzenten, die bewirkt haben, dass ich heute morgen auf der Waage ein Kilo schwerer bin! Es war aber auch zu lecker!

Vielen Dank an Jörg, der uns beherbergt hat und an die fleißigen Kartoffelsalatproduzenten, die bewirkt haben, dass ich heute morgen auf der Waage ein Kilo schwerer als gestern bin! Es war aber auch zu lecker!

Zum Schluss für alle diejenigen noch eine kleine Info, die wissen, dass sie unbedingt irgendwann einmal ihren Traum von der großen Trekkingtour im Himalaya verwirklichen werden, sich das bisher aber nicht getraut haben: Erstens führe ich nicht mehr als zwei Touren pro Jahr. Und für die zweite Reise, die Vier-Täler-Tour mit Gipfelmöglichkeit für erfahrene Bergsteiger im März 2017, gibt es jetzt genau noch fünf freie Plätze. Dann gilt es, bis 2018 zu warten, wenn man gern gemeinsam mit mir unterwegs sein möchte. Und dass ist ja wohl entschieden zu lange hin.

P.S. Als Argumentationshilfe gegenüber sich selbst, seinem Chef oder der bzw. dem Angetrauten gibt es ja am 5. Dezember um 15.00 Uhr und um 17.30 Uhr meinen Vortrag zu Nepal und vor allem auch über das Everest-Gebiet im Zeitgeschichtlichen Forum in der Grimmaischen Straße 6. Die schönsten 300 Bilder aus meiner zweiten Heimat in Kombination mit dem besonderen Leipziger Weihnachtsmarkt wäre doch ein prima Familienevent im Advend. Tickets gibt es in meinem Bergsportausrüster tapir. Zum online Vorverkauf geht es HIER

Königreich der Götter

 

Pan di Zucchero

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Matteo ist Surfer. Und der entspannteste Mensch, den ich seit neuestem kenne. Sehr entspannt und sehr cool. Er betreibt eine Surfschule in Masua. Matteo hat eine schöne Frau, ein süßes Kind und ein Boot. Er meinte, dass es vielleicht ginge, zum Einstieg der von uns favorisierten Route auf den Pan di Zucchero zu springen. Einen Strand oder ähnliches hat dieser Felsen im Meer nicht zu bieten. Nur senkrechte Wände. 

Matteo hat es geschafft. Er macht sein Geld von Aprilbis Oktober, den erst des Jahres hat er Urlaub. Und zwar im Sinne des Wortes. Und Klettern geht Matteo übrigens auch.

Matteo hat es geschafft. Er macht sein Geld von April bis Oktober, den Rest des Jahres hat er Urlaub. Und zwar im Sinne des Wortes. Und Klettern geht Matteo natürlich auch.

Die erste Seillänge vom Boot aus zu sichern, dass ginge selbstverständlich nicht. Scharfkantiger Kalk und Brandung sind eine ungünstige Kombination. Da sei nichts zu machen. Sein Boot ist ihm heilig. Aber irgendwie bekämen wir das schon hin. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Dann sollten wir eben woanders klettern. Wir könnten ja mal schauen. Für zehn Euro fährt er uns raus. Für wieviel Euro? Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen.

Fünf Minuten später waren wir sprung- und kletterbereit in seinem Boot. Nun muss man natürlich folgendes dazu sagen. Er wäre in unserer Sache womöglich nicht ganz so entspannt und wir nicht ganz so zuversichtlich, was den Sprung in den Einstieg anbelangt, wenn dieser Tag nicht so ausserordentlich ruhig begonnen hätte. Und das sollte er möglichst auch bleiben, denn schließlich wollten wir ja auch wieder vom Felsen abgeholt werden. Da würde dann ja noch ein Sprung fällig.

Diese Seillänge war nicht nur anspruchsvoller als gedacht, sie war auch brüchig und sandig. Ich kam mir vor wie in der Heimat.

Diese zweite Seillänge, hier im Bild, war nicht nur anspruchsvoller als gedacht, in dem Kamin war es auch noch ziemlich brüchig und sandig. Ich kam mir vor wie in der Heimat.

Zuerst umrundeten wir den Pan, damit ich in Ruhe fotografieren konnte. Dann fuhren wir zum Einstieg. Es war, wie Matteo vorhergesagt hatte, nur ein kleiner Sprung. So was durfte sprungerprobte Leute aus dem Elbsandstein doch nicht abschrecken. Matteo fuhr uns nur so nah heran, dass sein Boot nicht in Gefahr kam und dann sprangen wir einfach. Schon im nächsten Moment hatte er sein Boot gewendet und fuhr davon. Wir sollten ihn anrufen, wenn wir fertig seien. Nummer hatte ich, Telefon hatte ich nicht vergessen, alles gut, Gott sei Dank!

Der Blick über das nach Osten abfallende Gipfelplateau des Pan di Zucchero in Richtung Masua.

Der Blick über das nach Osten abfallende Gipfelplateau des Pan di Zucchero in Richtung Masua.

Irgendwie drapierten wir das Seil auf einem kleinen Absatz, und da blieb es sogar und fiel wider Erwarten nicht ins Wasser. Und dann ging`s los. Die erste Seillänge leicht, kein Problem. Die zweite Seillänge sollte es auch sein, sechster Grad (UIAA), höchstens. Aber hier hatte es irgendwer nicht gut mit seinen Wiederholern gemeint.

Also falls jemand die „Didi“ am Pan di Zucchero machen will. Die zweite mit 5c (französische Skala) eingestufte Seillänge ist die schwerste. Ich habe mich regelrecht gefürchtet, vor allem, weil ich ja auf Genuss eingestellt war. Die drei folgenden Seillängen, mit 6a+ und 6b bewertet, waren wirklich ein Klacks dagegen. Bewertungen sind nun mal eine sehr subjektive Sache und zumindest hier ganz und gar von den Vorlieben des Erstbegehers abhängig. Diese stimmen in dieser Route jedenfalls mit meinen so gar nicht über ein.

Irgendjemand hat dort oben die Nationalflagge Sardiniens aufgestellt. Offensichtlich sind auch die Sardies Matteo sagte mir, dass man sich dort selbst so nennt, voller Nationalstolz.

Der Blick vom Gipfel über die Südwestküste der Insel. Irgendjemand hat dort oben die Nationalflagge Sardiniens aufgestellt. Offensichtlich sind auch die Sardis, Matteo sagte mir, dass man sich dort selbst so nennt, voller Nationalstolz.

Doch eigentlich war die Kletterei auf den Pan di Zucchero ausnahmsweise einmal Nebensache. Einfach nur dort sein zu dürfen, auf dem Gipfel herumzulaufen und absolut allein zu sein, hat mich vor allem anderen fasziniert. Wir hatten den windumtosten und von der Brandung malträtierten Felsen ganz für uns allein.   Doch das wird nicht lange so bleiben. Gerade hat man einen sehr bequemen Klettersteig fertig gestellt, den selbst der ungeübteste Nichtkletterer raufsteigen kann. Und bald gibt es auch einen Bootssteg. Touristen sollen angelockt werden mit einer Perle der Natur, die nun bald keine mehr ist.

Unser Rückweg über diesen Steig und einen bequemen Einstieg an seinem Ende ins Boot war also sehr unspektakulär. Selbst das Wetter hat an diesem Tag tadellos mitgespielt. Es blieb windstill. Eigentlich war alles perfekt. Eigentlich…

Unsere Route an der Südkante des Pan di Zucchero. 5 Seillängen bis 6b. Ein schönes kleines Abenteuer.

Unsere Route an der Südkante des Pan di Zucchero. 5 Seillängen bis 6b. Ein schönes kleines Abenteuer.

Sardinien

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Was für eine Weisheit: Aufhören, wenn es am schönsten sei. Also ich kann mich damit nicht anfreunden. Nun geht es tatsächlich aufwärts mit dem Kletterkönnen, denn nichts übt so sehr, wie das Klettern selbst. Jetzt müsste man erst so richtig anfangen mit dem Schwerklettern, anstatt aufzuhören. Doch Jammern hilft nicht. Höchstens schnell wieder kommen.

Das Klettergebiet rund um das Örtchen Jerzu  mit seinen drei großen Sektoren zählt zu den größten der ganzen Insel. Herzu war unser erstes Ziel im Ostteil Sardiniens.

Das Klettergebiet rund um das Örtchen Jerzu mit seinen drei bedeutenden Sektoren zählt zu den größten der ganzen Insel. Jerzu war unser erstes Ziel im Ostteil Sardiniens.

Das Fazit der vergangenen 12 Tage lässt keine Wünsche offen. Wir haben viel gesehen und sind buchstäblich von Sonnenaufgang bis zum Dunkelwerden geklettert, zumindest wenn das Wetter es zuließ. Die Südwestküste hat mir am besten gefallen. Große Wände direkt über dem Meer, tolle Routen und weit ab vom Kletterrummel in den angesagten Gebieten rund um Cala Gonone.

Der Pan di Zucchero und die „Megaminimondo“ an der Porto Flavia waren hier die Höhepunkte. Fast durchgehend perfekter Fels und nicht ein abgespeckter Griff, dafür allerdings auch nicht ein vernünftiges Restaurant. Aber vielleicht haben wir uns nur nicht genug Zeit zum Suchen genommen. Wir mussten schließlich klettern. Und so gab es eben jeden Tag Nudeln in unserer sehr spartanischen Unterkunft.

Der Sektor Isola del Tesoro, hier im Bild hat 63 Route und wird vom Autor des Kletterführers, Maurizio Oviglia doch tatsächlich als schönste Wand der Welt bezeichnet. Logisch, dass wir uns das ansehen mussten!

Der Sektor Isola del Tesoro in Jerzu, hier der linke Wandteil im Bild, hat 63 Routen und wird vom Autor des Kletterführers, Maurizio Oviglia, doch tatsächlich als schönste Wand der Welt bezeichnet. Logisch, dass wir uns das ansehen mussten! Und tatsächlich gibt es hier schöne Wege in bestem Fels, die aber alle leider nach spätestens 30 m enden. Wieso nur?

Den zweiten Teil unseres Aufenthaltes auf Sardinien, wollten wir uns dann aber doch die Gegend rund um Cala Gonone an der Ostküste ansehen. Hier spielt die Musik. Fast die Hälfte der Klettergebiete der Insel gruppiert sich um dieses malerische Küstenörtchen, in dem allein es sicher mehr gute Kneipen gibt als an der gesamten Südwestküste. Und in einer dieser Kneipen an der Strandpromenade, so hatte ich das Gefühl, sitzen nach Sonnenuntergang mehr Kletterer als im Rest der Insel.

Der zentrale Teil des Sektors "La Poltrona" mit dem Deutschen Wall. Die dritte Seillänge ist 45 m lang und tatsächlich anhaltend schwer. Doch keine Angst. Alle fünf Meter gibt es einen bombensicheren Haken.

Der zentrale Teil des Sektors „La Poltrona“ mit dem Deutschen Wall. Die dritte Seillänge ist 45 m lang und tatsächlich anhaltend schwer. Doch keine Angst. Alle fünf Meter findet sich ein bombensicherer Haken.

Deutsch Wall

Janina Graeber im Nachstieg in der dritten Seillänge. An dieser Stelle nimmt endlich die Steilheit ein wenig ab, und es wird besser. Im Hintergrund das nahe Cala Gonone.

Hier im Osten gibt es drei Gebiete, die uns wegen der geradezu euphorischen Lobeshymnen im Kletterführer besonders ans Herz gelegt wurden und die wir natürlich unbedingt sehen wollten. Das erste war das oben schon erwähnte Jerzu. Nummer zwei ist „La Poltrona“, (Ohrensessel) benannt nach der eigenartigen Form dieser gewaltigen Plattenflucht. Wir hatten in dem hervorragenden Kletterführer „Pietra di Luna“ von Maurizio Oviglia von einer Route gelesen, die ich nach der Lektüre unbedingt klettern wollte:

„Der Deutsch Wall (von Heinz Mariacher im Jahr 1985, Anm. von mir) ist eine extrem schwierige Plattentour mit kühner Absicherung. Mehr als ein Wiederholungsversuch scheiterte am Beginn der dritten Seillänge, wo die gefragte Technik und die notwendige große Konzentration beim Klinken mehr als einem die Nerven durchgehen ließen. Flüge von zehn Metern sind hier keine Seltenheit.“

Na wenn diese Routenbeschreibung einen nicht neugierig macht, zumal die Schwierigkeit dieser legendären 3. Seillänge nur mit 8- angegeben ist! Das musste gehen. Und wie kühne Absicherung aussieht, wissen die Leute hier womöglich gar nicht.

Also haben wir uns getraut, und ich gebe zu, dass man schon gute Nerven und sehr enge Kletterschuhe braucht, um dort hoch zu kommen. Aber sterben wird man in dieser Route eben nicht! Also trotz der schauerlichen Vorschusslorbeeren im Kletterführer, kann man diesen exzellenten Klassiker schon machen.

Die beeindruckendste und sehr steile Nordwand an der Aguglia wird auf der sehr abwechslungsreichen "Sole incantatore" fast in Falllinie durchstiegen

Die beeindruckende, 140 m hohe und vor allem sehr steile Nordwand an der Aguglia wird auf der abwechslungsreichen Route „Sole Incantatore“ fast in Falllinie durchstiegen. Zwischen oberen und mittleren Drittel der Wand befindet sich gerade eine Seilschaft beim Abseilen über unsere Route.

Die dritte Empfehlung unseres Autors schießt nun ganz und gar den Vogel ab. Ich muss noch mal aus dem Kletterführer zitieren:

„Wenn man jemanden trifft, der noch nicht an der Cala Goloritze gewesen ist, dann reibt man sich verwundert die Augen und empfiehlt hinzugehen, koste es was es wolle.

Oder an anderer Stelle: „Spricht man von der Cala Goloritze, überschlagen sich die Superlative: Sie sei die schönste Bucht des Mittelmeeres, zumindest, was das Klettern im Kontakt mit der Natur und dem Meer angeht. Was mich anbetrifft, so ist das wahr. Ich kenne keinen anderen Ort, der so wild und schön ist, wo der rundum perfekte Fels so unglaublich mit dem Türkisblau des Meeres kontrastiert.“

Denn hier steht die 140 m aufragende Aguglia, die „einer der schönsten Obelisken ganz Italiens“ sei. Ein richtiger Gipfel also, auf den tatsächlich auch bis zum Gipfel geklettert wird. Na das wir da hin mussten, versteht sich natürlich von selbst.

Ich konnte es kaum fassen: Ein Gipfel, auf den kaum zwei Leute passten und dann auch noch ein Gipfelbuch! (Foto: Janina Graeber)

Ich konnte es kaum fassen: Ein Gipfel, auf den knapp zwei Leute passen und dann auch noch ein Gipfelbuch! (Foto: Janina Graeber)

Dieser Tag unseres Versuchs allerdings war der erste, wo man das Wetter als eher durchwachsen bis schlecht bezeichnen konnte. Es wehte ein stürmischer Ostwind, und es war kalt. Wir nahmen sogar unsere Daunenjacken mit. Wir hatten uns die „Sole Incantatore“ an der Nordseite der Aguglia ausgesucht, eine anspruchsvolle Route von vier 35-m-Seillängen, in welcher beinahe vom ersten bis zum letzten Zug im siebenten und unteren achten Grad (6b, 6b+.6b+, 6c) geklettert werden muss. Und das bei stürmischen Wind von der Seite. Eine solch anhaltend schwere Route unter diesen Bedingungen brachte mich dann auch an die Grenze meiner Möglichkeiten.

Die Cala Kolorite mit der über ihr aufragenden Aguglia ist wirklich einen Besuch wert. Man kann hier auch ganz wunderbar Baden. Nur eben leider nicht an diesem stürmischen Tag.

Die Cala Goloritze mit der direkt über ihr aufragenden Aguglia ist wirklich einen Besuch wert. Man kann hier auch ganz wunderbar Baden. Nur eben leider nicht an diesem stürmischen Tag.

Die „Sole Incantatore“ war sicher die forderndste Tour, die wir hier gemacht haben und die schönste. Leider wissen das auch andere, deshalb war das die erste Route überhaupt, die schon ganz schön abgespeckt war, was sie nicht gerade leichter gemacht hat.

Die hier erwähnten Touren waren bei weiten nicht alles, was wir in diesen 12 sehr intensiven Tagen geklettert sind. Insgesamt kommen 50 Seillängen zusammen, eine schöner als die andere und ausnahmslos in perfektem Fels. Und es wären noch einige mehr geworden, wenn wir die drei letzten Tage nicht zum Teil zur Untätigkeit verurteilt gewesen wären. Am vergangenen Samstag hat es sogar durchgeregnet.

Um zur Aguglia zu gelangen, muss man von der letzten Parkmöglichkeit eine reichliche Stunde in einem wunderschönem Tal bis an den Strand absteigen. Und auf diesem Weg haben mich riesige uralte Eichen sehr fasziniert.

Um zur Aguglia zu gelangen, muss man von der letzten Parkmöglichkeit eine reichliche Stunde in einem wunderschönen Tal einige hundert Höhenmeter bis an den Strand absteigen. Und auf diesem Weg haben mich riesige, uralte Eichen sehr fasziniert.

Wie man vielleicht schon ahnt, werde ich wiederkommen. Sardinien hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen und dabei ganz besonders die schier unendlichen Möglichkeiten, Mehrseillängenrouten in jeder Schwierigkeit und Absicherungsqualität zu klettern. Der nagelneue Multipitches-Kletterführer von Maurizio Oviglia vom Dezember 2014 hat 454 Seiten!! Seit gestern befindet er sich in meinem Besitz!

Und es gibt auch schon ein Ziel für die Rückkehr nach Sardinien: Die Punta Giragili. Die wohl höchste und auch eine der unzweifelhaft schönsten Wände Sardiniens. Um die 400 Klettermeter in derzeit 14 Routen. Eine davon ist dem großen Wolfgang Güllich gewidmet. Die wird nun anvisiert. Aber für sie muss ich noch ein bisschen trainieren...

Und es gibt auch schon ein Ziel für die Rückkehr nach Sardinien: Die Punta Giragili. Die wohl höchste und auch eine der unzweifelhaft schönsten Wände Sardiniens. Um die 400 Klettermeter in derzeit 14 Routen. Eine davon ist dem großen Wolfgang Güllich gewidmet. Die wird nun anvisiert. 13 Seillängen, alle zwischen 7. und 8. Grad UIAA. Das also heisst, für sie muss ich noch ein bisschen trainieren…

Zum Schluss muss ich mich noch bei meiner zuverlässigen Sicherungsfrau bedanken. Wie wichtig jemand dort unten ist, auf den man sich verlassen kann und der spürt, wie es einem dort oben gerade geht, weil er jede noch so kleine Nuance im Verhalten bzw. den Ansagen richtig deuten kann, weiss nur jemand, der es auch schon genau anders erlebt hat.

Janina Graeber am dritten Stand in der "Sole Incantatore" an der Aguglia.

Janina Graeber am dritten Stand in der „Sole Incantatore“ an der Aguglia.

 

 

Der Sack ist zu

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Was für ein verrücktes Jahr dieses 2014! Und dabei meine ich gar nicht die vielen Jubiläen: Im Frühjahr gleich drei Gruppen in Nepal, bald danach Training im Pitztal und in Chamonix für den Alpamayo und den Artesonraju, dann fast anderthalb Monate Peru und anschließend noch drei weitere Events in den Alpen. Die Ausflüge in die Sächsische Schweiz kann ich in diesem Jahr gar nicht mehr zählen. Für mein armes Auto zählt 2014 dreifach.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Aber das vergangene Wochenende sticht selbst aus dieser Fülle an Ereignissen noch etwas heraus. Ich war mit meiner Mera-Peak-Gruppe zum Kennenlernen in der Sächsischen Schweiz. Es lief etwas anders ab als sonst, und es war auch eine besondere Gruppe.

Fünf von den sieben Gästen werden zum wiederholten mal mit mir nach Nepal kommen. Ronny wird sage und schreibe zum vierten Mal dabei sein, Karin und Christian haben sich zum dritten Mal angemeldet, und für Urs und Katrin wird es die zweite gemeinsame Reise in den Himalaya. Und darauf bin ich, ehrlich gesagt, ein wenig stolz, denn wieder und wieder mit mir zu fahren, kann ja nur heißen, dass es gefallen hat. Und so muss es auch bleiben. Das ist für mich die Herausforderung am Mera Peak.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe dann auf dem Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe auf dem Gipfel des Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Anders waren am vergangenen Wochenende zwei Dinge. Es hat nicht geregnet!! Ganz im Gegenteil. Es war trocken, sonnig und angenehm warm. Und die Sächsische Schweiz zeigte sich von ihrer allerbesten Seite: Traumhafte Sonnenaufgänge, wallende Nebel über den Tälern, klare Luft, das perfekte Kletterwetter also. Deshalb wollten wir auf die Stiegentour am ersten Tag verzichten. Dafür sollte klettern gegangen werden. Und das haben wir dann auch sehr ausgiebig getan.

Katrin klettert hier im Bild das "Klavier direkt", immerhin eine 7c.Gr. Herkulessäule (1)

Katrin, links im Bild, klettert das „Klavier direkt“, immerhin eine 7c.  Rechts haben Janina, Katrin, Urs und Sven soeben auf dem „Alten Weg“ die Große Herkulessäule bezwungen, einer der ganz wichtigen Gipfel in der Sächsischen Schweiz.

Am ersten Tag waren wir im Bielatal und sind gleich drei Wege am Daxenstein und anschliessend noch den „Alten Weg“ auf die Große Herkulessäule geklettert. Am zweiten Tag bestiegen wir in den Schrammsteinen die Tante, den Bergfex und die Fotografenspitze. Die Kletterer sind an diesem perfekten Wochenende also hoffentlich auf ihre Kosten gekommen und die Fotografen bei diesem Traumbedingungen sicher auch.

Nun aber ist der Sack für kommendes Jahr zu. Die beiden Kennenlernwochenenden für die Nepal-Touren 2015 sind Geschichte und danach nehme ich in der Regel keine Gäste mehr in die Gruppen auf. Aber für 2016 gibt es noch einige freie Plätze. Und da wird ganz sicher auch wieder ein größerer Gipfel dabei sein. Entweder der Nirekha oder der Mera Peak. Das allerdings steht heute noch nicht so genau fest.

Best of 25 Jahre.19uhr

Was aber fest steht, ist der Termin für meinen Jubiläumsvortrag. Es ist ein neu konzipierter Vortrag, in dem sich alles um das Thema „ZIELE“ drehen wird. Denn es ist nun mal so. Der Weg allein kann nicht das Ziel sein, wenn ich auf den höchsten Punkt eines großen Berges will. Mein Gipfelziel muss einen überragenden Stellenwert einnehmen. Es muss die Kraft haben, manchmal über Jahre der Vorbereitung auf ein Projekt eine gleichbleibend große Anziehungskraft auszuüben. Kann ein Ziel das nicht leisten, dann sind wir schon zum Scheitern verurteilt, bevor wir überhaupt aufgebrochen sind.

Und deshalb beschäftigt sich der neue Vortrag in dem für mich doch besonderen Jahr 2014 mit diesem Thema. Sagenhafte 25 Jahre ist es nun schon her, als ich mit dem Bergsteigen begann, und es kamen eine Menge großartiger Ziele in dem Vierteljahrhundert zusammen.

Über fünf der bedeutendsten und ihre Anziehungskraft berichte ich live und in HD am 27.12. um 19.00 Uhr im Gondwanaland im Zoo Leipzig. Und was in diesem Zusammenhang vielleicht von Interesse ist: Die beiden bisher noch nicht verarbeiteten Unternehmungen am Baruntse 2013 und in Peru 2014 werden im zweiten Vortragsteil die Hauptrolle spielen.

Also! Der online-Vorverkauf hat begonnen und Weihnachten steht vor der Tür.

60 Tote

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Am 14. Oktober überraschte ein heftiger Wettersturz hunderte Wanderer und ihre nepalesischen Begleiter in Nepal. Betroffen war vor allem die Region um den 8000er Annapurna. Die Wanderroute um diesen Berg ist die inzwischen meistfrequentierte Trekkingroute in ganz Nepal. Ausgelöst wurde das Unwetter durch den Zyklon „Hudhud“, der sich über dem Golf von Bengalen gebildet hat und schon in Indien schwere Schäden anrichtete.

Die DPA meldete am 19. Oktober, dass inzwischen mit über 60 Toten in der Annapurna-Region gerechnet werden muss, weil es für die Vermissten fünf Tage nach dem Wintereinbruch keine Hoffnung mehr gibt. 43 Leichen seien inzwischen geborgen, 19 Menschen werden noch vermisst. Andere Angaben sprechen sogar von noch 40 Vermissten. Was für eine Tragödie! Und wieder sind es in der Mehrheit Einheimische, die bei diesem Unglück ums Leben kamen. Nach Behördenangaben ist diese Katastrophe die folgenschwerste in Nepal seit Menschengedenken. Das lässt keinen kalt, schon gar nicht jemanden wie mich, der seit mehr als zwanzig Jahren selbst dort unterwegs ist.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen den Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen einen Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Was ist schief gelaufen? Wurden Fehler gemacht? Es wird ja immer sogleich nach Schuldigen gerufen. Häufig am lautesten von denen, die ahnen, dass womöglich niemand anderes als sie selbst schuld sein könnten. Die Reaktion ist wie schon im Frühjahr beim Unglück am Everest reflexartig. Vor allem die Regierung Nepals sei schuld. Das sagt zum Beispiel der Chef des Verbandes der Nepalesischen Trekkingagenturen. Er meint, dass die Guides schlecht ausgebildet seien, Notunterkünfte für Träger fehlten, oder, in meinen Augen ganz besonders originell, endlich das Prinzip ein Trekker-ein Guide durchgesetzt werden müsse.

Zahlreiche der überlebenden Wanderer sind nun wiederum der Meinung, dass die Agenturen bzw. deren Führer schuld seien. Viele Gruppen wären aufgebrochen, obwohl Warnungen vor einem Wettersturz kursierten. Und just in diesem Augenblick sind wir schon beim Kern der Sache. Von wem eigentlich stammten diese Warnungen? Wer ist dort überhaupt in der Lage, Wetterberichte abzurufen? Wer trägt Hightech-Ausrüstung am Thorong La und wer in zerlumpten Klamotten die Lasten? Und wer hat denn eigentlich das Sagen auf dem Trek? Immer der Guide oder allzu häufig die, die ihn bezahlen? Die Frage ist doch: Wer trägt die Verantwortung dafür, wann und ob überhaupt losgegangen wird, zum Beispiel über einen Pass wie den fast fünfeinhalbtausend Meter hohen Thorong La auf der Annapurnarunde?

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort, wenn es darum geht, ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Als erstes gilt die Feststellung, dass im Himalaya ständig mit mehr oder weniger extremen Wetterstürzen gerechnet werden muss. Schon ganz und gar im Oktober, dem Monat, wo alle glauben, sie seien vor schlechtem Wetter sicher. Das weiss ich nun aus eigener Erfahrung zur Genüge. Und an solchen Wetterphänomenen ist niemand schuld, jedenfalls bestimmt keiner in Nepal.

Das zweite ist, dass natürlich die Agenturen dafür verantwortlich sind, wer da die ausländischen Trekker durch die Berge führt. Und zwar vor allem die in Nepal. Dass der nepalesische Staat nicht plötzlich damit beginnen wird, Bergführer auszubilden, ist den Chefs der Agenturen dort am ehesten bewusst. Die ausländischen Reiseveranstalter, die ihre Gäste nach Nepal schicken, sind aber ebenso in der Pflicht, genau hinzuschauen, was für eine Arbeit vor Ort von den nepalesischen Partneragenturen geleistet wird. Es reicht eben nicht, wenn die Guides fremde Sprachen beherrschen.

Und wenn man sich womöglich auch in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es auch viel einfacher, auch  mal "ES GEHT NICHT" zu sagen.

Und wenn man sich womöglich in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil man sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es natürlich viel einfacher, auch mal „ES GEHT NICHT“ zu sagen.

Des Pudels Kern ist aber etwas anderes: Jeder, der eine Reise in den Himalaya unternimmt, muss sich klar darüber sein, dass Nepal, Indien oder auch Pakistan eben nicht die Schweiz ist. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Erde. Man kann hier niemals die Maßstäbe anlegen, die man vielleicht in den Alpen anlegen wird. Doch genau das tun viele. Die Rundum-Sorglos-Mentalität kann einen aber ganz schnell ins Verderben führen. Eigenverantwortung ist zwingend nötig, wie übrigens überall auf der Welt, wenn man in der immer unberechenbaren Natur unterwegs ist. Doch in extremen Regionen, wie der Himalaya nun mal eine ist, gilt dies sicher noch viel mehr als anderswo.

Und nicht nur Eigenverantwortung. In einem klugen Kommentar  zu einem Blogbeitrag über das Thema las ich folgenden Satz: „In Nepal trägt man als Kunde mehr Verantwortung für die Träger und auch für den Guide als diese für einen selbst“. Genauso ist es. Und wenn man sich dies auf seinem Trek immer bewusst macht, dann fällt es vielleicht auch leichter auf den Pass oder den Gipfel zu verzichten, weil einem die Sicherheit seiner nepalesischen Helfer wichtiger ist.

Heimspiel

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In zwei Minuten vom Weihnachtsmarkt direkt nach Nepal. Oder eben umgekehrt. Das war einer der zahlreichen positiven Aspekte an der Idee, meinen neuen Nepalvortrag in diesem Jahr im Großen Saal des Zeitgeschichtlichen Forums zu präsentieren. Ein Kontrastprogramm, was wohl so manchen Vortragsbesucher nach den Bildern aus Nepal ziemlich nachdenklich gemacht hat, wie ich gehört habe.

Der Saal im Zeitgeschichtlichen Forum war für meine belange in jeder Hinsicht perfekt.

Volles Haus im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig. Arne Drews vom Verein Nepalmed e.V. und ich bei der Begrüßung unseres Publikums.

Für mich war diese Wahl ebenfalls ein guter Wurf. Denn vor allem die technische Ausstattung und die hervorragende Betreuung durch die Mitarbeiter ließen bei mir wirklich keine Wünsche offen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Frau Hemmerling und den Haustechniker Herrn Kurth.

In Leipzig vor meinem heimischen Publikum zu stehen, ist natürlich jedes Jahr etwas besonderes. Zweifellos der wichtigste Vortrag des Jahres. Ein Heimspiel eben. Und bekanntlich sind die ja immer aufregender und wichtiger als andere Spiele.

Nepal KdGötter (1)

Ein wenig zur Nervosität beigetragen hat natürlich auch die Tatsache, dass viele meiner ehemaligen und zukünftigen Nepalgäste angereist waren. Und manche haben Strecken von vielen hundert Kilometern auf sich genommen. Bis aus Benediktbeuern, vom Bodensee und aus dem Ruhrgebiet sind Gäste gekommen. Das hat schon das Potential, mich nervös zu machen, nicht zuletzt, weil das ja alles inzwischen Nepalexperten sind. Tja und dann war ja die Art der Präsentation diesmal völlig anders als sonst.

Seit 1998 halte ich Vorträge. Und immer drehte sich die Geschichte um eine Expedition. Doch das war ein Reisevortrag! Ich wusste nicht, ob ich das überhaupt kann.

Diskussion

Fragen über Fragen. Dem Himalaya mit seinen fröhlichen und gastfreundlichen Menschen, seiner mystischen Kultur und seiner toleranten Religion kann sich kaum jemand entziehen.

Das besondere an diesem Abend war auch, dass ich mir einen Mitveranstalter an meine Seite geholt hatte. Gemeinsam mit dem Verein Nepalmed e.V. wollte ich nicht nur für meine zweite Heimat Werbung machen.

Nepal ist derzeit in einer extrem schwierigen Situation, und das hat nicht nur mit den Erdbeben im Frühjahr zu tun. Nepal braucht weiterhin Hilfe. Auch deshalb wollte ich auf diesen Verein aufmerksam machen, der seit seiner Gründung vor 15 Jahren eine großartige Arbeit leistet und eine bemerkenswerte Entwicklung vorzuweisen hat. Wie viel persönlicher Einsatz hinter diesem Engagement steckt, kann ein Außenstehender kaum ermessen.

Es ist wirklich aller Eheren wert, was der verein Nepalmed e.V. in den letzten 15 Jahren bezüglich Mitgliederanzahl, eingeworbenes Geld und vor allem bei den in Nepal realisierten Projekten geleistet hat.

Es ist wirklich aller Ehren wert, was der Verein Nepalmed e.V. in den letzten 15 Jahren bezüglich Mitgliederanzahl, eingeworbenem Geld und vor allem bei den in Nepal realisierten Projekten geleistet hat. Letztens hat sich sogar der Bundespräsident höchstpersönlich bei Nepalmed bedankt.

Natürlich sollte an diesem Abend auch Geld für Nepal gesammelt werden. Und gerade in dieser Hinsicht war der gemeinsame Vortragsnachmittag mit Nepalmed ganz besonders erfolgreich. Zehn Prozent der Einnahmen aus meinen beiden Vorträgen werde ich an Nepalmed überweisen. Dazu kommen dann noch die Einnahmen aus Verkäufen am Stand von Nepalmed und Spenden, so dass deutlich mehr als 1000 Euro für Nepal zusammengekommen sind. Vielen Dank also an dieser Stelle an das gut aufgelegte und sehr spendenfreudige Publikum.

Janina, Diana, Jeannette und Falk hatten alles im Griff. Verlosung, Kartenverkauf, bestellte Karten ausgeben, Fotografieren und was weiss ich noch alles.

Janina, Diana, Jeannette und Falk hatten alles im Griff. Verlosung, Kartenverkauf, bestellte Karten ausgeben, Einlass, Fotografieren und was weiß ich noch alles. Ohne euch hätte es keinen Vortrag gegeben. So einfach ist das!

Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Helfern an diesem langen Vortragsnachmittag bedanken. Ohne Janina, Diana, Jeannette und Falk wäre das Ganze gar nicht möglich gewesen. Ihr habt ganz wesentlich zum Gelingen und dem großen Erfolg dieses Nachmittags beigetragen. Und nun habt ihr was gut bei mir :-)

P.S. Für 2017 gibt es noch einige wenige freie Plätze für die Vier-Täler-Tour im März. Die zweite Tour, auf der wir von Jiri aus zum Everest trekken wollen, ist leider schon ausgebucht.


Hinter dem Mond

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Das bin ich wohl. Denn ich kann mich so gar nicht damit anfreunden, im Internet einzukaufen. Ich möchte die Dinge, für die ich meist viel Geld ausgeben will, nicht nur sehen sondern unbedingt auch anfassen. Und ich schätze es sehr, mir Ratschläge von Leuten einholen zu können, die mehr wissen als ich.

Ich brauche den Fachmann, der den Markt kennt, mich berät und genau die auf mich zugeschnittenen Lösungen findet, von denen ich womöglich noch nie etwas gehört habe. Und genauso ein Aha-Erlebnis hatte ich gerade. Ich suchte nach einem Stativ für meine Feuerland-Expedition. Die treuen news-Leser kennen das Problem. Unsere Boote sind winzig. Dennoch muss alles rein. Biwak- und Kletterausrüstung, Foto- und Kommunikationstechnik, Essen und Brennstoff. Ein Stativ aber ist groß und sperrig, nimmt einen Haufen Platz weg. Dennoch ist es unverzichtbar, will man brauchbare Fotos.

Das ist es, die ultimative Lösung, wenn es um Packmaß, Gewicht und Handhabbarkeit geht.

Das ist sie, die ultimative Stativ-Lösung, wenn es um Packmaß, Gewicht und Handhabbarkeit geht. Links im Bild Herr Linnert, der mich und meine speziellen Bedürfnisse schon seit über 20 Jahren kennt und dem ich vertraue. Ein Vorteil, den selbst der beste Online Shop der Welt nicht zu bieten hat.

Und genau an dieser Stelle kommt das Fotohaus Klinger ins Spiel. Wenn ich eine Lösung für ein Problem bezüglich meiner Kameraausrüstung suche, lasse ich mich dort beraten. Denn Kompetenz, in jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit dem Thema Fotografie erworben, ist nun mal nur bei den Profis im Fachgeschäft zu bekommen. Außerdem schätze ich natürlich einen guten Service auch nachdem ich mit einem teuren, neuen Stück in der Tasche den Laden verlasssen habe.

Also bin ich hier in Leipzig in die Schlossgasse 2-4 marschiert und habe den Fachleuten vom Fotohaus Klinger mein Anforderungprofil geschildert, welches mein neues Stativ möglichst erfüllen sollte. Und siehe da, mir wurde eine Lösung präsentiert, auf die ich ganz sicher selbst kaum gestoßen wäre.

Das Stativ ist modular konzipiert und kann mit verschiedenen Beinen bestückt werden, weil sie abgeschraubt werden können und so einzeln zu verstauen sind.

Das Stativ ist modular konzipiert und lässt sich mit unterschiedlichen Komponenten bestücken. Auch die Stativbeine können einzeln abgeschraubt und variiert werden.

Sehr bemerkenswert ist der ultrakompakte und trotzdem sehr vielseitige Stativkopf, welcher mit verschiedenen Segmenten aufgerüstet werden kann. Für mich war ein Zusatzsegment besonders interessant, mit dem die Aufnahme von Panoramabildern deutlich einfacher und präziser werden.

Zwei Teleskopwanderstöcke habe ich sowieso immer dabei.

Zwei Teleskopwanderstöcke habe ich sowieso immer dabei. Nun dienen sie also auch noch als Stativbein.

Der Clou an diesem Stativ sind jedoch die beiden Leki-Teleskop Wanderstöcke, die sich als Stativbeine nutzen lassen. Die Handgriffe können ab- und die Stöcke anschließend an den Stativkopf angeschraubt werden. Und fertig ist ein sehr vielseitiges und erstaunlich stabiles Stativ, welches vollständig zerlegbar ist und deshalb buchstäblich überall noch reinpasst, sogar in mein Prijon Kajak.

Zu dieser wirklich perfekt durchdachten Funktionalität kommt hier auch noch beste Qualität. Ich bin froh über mein neues Stativ und wünschte, ich hätte sowas schon früher besessen.

Jedenfalls hat mich diese Erfahrung mit dem Fotohaus Klinger auf die Idee gebracht, auch meine Stärken anzubieten und eine Kooperation zum gegenseitigen Nutzen daraus zu machen. Mein Angebot wurde angenommen, und so freue ich mich sehr darüber, dass das Fotohaus Klinger ab sofort zu meiner Sponsorenfamilie gehört.

Schon bei der unmittelbar bevorstehenden Expedition zum Monte Sarmiento wird das Fotohaus Klinger mit von der Party sein.

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Gestartet

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Wer öfter so unterwegs ist wie ich, kennt diese Aufgeregtheiten beim Fliegen: Wenn man zum Beispiel mit viel mehr Gepäck als erlaubt einchecken muss und sich auf die endlosen Diskussionen mit der Dame hinter dem Schalter vorbereitet. Oder wenn man sich vor der Handgepäckkontrolle fürchtet, weil man 20 Kilo Technik dabei hat.

In Madrid könnte man sich mal Ratschläge holen, wie man einen wirklich schönen und funktionellen Flughafen baut.

In Madrid könnte man sich mal Ratschläge holen, wie man einen wirklich schönen und funktionellen Flughafen baut.

Oder wenn das Gepäck mal wieder als allerletztes auf dem Band angefahren kommt und man sich eigentlich schon damit abgefunden hatte, dass es irgendwo liegengeblieben ist. Oder wenn man durch den Zoll muss und ganz genau weiß, dass mindestens 20 Kilo Lebensmittel in den Rucksäcken sind, obwohl deren Einfuhr verboten ist und tausende Euros Strafe drohen.

Bei unserer 33 stündigen Anreise gestern und heute nach Punta Arenas kam genau das alles zusammen. Aber nichts geschah. Es gab keine Diskussionen am Check in, trotzdem wir je einen halben Zentner zu viel Krempel dabei hatten. Und wir mussten nicht einmal für das horrende Übergepäck bezahlen, weil das „System“ den Beleg dafür nicht ausgeben konnte. Was für ein unverschämtes Glück!

Der Anflug auf Punta Arenas war sicher der Höhepunkt unserer mehr als 20 Flugstunden.

Der Anflug auf Punta Arenas war sicher der Höhepunkt unserer mehr als 20 Flugstunden.

Mein Handgepäck wurde zwar in Frankfurt fünf Mal durchleuchtet, und ich musste wirklich alles auspacken. Aber ich durfte dann auch alles wieder einpacken. Sogar den Akku! Und der Zoll in Santiago de Chile winkte uns ganz einfach durch. Wir hatten unser Essen so gut verpackt, dass nicht einmal die Zoll-Hunde Verdacht schöpften.

Es lief bei unserer Anreise wirklich perfekt. Beim Anflug auf Punta Arenas konnten wir sogar einen allerersten Blick auf unseren Berg erhaschen. Es ist also tatsächlich so, dass der Monte Sarmiento von Punta Arenas aus zu sehen ist. Und das Wetter präsentiert sich gerade für patagonische Verhältnisse regelrecht schön. Es ist zwar ziemlich kühl dafür, dass hier Hochsommer herrscht. Aber die Sonne scheint, und es geht kaum Wind. Heute wäre das perfekte Paddelwetter gewesen. Und so soll es auch die kommenden Tage bleiben.

Wir drehten eine große Runde über die Magellanstarße und flogen dann so auf Punta Arenas an, dass wir doch tatsächlich den Monte Sarmiento am Horizont sehen konnten. Etwas rechts der Bildmitte ist er sogar auf diesem Foto durch die Flugzeugscheibe zu erkennen.

Wir drehten eine große Runde über der Magellanstraße und flogen dann so auf Punta Arenas zu, dass wir doch tatsächlich von unserer Flugzeugseite aus den Monte Sarmiento am Horizont sehen konnten. Etwas rechts der Bildmitte ist er sogar auf diesem Foto durch die Flugzeugscheibe zu erkennen.

Also ich werte diese angenehme und entspannte Anreise als gutes Omen.

Ein solches Omen waren auch die besonders zahlreichen, guten Wünsche, welche wir dieses Mal mit auf den Weg bekommen haben. Mir tut es sehr gut, wenn ich weiß, dass eine Menge Menschen mit ihren Gedanken bei uns sind, mitfiebern und die Daumen drücken. Und das Wissen darum motiviert natürlich auch sehr, sein Bestes zu geben.

Vielen Dank dafür an Euch alle!

Und nun wird es gleich noch spannend, obwohl Falk und ich wirklich todmüde sind. Sebastian und Christian, unsere beiden Verbindungsleute hier vor Ort, geben heute einen Grillabend. Wir werden also gleich auch noch erfahren, wie der Stand der Dinge ist. Dazu dann morgen mehr…

Ein gutes Jahr

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Wenn es eine Kategorie gibt, mit der man verbrachte Zeit bewerten kann, so ist es die Qualität des Erlebens. Erlebnisse, Begegnungen und die daraus resultierenden Erfahrungen ereignen sich in der Zeit. Und wenn es nun in einer bestimmten Zeiteinheit besonders viele spannende Erlebnisse und großartige Begegnungen mit klugen Menschen gab, dann war die Zeit gut.

In diesem Sinne kann ich mich über das gerade vergangene Jubiläumsjahr als eine ganz besonders gute Zeit freuen. In kaum einem Jahr habe ich so intensiv Zeit verbracht wie 2014. Ich war in fünf verschiedenen Ländern zum Klettern, Bergsteigen und zum Trekking mit Gästen unterwegs. Von Anfang Februar bis Mitte April habe ich zum ersten Mal drei Gruppen in Nepal geführt. Dabei bin ich, wie übrigens ausnahmslos immer, sehr intensiv 32 Menschen begegnet. Vielleicht ist das sogar die allerbeste Zeit für mich, wenn ich meinen Gästen dabei zuschaue, wie sie gerade mit meiner Hilfe eine sehr hohe Qualität des Erlebens realisieren. Das ist nämlich oft eine außerordentlich befriedigende Sache.

Februargruppe (1)Sackhüpfen

Meine beiden Trekkinggruppen dieses Jahr waren top fit und für jeden Blödsinn zu haben. Und belohnt wurden wir mit fast ausnahmslos gutem Wetter!

Manchmal gibt es Leute, die meinen, dass ich mich zu rechtfertigen hätte, für mein Leben als Nichtsnutz, Taugenichts und Tunichtgut (Originalton). Der letzte Angriff dieser Art liegt noch gar nicht lange zurück. Wo kämen wir hin, wenn alle so leben würden wie ich? Als Antwort denke ich unter anderem an die vielen Leute, die ganz sicher eine sehr aufregende und unvergessliche Zeit gemeinsam mit mir in Nepal hatten.

Im restlichen April und Mai war ich dann „Auf Vorrat klettern“ in der Sächsischen Schweiz. Ausserdem musste ich zur Pflichtfortbildung wegen meines Hochtouren-Fachübungsleiters. Im Juni ging es für vier Tage nach Österreich ins Pitztal und anschließend für eine Woche nach Frankreich zum Mont Blanc, um gemeinsam mit Jacob für Peru zu trainieren und zu akklimatisieren. Und nach nur zwei Pack- und Waschtagen in Leipzig flogen wir Ende Juni nach Peru zum Artesonraju und Alpamayo.

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Wie aus dem Bergbilderbuch, diese beiden Eisriesen! Sicher, es gibt viele wirklich besonders schöne und wegen ihrer Form und Schartenhöhe sehr eindrucksvolle Berge. Und diese beiden gehören ganz sicher dazu!

Eine spannende und sehr aufregende Zeit hatten wir hier. Und vor allem auch eine erfolgreiche. Wir konnten alle unsere Ziele erreichen und standen auf gleich drei Sechstausendern. Doch in besonderer Erinnerung wird mir diese Reise nicht nur wegen der geglückten Besteigung von zwei der schönsten Berge der Welt bleiben. Jacob und ich waren ein tolles Team. Wir harmonierten großartig und vertrauten uns blind. Eine solche Erfahrung mit einem Partner auf einer sechswöchigen Reise zu machen, ist ganz besonders gut verbrachte Zeit. Soviel steht fest.

Jacob RucksackJacob Rucksack (2)

Sechs Wochen lang weder ein Missverständnis noch ein böses Wort sondern Verlässlichkeit und Vertrauen in jeder Situation. Das war schon sehr wohltuend.

Kaum das ich Mitte August wieder aus Peru zurück war, ging es abermals in das Pitztal auf den Taschachgletscher zum Teamcoaching mit den Damen der HumanitasPflege in Marl. Auch ein Höhepunkt des Jahres für mich, weil ich so tollen und vor allem tapferen Frauen begegnet bin. Lernen kann man übrigens auch oft von seinen Gästen.

Anschließend war ich für eine Woche im Oberreintal zum Klettern, und es hat bis auf klägliche anderthalb Tage eigentlich nur geregnet. Direkt danach ging es für eine Woche zum Klettern in die Sächsische Schweiz. Schließlich musste wenigstens zum Teil der weitgehend in Peru verpasste Klettersommer wieder aufgeholt werden.

Inzwischen sind wir schon mitten im September. In diesem Monat stand das erste Kennenlernwochenende mit meinen Nepalgästen für 2015 an, Anfang Oktober das zweite. Und noch einen weiteren für mich recht einschneidenden Termin galt es im Oktober zu bestehen. Doch den ignoriere ich hier einfach mal, weil es vielleicht eine gute Strategie ist, sich einfach nicht mit den Dingen zu beschäftigen, die einem auf die Nerven gehen.

Schrammsteine (1)Team

Ich werde ganz sicher viel Freude haben im nächsten Jahr mit meinen beiden Nepal-Teams. Wie übrigens immer! Und das ist nicht etwa nur Glück. Meine Gäste entscheiden sich offensichtlich ganz bewusst für Individualität und eine sorgfältige Vorbereitung. Und unsere Kennenlernwochenenden gehören auch dazu. Es ist eben gerade keine Reise von der Stange.

Im November dann noch einmal Klettertraining vom feinsten im größten Winterklettergebiet Europas im spanischen El Chorro. In diesen knapp zwei Wochen dort habe ich mal wieder erfahren dürfen, wie gut es doch seinen Kletterfähigkeiten tut, wenn man klettert. Wir haben in der Zeit 47 Seillängen abgespult. Das ist nicht unbedingt wenig aber auch nicht soviel. Aber am Schluss bin ich gleich mal zwei Grade besser geklettert als vorher. Blöd, dass man manchmal auch noch arbeiten muss.

ApokalypseOlaf

 El Chorro ist das ideale Klettergebiet, wenn es darum geht, Können, Kraft und vor allem auch Motivation zu tanken, um über den langen, staubigen und lärmigen Hallenwinter zu kommen.

Apropos arbeiten. Für das letzte große Event des Jahres 2014 am 27. Dezember galt es einen zweistündigen Jubiläumsvortrag zu schreiben und zu bebildern. Leichter gesagt als getan. Allein die Sichtung von zehntausenden Fotos ist eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, die ich gleich in mehrfacher Hinsicht unterschätzt habe. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denke ich. Ein ausverkaufter Saal im Gondwanaland und ein zauberhaftes Publikum haben mir einen besonders angenehmen Abend verschafft. Es ist eben ein Heimspiel hier in Leipzig vor meinem Publikum aufzutreten. Und am meisten freut es mich natürlich, wenn die Leute einen unterhaltsamen und spannenden Abend hatten. Und das scheint tatsächlich so gewesen zu sein.

Gondwana (1)

Was meine Vorträge anbelangt, so bin ich jemand, der nur schwer zufrieden mit sich ist. Ich bin diesbezüglich selbst mein schärfster Richter. Ich bin mir vorher nie sicher. Und das auch ist gut so.

So und nun kann das neue Jahr kommen, und ich habe den dringenden Verdacht, dass es keineswegs merklich ruhiger werden wird, als das eben vergangene. Es gibt spannende Pläne für eine Reise zu einem wiedermal überwältigend schönen Berg. Schon allein die Anreise zu ihm wird ein großes Abenteuer, denn er ist nur per Kajak zu erreichen. Mehr kann ich noch nicht verraten, dafür ist die ganze Sache leider noch zu wage. Aber wie lautete einer der Schlüsselsätze vorgestern in meinem Jubiläumsvortrag?? „Am Anfang ist das Ziel!“

 

Aufbruch

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Heute Abend geht es tatsächlich so richtig los. Wir fahren mit dem Auto und unseren Kajaks noch ein Stück auf der Straße in Richtung Süden und schlagen dann am Straßenende unsere Zelte auf. Hier werden wir auf das Begleitboot warten, welches spätestens am Morgen des dritten Januar dort eintreffen soll bzw. wird 😉

Da sind sie! Wie glücklich der Anblick dieser Kajaks machen kann, die ich ja schon tausend Mal gesehen habe. Cristian hat sie aus dem Hafen geholt. Wir durften dort nicht mit. Ich hätte sie ja zu gern höchstpersönlich aus der Kiste geholt. Wir haben sie bei einem Freund von ihm in Empfang genommen.

Da sind sie! Wie glücklich der Anblick dieser Kajaks machen kann, obwohl ich sie ja schon tausend Mal gesehen habe. Cristian hat sie aus dem Hafen geholt. Leider durften wir dort nicht mit hinein. Ich hätte sie ja zu gern höchstpersönlich aus der Kiste geholt. Wir haben sie bei einem Freund von ihm in Empfang genommen.

Den Jahreswechsel erleben wir also schon im Zelt am Ufer der Magellanstraße. Und wir müssen auch dringend aufbrechen, weil das Wetter immer noch gut ist und nach einer Störung um den 2. Januar womöglich mit einer Südströmung noch besser für uns werden soll. Wind aus Richtung der Antarktis bringt stabiles Wetter und vor allem Kälte, welche für den Sarmiento natürlich besonders wichtig ist.

Wir müssen deshalb sofort an den Berg. In Punta Arenas zu sitzen, auf das Wohlwollen der Behörden zu warten und das gute Wetter zu vertrödeln, ist die schlechteste aller Möglichkeiten, seine Zeit hier zu verbringen. Wir werden also die Regeln ein wenig zu unseren Gunsten interpretieren.

Ein sehr aussagekräftiges Bild. Wenn es um Kubikzentimeter Stauraum get, diskutiert man buchstäblich über alles. Ich war für das Papier rechts. Dafür nur eine Rolle. Falk wollte das links, dafür drei Rollen. Wir haben uns, wie sich das für ein gutes Team gehört, in der Mitte getroffen.

Ein sehr aussagekräftiges Bild. Wenn der Stauraum stark begrenzt ist und es um Kubikzentimeter Stauraum geht, diskutiert man buchstäblich über alles. Ich war für das Papier rechts. Dafür nur eine Rolle. Falk wollte das links, dafür drei Rollen. Wir haben uns, wie sich das für ein gutes Team gehört, über stichhaltige Argumente demokratisch geeinigt.

Gestern und heute haben wir die letzten Besorgungen gemacht. Ein riesiger Supermarkt befindet sich glücklicherweise lediglich 50 m von unserem Hostel entfernt. Unsere Lebensmittel und der lebensnotwendige Brennstoff sind beisammen.

Vorhin gab es dann eine weitere Aktion, um das alles noch unterzubringen, bevor dann morgen die ultimativ letzte und spannendste Packaktion beginnt. Bei der werden wir dann hoffentlich nicht allzu schmerzlich erfahren, auf welche unverzichtbaren Dinge wir dennoch verzichten müssen, weil sie einfach nicht in unsere Boote passen.

Wer meint, auf einer Expedition an die spannendsten Ort der Welt jage permanent ein spannendes Abenteuer das nächste, der irrt. Packen ist eine der Hauptbeschäftigungen.

Wer meint, auf einer Expedition an die spannendsten Ort der Welt jage permanent ein spannendes Abenteuer das nächste, der irrt. Packen ist eine der Hauptbeschäftigungen.

Apropos verzichten! Ab jetzt müssen wir auch auf das WLAN in unserem Hostel verzichten. Nun kommunizieren wir ausschließlich via Satellit. Das heißt, wir können nur noch E-Mails versenden, die unser Programm, mit der meine Homepage programmiert ist, fast automatisch ins Netz stellt. Ein bisschen muss zu Hause von guten Geistern per Hand aber noch nachformatiert werden. Bilder werden also kleiner und weniger, weil Satellitenkommunikation erstens natürlich seinen Preis hat und zweitens viel Strom kostet.

Und die Stromversorgung wird dann auch das Hauptproblem bei der Kommunikation sein. Wir sind mit der gesamten Foto- und Kommunikationstechnik auf Solarstrom angewiesen. Und wenn die Sonne nicht scheint, und das tut sie hier eher selten, werden wir irgendwann keinen Saft mehr haben. Dann ist Ruhe im Karton!

Team mit Weihnachtsbaum in unserer sehr netten, familiär geführten Hospedaje Magallanes.

Team mit Weihnachtsbaum in unserer sehr netten, familiär geführten Hospedaje Magallanes.

Und nun wünschen wir allen treuen Lesern einen fröhlichen Rutsch auf einer tollen Party mit vielen Freunden oder ganz in Familie und für das Neue Jahr Gesundheit, viele spannende Erlebnisse und Begegnungen und ein paar erfüllte Träume, denn wie sagte Tania Blixen:

„Der unwiderstehlichste Mensch auf Erden ist der Träumer, dessen Träume wahr geworden sind.“

 

Ein gutes Jahr

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Wenn es eine Kategorie gibt, mit der man verbrachte Zeit bewerten kann, so ist es die Qualität des Erlebens. Erlebnisse, Begegnungen und die daraus resultierenden Erfahrungen ereignen sich in der Zeit. Und wenn es nun in einer bestimmten Zeiteinheit besonders viele spannende Erlebnisse und großartige Begegnungen mit klugen Menschen gab, dann war die Zeit gut.

In diesem Sinne kann ich mich über das gerade vergangene Jubiläumsjahr als eine ganz besonders gute Zeit freuen. In kaum einem Jahr habe ich so intensiv Zeit verbracht wie 2014. Ich war in fünf verschiedenen Ländern zum Klettern, Bergsteigen und zum Trekking mit Gästen unterwegs. Von Anfang Februar bis Mitte April habe ich zum ersten Mal drei Gruppen in Nepal geführt. Dabei bin ich, wie übrigens ausnahmslos immer, sehr intensiv 32 Menschen begegnet. Vielleicht ist das sogar die allerbeste Zeit für mich, wenn ich meinen Gästen dabei zuschaue, wie sie gerade mit meiner Hilfe eine sehr hohe Qualität des Erlebens realisieren. Das ist nämlich oft eine außerordentlich befriedigende Sache.

Februargruppe (1)Sackhüpfen

Meine beiden Trekkinggruppen dieses Jahr waren top fit und für jeden Blödsinn zu haben. Und belohnt wurden wir mit fast ausnahmslos gutem Wetter!

Manchmal gibt es Leute, die meinen, dass ich mich zu rechtfertigen hätte, für mein Leben als Nichtsnutz, Taugenichts und Tunichtgut (Originalton). Der letzte Angriff dieser Art liegt noch gar nicht lange zurück. Wo kämen wir hin, wenn alle so leben würden wie ich? Als Antwort denke ich unter anderem an die vielen Leute, die ganz sicher eine sehr aufregende und unvergessliche Zeit gemeinsam mit mir in Nepal hatten.

Im restlichen April und Mai war ich dann „Auf Vorrat klettern“ in der Sächsischen Schweiz. Ausserdem musste ich zur Pflichtfortbildung wegen meines Hochtouren-Fachübungsleiters. Im Juni ging es für vier Tage nach Österreich ins Pitztal und anschließend für eine Woche nach Frankreich zum Mont Blanc, um gemeinsam mit Jacob für Peru zu trainieren und zu akklimatisieren. Und nach nur zwei Pack- und Waschtagen in Leipzig flogen wir Ende Juni nach Peru zum Artesonraju und Alpamayo.

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Wie aus dem Bergbilderbuch, diese beiden Eisriesen! Sicher, es gibt viele wirklich besonders schöne und wegen ihrer Form und Schartenhöhe sehr eindrucksvolle Berge. Und diese beiden gehören ganz sicher dazu!

Eine spannende und sehr aufregende Zeit hatten wir hier. Und vor allem auch eine erfolgreiche. Wir konnten alle unsere Ziele erreichen und standen auf gleich drei Sechstausendern. Doch in besonderer Erinnerung wird mir diese Reise nicht nur wegen der geglückten Besteigung von zwei der schönsten Berge der Welt bleiben. Jacob und ich waren ein tolles Team. Wir harmonierten großartig und vertrauten uns blind. Eine solche Erfahrung mit einem Partner auf einer sechswöchigen Reise zu machen, ist ganz besonders gut verbrachte Zeit. Soviel steht fest.

Jacob RucksackJacob Rucksack (2)

Sechs Wochen lang weder ein Missverständnis noch ein böses Wort sondern Verlässlichkeit und Vertrauen in jeder Situation. Das war schon sehr wohltuend.

Kaum das ich Mitte August wieder aus Peru zurück war, ging es abermals in das Pitztal auf den Taschachgletscher zum Teamcoaching mit den Damen der HumanitasPflege in Marl. Auch ein Höhepunkt des Jahres für mich, weil ich so tollen und vor allem tapferen Frauen begegnet bin. Lernen kann man übrigens auch oft von seinen Gästen.

Anschließend war ich für eine Woche im Oberreintal zum Klettern, und es hat bis auf klägliche anderthalb Tage eigentlich nur geregnet. Direkt danach ging es für eine Woche zum Klettern in die Sächsische Schweiz. Schließlich musste wenigstens zum Teil der weitgehend in Peru verpasste Klettersommer wieder aufgeholt werden.

Inzwischen sind wir schon mitten im September. In diesem Monat stand das erste Kennenlernwochenende mit meinen Nepalgästen für 2015 an, Anfang Oktober das zweite. Und noch einen weiteren für mich recht einschneidenden Termin galt es im Oktober zu bestehen. Doch den ignoriere ich hier einfach mal, weil es vielleicht eine gute Strategie ist, sich einfach nicht mit den Dingen zu beschäftigen, die einem auf die Nerven gehen.

Schrammsteine (1)Team

Ich werde ganz sicher viel Freude haben im nächsten Jahr mit meinen beiden Nepal-Teams. Wie übrigens immer! Und das ist nicht etwa nur Glück. Meine Gäste entscheiden sich offensichtlich ganz bewusst für Individualität und eine sorgfältige Vorbereitung. Und unsere Kennenlernwochenenden gehören auch dazu. Es ist eben gerade keine Reise von der Stange.

Im November dann noch einmal Klettertraining vom feinsten im größten Winterklettergebiet Europas im spanischen El Chorro. In diesen knapp zwei Wochen dort habe ich mal wieder erfahren dürfen, wie gut es doch seinen Kletterfähigkeiten tut, wenn man klettert. Wir haben in der Zeit 47 Seillängen abgespult. Das ist nicht unbedingt wenig aber auch nicht soviel. Aber am Schluss bin ich gleich mal zwei Grade besser geklettert als vorher. Blöd, dass man manchmal auch noch arbeiten muss.

ApokalypseOlaf

 El Chorro ist das ideale Klettergebiet, wenn es darum geht, Können, Kraft und vor allem auch Motivation zu tanken, um über den langen, staubigen und lärmigen Hallenwinter zu kommen.

Apropos arbeiten. Für das letzte große Event des Jahres 2014 am 27. Dezember galt es einen zweistündigen Jubiläumsvortrag zu schreiben und zu bebildern. Leichter gesagt als getan. Allein die Sichtung von zehntausenden Fotos ist eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, die ich gleich in mehrfacher Hinsicht unterschätzt habe. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denke ich. Ein ausverkaufter Saal im Gondwanaland und ein zauberhaftes Publikum haben mir einen besonders angenehmen Abend verschafft. Es ist eben ein Heimspiel hier in Leipzig vor meinem Publikum aufzutreten. Und am meisten freut es mich natürlich, wenn die Leute einen unterhaltsamen und spannenden Abend hatten. Und das scheint tatsächlich so gewesen zu sein.

Gondwana (1)

Was meine Vorträge anbelangt, so bin ich jemand, der nur schwer zufrieden mit sich ist. Ich bin diesbezüglich selbst mein schärfster Richter. Ich bin mir vorher nie sicher. Und das auch ist gut so.

So und nun kann das neue Jahr kommen, und ich habe den dringenden Verdacht, dass es keineswegs merklich ruhiger werden wird, als das eben vergangene. Es gibt spannende Pläne für eine Reise zu einem wiedermal überwältigend schönen Berg. Schon allein die Anreise zu ihm wird ein großes Abenteuer, denn er ist nur per Kajak zu erreichen. Mehr kann ich noch nicht verraten, dafür ist die ganze Sache leider noch zu wage. Aber wie lautete einer der Schlüsselsätze vorgestern in meinem Jubiläumsvortrag?? „Am Anfang ist das Ziel!“

 

Abgetaucht

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Wer ab und zu mal eine längere Zeit unterwegs ist, kennt das. Man kommt nach drei oder vier Wochen wieder nach Hause und weiss nicht, was man zuerst machen soll. Der Schreibtisch biegt sich unter der Post, der Anrufbeantworter ist voll und die Zahl der email-Eingänge bewegt sich im hohen dreistelligen Bereich. Bei mir waren es dieses Jahr, und wir haben erst April, fast zehn Wochen. Da blieb vieles liegen, was nun unbedingt und sofort abgearbeitet werden wollte. Also musste ich erst einmal an den Schreibtisch abtauchen.

Diese Vorrede mag als eine Art Entschuldigung dienen, warum es nun sage und schreibe vier! Wochen keine news mehr gab. Es sind sogar schon Beschwerden eingegangen. Doch nun ist es wieder soweit. Und es gibt auch ein paar Neuigkeiten.

2017 soll es einen dritten Versuch am Hidden peak geben. Derzeit sind wir dabei, das Team zu formieren und über die Finanzierung nachzudenken. An ihr wird es hängen ob wir zu diesem phantastischen Berg gehen werden. Für mich zählt der Hidden Peak zu einem der schönsten Berge auf unserem Globus.

Wenn es nach mir ginge, sollte es 2017 einen dritten Versuch am Hidden Peak (8080 m) geben. Für mich zählt der Hidden Peak zu einem der schönsten Berge auf unserem Globus. Doch ob es nun tatsächlich dazu kommt, ist noch immer nicht entschieden. Die Nordwestseite des Berges mit dem Gasherbrum La (6400 m) vom Lager 1 (5900 m) aus gesehen.

Derzeit stehen drei Themen an. Das wichtigste ist die neue Expedition im nächsten Jahr. Das Team mit Christian, Jacob, Sven und mir steht ja schon länger fest. Auch das ich gerne mit den dreien meinen dritten und definitiv letzten Versuch am Hidden Peak in Pakistan unternehmen möchte. Aber da gibt es natürlich einige unerfreuliche und leider auch sehr schwerwiegende Argumente gegen dieses Ziel.

Im Juni 2013 kam es ja zu dem feigen Mord an zehn völlig unbeteiligten Bergsteigern im Basislager des Nanga Parbat . Seit dem hat sich die Sicherheitslage in Pakistan keineswegs gebessert. Der Tourismus liegt am Boden. Ganze 5634 Touristen wagten sich 2015 in dieses riesige und vor allem wunderschöne Land.

Ich persönlich habe dort nur die allerbesten Erfahrungen gemacht. Doch 50000!! Opfer bei Terroranschlägen seit 2003, zuletzt am Ostersonntag ein Nagelbombenanschlag auf ein Ausflugsziel für Familien mit 74 Toten, darunter vor allem Kinder! Eine unglaubliche Barbarei. Pakistan leidet unter seinem eigenen Image, und auch wir können die Sicherheitsproblematik in diesem Land nicht einfach so ignorieren.

Bei unserem letzten Expeditionstreffen haben wir sechs Stunden am Rechner gesessen und diskutiert und waren zwei Stunden am K4 Klettern. Für uns regelrecht vorbildlich. Sonst war es immer umgekehrt!

Bei unserem letzten Expeditionstreffen am 9. April haben wir sechs Stunden am Rechner gesessen und diskutiert und waren zwei Stunden am K4 Klettern. Für uns regelrecht vorbildlich. Sonst war es immer umgekehrt! Hier Sven (unten) und Jacob (oben) bei meiner Lieblingsbeschäftigung.

Außerdem spielen beim Hidden Peak auch die enormen Kosten eine große Rolle. Knapp 40000 Euro wird uns diese Tour vermutlich insgesamt kosten, wenn es nicht gelingt, ein Permitsharing hinzubekommen. Ob das klappt, wird aber immer erst relativ kurz vor Expeditionsbeginn klar. Dann ist es für Ausweichziele in der Regel viel zu spät. Deshalb gibt es jetzt diese Diskussionen um den Hidden Peak, der eigentlich als Ziel schon feststand. (siehe auch Aller guten Dinge)

Andere ebenso großartige Ziele wurden in die Runde geworfen und die Diskussion ist in vollem Gange.

Der 7321 m hohe Chamlang von Westen aus gesehen! Ich stand ihm gerade erst auf meiner Expedition zum Baruntse gegenüber. Ein Traum von einem Berg und eine großartige Herausforderung!

Ein solches Ziel könnte der 7321 m hohe Chamlang sein, hier von Westen aus gesehen! Ich stand ihm 2013 auf meiner Expedition zum Baruntse gegenüber. Ein Traum von einem Berg und eine großartige Herausforderung!

Eine andere Entscheidung, die mir persönlich ziemlich schwer gefallen ist, habe ich aber nun gefällt. Über die Expedition in Feuerland und unseren Versuch am Monte Sarmiento wird es einen Vortrag geben. Es gibt wirklich Spannendes zu erzählen und natürlich jede Menge eindrucksvolles Bild- und Filmmaterial. Der Vortragstermin steht allerdings noch nicht fest. Sobald das soweit ist, werde ich ihn natürlich so schnell und so gründlich wie möglich veröffentlichen.

Seit einigen Tagen jedenfalls bin ich schon kräftig am Bildersichten und Vortragseinleitungen schreiben. So ein Vortragsanfang hat nämlich seine Tücken. Man darf das Pulver nicht gleich zu Beginn verschießen, muss möglichst aber auch verhindern, dass die Leute schon nach zehn Minuten mit dem Schlaf kämpfen:-)

Wie immer wird es auch in diesem Vortrag nicht nur um unser Feuerlandprojekt gehen sondern ich möchte in diesem Zusammenhang auch das spannende Thema Mut ein wenig beleuchten. Denn zufiel Mut kann einen manchmal ziemlich in die Bredouille bringen.

Wie immer wird es auch in diesem Vortrag nicht nur um unser Feuerlandprojekt gehen, sondern ich möchte in diesem Zusammenhang auch das spannende Thema Mut ein wenig beleuchten. Denn zu viel Mut kann einen manchmal ziemlich in die Bredouille bringen.

Der neue Kalender ist auch fertig. Wir sind gerade beim Layout. Wie jedes Jahr ist es alles andere als einfach, sich bei den Bildern zu entscheiden. Es wird natürlich ein Feuerlandkalender und dort sind nicht weniger als 3000 Fotos entstanden. So ein Jahr hat aber nur zwölf Monate. Schon bei der Entscheidung, welches Bild denn nun das Deckblatt werden soll, wurde es regelrecht anstrengend.

In den nächsten Tagen wird hoffentlich sowohl der Vortragstermin in Leipzig als auch das Layout des neuen Kalenders sowie unser Expeditionsziel für das kommende Jahr feststehen. Und dann melde ich mich sofort wieder und nicht erst in vier Wochen…

Frisch gedruckt

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Es ist erschreckend, wie rasch die Zeit vergeht. Am bemerkenswertesten ist das immer dann, wenn etwas jedes Jahr wiederkehrt. Ist tatsächlich schon wieder ein Jahr vergangen? Als ich vor ein paar Tagen den aktuellen Kalender mit Bildern der Feuerland-Expedition 2017 von der Druckerei geholt habe, kam es mir vor, als wäre mein letzter Besuch dort nur ein paar Wochen her.

Für mich sind die Bilder in diesem Kalender deshalb etwas ganz besonderes, weil sie einen Ausschnitt meiner vielleicht aufregendsten Reise zeigen.

Für mich sind die Bilder in diesem Kalender deshalb etwas ganz besonderes, weil sie einen Ausschnitt meiner vielleicht aufregendsten Reise der vergangenen 25 Jahre zeigen. Ab heute sind sie sowohl im Online Shop als auch im tapir zu haben!

Aber das zeigt natürlich auch, wie spannend die Zeit war, welche zwischen diesen beiden Druckereibesuchen lag. Und das laufende Jahr schießt ganz sicher den Vogel ab. Für mich begann 2016 eigentlich erst am 3. Februar. Vorher war ich mit Falk in Feuerland. Fast den gesamten März hielt ich mich mit meiner diesjährigen Gruppe in Nepal auf und bestieg mit Sven und Stefan den 6189 m hohen Nirekha Peak. Dann folgten eine Woche Klettern im Sarcatal am Gardasee, die Mont Blanc-Besteigung mit Mario und gerade eine Woche Trainingslager im Pitztal.

Traumtag an der Wildspitze erwischt. Hier überquert Simona gerade den Verbindungsgrat vom Haupt- zum Nordgipfel.

Traumtag an der Wildspitze erwischt. Hier überquert Simona gerade den Verbindungsgrat vom Haupt- zum Nordgipfel.

Und dazwischen wird mit Hochdruck am neuen Vortrag gearbeitet und natürlich die neue Expedition 2017 vorbereitet. Nach einer langen Phase der Auseinandersetzung mit verschiedenen Zielen und der Suche nach geeigneten Teammitgliedern ist es nun vollbracht. Wir werden wieder einen besonders anspruchsvollen und attraktiven Gipfel angehen: Den 6543 m hohen Shivling im Garhwal-Himalaya in Indien. Auch er ist wieder ein extrem harter Brocken, und auch er zählt einmal mehr zu den schönsten Bergen auf diesem Planeten. Ich beginne gerade, die neue Expeditionsseite mit Inhalt zu füllen. Allerdings wird die Arbeit an dieser Seite erst so richtig ab Mitte August starten können.

Der Shivling gilt als einer der formschönsten Gipfel der Erde. Leider besitze ich noch kein eigenes von ihm. (Foto: Wikipedia)

Der Shivling zählt unter Kennern zu den formschönsten Gipfeln der Erde. Leider besitze ich noch kein eigenes Foto von ihm. Dieses hier ist nicht so aussagekräftig. (Foto: Wikipedia)

Dass so ein Jahr wie im Flug vergeht, braucht mich also nicht zu wundern. Und es geht auch genauso weiter. Derzeit bin ich auf dem Sprung in die Dolomiten, um mit Urs zwei Wochen zu klettern. Darauf freue ich mich schon sehr, denn auch wenn unsere kleine Sächsische Schweiz tatsächlich das schönste außeralpine Klettergebiet Europas sein sollte, die zu den südlichen Kalkalpen gehörenden Dolomiten sind für mich zweifellos das schönste Klettergebiet in Europa schlechthin.

Auf die 13 Seillängen der Gelben Kante an der Kleinen Zinne freue ich mich schon besonders, denn diese große klassische Route ist von seltener Eleganz.

Auf die 13 Seillängen der „Gelben Kante“ an der Kleinen Zinne freue ich mich schon besonders, denn diese große klassische Route ist von seltener Eleganz. Das Foto der „Gelben Kante“ mit Kletterer an einem Standplatz habe ich aus der „Cassin“ am Preußturm aufgenommen.

Unser Ziel werden einige der ganz großen Klassiker sein. Berühmte Namen wie Dibona, Comici oder Cassin werden uns darum ab nächste Woche begleiten. Allerdings haben die Dolomiten ein ganz ähnliches Problem mit ihren Klassikern, wie wir hier im Elbsandstein. Viele der klassischen Routen entsprechen nicht mehr den minimalsten Anforderungen an die Sicherheitsstandards des modernen Sportkletterns. Deshalb hat ähnlich wie in Sachsen auch das Klettern in den Dolomiten vielerorts einen durchaus ernsten Charakter. Hier sind vor allem baufällige Standplätze und rostige Normalhaken als Zwischensicherungen Gegenstand der Diskussion. Soll man großzügig sanieren oder alles so lassen wie es ist?

Wir werden also mit offenen Augen und Ohren in den nächsten Wochen unterwegs sein, um zu erfahren, ob und wie diese schwierige Frage von den Kletterern vor Ort beantwortet wird.

Die "Direkte Südostwand" am Torre Grande ist eine der klassischen Routen (Dimai 1933), die man mit Bohrhaken entschärft hat.

Die „Direkte Südostwand“ am Torre Grande ist eine der klassischen Routen (Dimai 1933), die man mit Bohrhaken entschärft hat.


Gezählte Tage

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Es sind Tage wie dieser, die jegliche Zweifel auf lange Zeit verstummen lassen. Denn die gibt es. Und je älter ich werde, umso häufiger. Ich war mit Urs Zeller in den letzten beiden Wochen im Bergell und in den Dolomiten klettern. Er hatte mich als Vorsteiger engagiert. Wir waren gerade in die „Gelbe Kante“ an der Kleinen Zinne eingestiegen.

Die Cadinin-Gruppe im ersten Morgenlich von der Gelben Kante aus fotografiert.

Der Blick aus der Gelben Kante nach Südwesten. Die Cadini-Gruppe im ersten Morgenlicht.

Ein grandioser Superklassiker von dem großen Emilio Comici. Schon 1933 ist er diese elegante und anspruchsvolle Route erstbegangen. Urs und ich waren sehr zeitig aufgebrochen. Um fünf Uhr standen wir am Einstieg. Die Sonne schickte sich an, über den Gipfeln der Dolomiten aufzugehen. Ein Wolkenmeer lag noch in den Tälern. Die höchsten Gipfel rings um uns leuchteten in den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen auf, wie die Zinnen einer mittelalterlichen Burg. Es war sehr still. Weit und breit keine Menschenseele. Und plötzlich stellte Urs in diese Stille hinein fest, wie selten doch solche Augenblicke in unserem Leben sind. Sie seien gezählt, diese besonderen Tage, an denen alles passt. Wo man eine tiefe Verbundenheit mit seinem (Kletter) Partner fühlt und vollkommen aufgeht in seinem Tun.

Urs auf dem Gipfel des Dritten Sellaturmes im Grödener Gebiet der Dolomiten.

Urs auf dem Gipfel des Dritten Sellaturmes im Grödener Gebiet der Dolomiten.

Schlüssel Vinatzer

Die Schlüsselstelle in der „Vinatzer-Führe“ auf den Dritten Sellaturm.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass gerade Urs so etwas sagt. Schon zwei Mal war er als Trekkinggast in Nepal mit dabei, einmal in Pakistan. Und noch mehr gefreut habe ich mich, dass mir dieses Gefühl sehr vertraut ist. Ich habe das Glück, solche besonderen Tage öfter zu erleben als vielleicht andere. Gerade erst vor ein paar Monaten in Feuerland gab es viele solcher Tage gemeinsam mit Falk. Oder vor wenigen Wochen mit Mario am Mont Blanc als wir ganz allein auf dem Gipfel standen und das grandiose Abendlicht genießen konnten. Und ich erinnere mich auch an viele dieser außergewöhnlichen Tage gemeinsam mit meinen Nepalgästen im Angesicht der höchsten Berge der Erde.

Urs und ich hatten aber nicht nur eine ganz besonders gute sondern vor allem auch eine sehr ergiebige Zeit. Insgesamt 105 Seillängen in neun Klettertagen haben wir beide abgespult. Und es wären sicher noch eine ganze Reihe mehr geworden, wenn uns nicht das Wetter ein ums andere Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Gleich an mehreren Tagen konnten wir gar nicht klettern, haben diese Zeit dann aber meist dazu genutzt, unser Wohnmobil an einen anderen schönen Ort umzusetzen.

Und als ich Ende letzter Woche wieder in Leipzig eingetroffen bin, gab es gleich den nächsten Grund, mich zu freuen. Denn der tapir hat sein Schaufenster umgestaltet.

Ich finde ja die Idee, mal top-Ausrüstung zu zeigen, wie sie nach jahrelanger Dauerbenutzung aussieht, auch mal sehr spannend.

Ich finde ja die Idee, einmal top-Ausrüstung zu zeigen, wie sie nach jahrelanger Dauerbenutzung aussieht, sehr spannend.

Seit nunmehr fast 20 Jahren unterstützt mich der tapir gleich in mehrfacher Hinsicht. Mein Ausrüster hilft mir nicht nur, meine Projekte zu verwirklichen. Ohne den tapir würde es hier auf meiner Homepage viele Neuigkeiten von meinen Expeditionen gar nicht geben. Sie hätten nämlich nicht stattfinden können.

Eine zweite Sache, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, ist, dass es in der tapir-Crew Ausrüstungsexperten gibt, die einfach mal besser als ich Bescheid wissen, was man für den jeweiligen Verwendungszweck haben sollte. Das letzte Beispiel war meine Stromversorgung in Feuerland. Das Sherpa 100 von Goal Zero kannte ich nicht. Und nun fahre ich ohne diesen speziellen Akku nirgendwo mehr hin.

Benefizvortrag im tapir zu Gunsten von Nepalmed e.V. und deren Hilfsaktionen nach dem verheerenden Erdbeben im April und Mai 2015.

Benefizvortrag im tapir zu Gunsten von Nepalmed e.V. und deren Hilfsaktionen nach dem verheerenden Erdbeben im April und Mai 2015.

Das dritte ist, dass ich auch mal sehr ausgefallene Wünsche habe. Irgendwo sah ich Ausrüstung im Einsatz, die ich großartig fand und die ich nun auch gerne besitzen möchte. Die tapire wissen, wo und wie man an diese Dinge kommen kann. Und sie setzen dann auch alle Hebel in Bewegung, um mir das entsprechende Teil zu besorgen.

Und zu guter Letzt helfen mir die tapire jedes Jahr aufs Neue, meine Kalender und meine Eintrittskarten für meine Vorträge zu verkaufen und meine Flyer an den Mann zu bringen. Liebe tapire, ich bin jedenfalls sehr froh und dankbar, dass es Euch gibt und wir über diese vielen Jahre so gut zusammengearbeitet haben.

Das letzte Training mit Simona, Katja, Wolfgang und Enrico war erst Anfang Juli. Hier beim Üben am fixierten Seil: Aufstieg mit der Steigklemme, Verhalten am Fixpunkt, Abseilen.

Das letzte Alpentraining mit Simona, Katja, Wolfgang und Enrico war erst Anfang Juli. Hier beim Üben am fixierten Seil: Aufstieg mit der Steigklemme, Verhalten am Fixpunkt, Abseilen.

So und nun geht es gleich weiter zur zweiten Runde unseres Alpentrainings. Ich bin also wieder auf dem Sprung ins Pitztal, um mich mit meinen Nepalgästen auf die Tour im kommenden Jahr zum Nirekha Peak vorzubereiten. Und auch das ist schon wieder ein Grund, mich zu freuen. Denn das Angebot an meine Nepalgäste, sich möglichst gründlich auf das große, selbst gesteckte Ziel vorzubereiten, wird sehr gut angenommen. Und eine solche Vorbereitung ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die gemeinsame Tour zu unserem Sechstausender in Nepal im nächsten Jahr erfolgreich und sicher über die Bühne gehen wird!

 

 

 

Alpentraining beendet

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Seit inzwischen fast 20 Jahren bin ich regelmäßig mit Gästen in Nepal unterwegs. Und trotzdem ist es für mich immer wieder aufs Neue ein besonderes Erlebnis, mit ganz unterschiedlichen Leuten in der grandiosen Gebirgslandschaft der Everest-Region unterwegs zu sein. Man lernt sich nun mal sehr gut kennen in dieser Zeit. Doch vor allem ist es für mich eine große Herausforderung. Denn eines steht ja fest:

Der Höhenweg von Phortse nach Pangboche ist für mich sicher einer der schönsten Wege in den Bergen dieser Welt. Denn die Ama Dablam beeindruckt mit ihrer unvergleichlichen Schönheit.

Der Höhenweg von Phortse nach Pangboche ist für mich sicher einer der schönsten Trekkingpfade in den Bergen dieser Welt. Denn die Ama Dablam beeindruckt mit ihrer unvergleichlichen Schönheit.

Für die allermeisten meiner Gäste ist ihre Reise in den Himalaya so etwas wie ein Höhepunkt in ihrem Leben. Etwas ganz einmaliges. Die Erfüllung eines ihrer Lebensträume. Vor allem das ist der Grund, warum die Vorbereitung auf diese Reise bei mir so wichtig ist, ganz besonders, wenn ein echter Himalaya-Eisriese auf dem Programm steht.

Nirekha

Der Nirekha Peak, laut Schneider-Karte 6169 m hoch, hier links im Bild. Gewaltige Eismassen bedecken (noch) seinen Gipfel. Rechts daneben der alles überragende Mount Everest.

In den Köpfen vieler Leute schwirren bei dem Gedanken an den Himalaya Klischees im Kopf herum, die häufig nur wenig oder gar nichts mit der Realität zu tun haben. Klirrende Kälte, Höhenstürme, Lawinen und tiefgefrorene Leichen am Wegesrand sind eben nicht die Regel. Wir bewegen uns auch nicht in abgelegenen Regionen, in denen wir uns nur noch selbst helfen können. Oft sind meine Gäste sogar erstaunt, wie gut die Infrastruktur im Sherpaland entwickelt ist, auch wenn es keine Straßen gibt. Die Wege sind gut auszumachen und vielbegangen. Es gibt überall Herbergen am Wegesrand, wo wir Unterschlupf finden, wenn es doch mal schwierig mit dem Wetter werden sollte.

Auf einem kleinen Pass namens Mong steht die Lodge meines Freundes Anu Sherpa. Ein wunderbarer Ort.

Auf einem kleinen Pass namens Mong steht die Lodge meines Freundes Anu Sherpa. Ein wunderbarer Ort.

Träger nehmen uns die Lasten ab. Wir können uns ganz dem Schauen und Laufen hingeben. Ein zweiter Guide sorgt bei mir dafür, dass jeder sein Tempo gehen darf. Ich trekke vorneweg, oft auch um die besonders motivierten „Sportler“ ein wenig zu bremsen. Mein Freund Kumar bleibt hinten bei den Vielfotografierern und denen, die wissen, dass Langsamgehen gut für die Akklimatisation ist.

Kumar und ich sind nun schon seit über zehn Jahren ein "altes Paar". Wir vertrauen uns und können uns blind aufeinander verlassen!

Kumar und ich sind nun schon seit über zehn Jahren ein „altes Paar“. Wir vertrauen uns und können uns blind aufeinander verlassen!

Eine Trekkingtour mit mir in der Khumburegion des Himalaya, also am Fuße des Mount Everest, kann tatsächlich jeder bewältigen, der gesund und gut zu Fuß ist und der gerne auch mal auf den Luxus verzichten kann, den wir von einem Hotel in den Alpen gewohnt sind. Und der als Beobachter in der Lage ist, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen, weil er das Privileg zu schätzen weiß, in der spektakulärsten Gebirgsregion unseres Planeten unterwegs sein zu dürfen.

Übrigens ist Luxus und Komfort ein sehr relativer Begriff. Im Vergleich zu den allermeisten Nepalis sind wir äußerst komfortabel unterwegs!

Übrigens ist Luxus und Komfort ein sehr relativer Begriff. Im Vergleich zu den allermeisten Nepalis sind wir äußerst komfortabel unterwegs!

Anders ist das, wenn nicht die Wanderung auf den Trägerfaden im Vordergrund der Reise steht, sondern die Herausforderung an einem Sechstausender angenommen werden soll.

Viele halten die sogenannten „Trekking Peaks“ in Nepal für technisch leicht und objektiv sicher. Das sind die meisten zweifellos auch, zumindest in Relation zu vielen anderen Eisriesen des Himalaya. Allerdings gilt im Vergleich zu den Drei- und Viertausendern der Alpen vor allem eines: Die Besteigung der Berge hier im Himalaya BEGINNT sehr oft auf einer Höhe, die schon hunderte Meter oberhalb der Gipfelhöhe des Mont Blanc liegt. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Alles ist hier so viel anstrengender.

Der Taschachferner im Pitztal ist für das ideale Übungsgebiet.

Der Taschachferner im Pitztal ist für uns das ideale Übungsgebiet.

Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind, einen Himalaya-Riesen erfolgreich zu bezwingen, müssen also hundertprozentig beherrscht werden. Hundertprozentig bedeutet auch bei Kälte mit Handschuhen, bei Sturm, schlechter Sicht oder einem Notfall und natürlich bei sehr großer, womöglich nie gekannter Erschöpfung. Dazu benötigt man Übung, wenn das der Gipfelaspirant nicht schon sehr gut beherrscht.

Ich kenne keine Hütte in den Alpen, die so komfortabel und sauber ist, wo so gutes und reichliches Essen geboten wird und wo es so gemütliche Schlafräume gibt.

Ich kenne keine Hütte in den Alpen, die so komfortabel und sauber ist, wo so gutes und reichliches Essen geboten wird und wo es so gemütliche Schlafräume gibt wie im Taschachhaus.

Geübt werden muss natürlich möglichst unter ähnlichen äußeren Bedingungen, wie wir sie auch im Himalaya vorfinden werden. Deshalb ist bei mir ein Alpentraining für meine weniger versierten Gäste obligatorisch. Und erst gestern bin ich von einem solchen Training wieder in Leipzig eingetroffen.

Seit vielen Jahren üben wir auf dem Taschachferner im Pitztal, was wir für unser großes Ziel alles wissen und können müssen. Unser Stützpunkt ist das Taschachhaus. Diese großartige, sehr komfortable Hütte befindet sich ganz in der Nähe des Taschachferners. Dieser Gletscher ist ein nahezu ideales Übungsgebiet für das Bergsteigen im Eis.

Die Spaltenbergung zu beherrschen, ist sicher für jeden wichtig, der öfter einmal in den Bergen unterwegs ist. Eine Gletscherüberquerung muss einen dann nicht mehr abschrecken.

Die Spaltenbergung zu beherrschen, ist sicher für jeden wichtig, der öfter einmal in den Bergen unterwegs ist. Eine Gletscherüberquerung muss einen dann nicht mehr abschrecken.

Zwei Tage lang werden wir Fixseile an steilen Passagen des Gletschers verlegen und an ihnen den Auf- und Abstieg mit Jümar und Abseilacht trainieren. Wir werden Fixpunkte in Schnee und Eis auf- und wieder abbauen, die Spaltenbergung üben, eine Gletscherwanderung durchführen und eine kleine Bergtour machen. Am Abend wiederholen wir das Gelernte und üben die gängigsten Knoten auf der Hütte.

Das macht meinen Gästen regelmäßig am meisten Spaß: das gut gesicherte Klettern mit zwei Eisgeräten im senkrechten Eis. das allerdings brauchen wir am Nirekha Peak definitiv nicht!

Das macht meinen Gästen regelmäßig am meisten Spaß: Gut gesichertes Klettern mit zwei Eisgeräten im senkrechten Eis. Das allerdings brauchen wir am Nirekha Peak definitiv nicht!

Die Resonanz meiner Gäste auf diese vier Tage war bisher ausnahmslos immer äußerst positiv. Nicht nur, weil alle viel gelernt haben und nun gut vorbereitet in ihr Sechstausender-Abenteuer gehen können. Schwierige Situationen braucht jetzt niemand mehr zu fürchten. Und wir lernen uns bei dieser Gelegenheit schon mal sehr gut kennen und haben viel Spaß miteinander. Außerdem hat sich jeder selbst ein bisschen besser kennengelernt und weiß nun, woran er noch arbeiten muss.

Manchmal ganz schön anstrengend, wenn man nach einem langen Tag draußen auf dem Gletscher abends noch mal Theorie machen muss. Meisten ist das aber zugleich auch ein großer Spaß!

Manchmal ganz schön anstrengend, wenn wir nach einem langen Tag draußen auf dem Gletscher abends noch mal Theorie machen. Meistens ist das zugleich auch ein großer Spaß!

Das wichtigste aber ist, dass wir mit diesem zusätzlichen Einsatz unserem großen Ziel den nötigen Respekt entgegen bringen und nun mit gutem Gewissen losfahren können.

Gute Nachrichten aus Nepal

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Ich bin schlichtweg überwältigt über die große Anteilnahme vor allem meiner ehemaligen Nepalgäste. Besonders groß ist natürlich die Sorge um Dinge und Personen, die wir gemeinsam auf unseren Touren kennen- und schätzen gelernt haben. Aber auch viele Fans und Besucher meiner Homepage fragen, wie sie am besten helfen können und was aus den Menschen geworden ist, von denen sie hier immer wieder lesen.

Ich kann man erinnern als wäre es gestern gewesen, als ich den leider viel zu früh verstorbenen Gründer meiner Partneragentur in Nepal, Nima Sherpa, nach der Erdbebensicherheit des neuen Hotels fragte. Und er versicherte mir stolz, dass es sehr sicher sei. Nun hat sich das auch bestätigt.

Ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen: Ich fragte den leider viel zu früh verstorbenen Gründer meiner Partneragentur in Nepal, Nima Sherpa, nach der Erdbebensicherheit seines neuen Hotels. Und er versicherte mir stolz, dass es sehr sicher sei. Nun hat sich das auch bestätigt.

Die Fragen sind immer dieselben: Wie geht es Kumar, wie Pema vom Kathmandu View Hotel, steht unsere Lodge in Namche noch usw.? Und diesbezüglich zumindest gibt es nach meinem bisherigen Kenntnisstand Gott sei Dank nur positives zu berichten.

Endlich hatte ich Kontakt zu meiner Agentur in Nepal. Man versicherte mir, dass das Team von Multiadventure gesund und in Sicherheit ist und auch das großartige Kathmandu View Hotel noch steht. Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen.

Auch mit Kumar hatte ich Kontakt, den ja soviele meiner Gäste in ihr Herz geschlossen haben. Er war zum Zeitpunkt des Bebens im Khumbu unterwegs, ist aber inzwischen von Lukla aus nach Kathmandu zurückgekehrt. Das heißt also, auch der kleine Flughafen in Lukla ist in Betrieb, was natürlich für die vielen Menschen, die im Khumbu vom Tourismus leben, eine ausserordentlich gute Nachricht ist. Kumars Familie ist ebenfalls vom Beben verschont geblieben.

Kumar (rechts unten) mit meinen Gästen 2014 in meinem Lieblingsrestaurant in Thamel. Ich kann mich noch genau an seine Ansprache an meine Gäste erinnern. Er hat sich zu einem echten Profi gemausert.

Kumar (rechts unten) mit meinen Gästen 2014 in meinem Lieblingsrestaurant beim tibetischen Hotpot in Thamel. Ich kann mich noch genau an seine Ansprache an diesem Abend erinnern. Er hat sich zu einem echten Profi gemausert.

Kumar konnte glücklicherweise auch von Namche berichten. Lakpa und ihr Mann Nge Don sind ebenfalls wohlauf. Meine Stamm-Lodge in Namche steht auch noch und ist wohl sogar völlig unversehrt geblieben. Zwar wollen die meisten Touristen, die derzeit dort unterwegs sind, so rasch wie möglich nach Hause, doch im Grunde genommen wäre das nicht nötig, denn die Infrastruktur in der Khumburegion ist weitestgehend intakt.

Lakpa vor ihrem Shop in Namche Basar. Alles ist heil geblieben.

Lakpa vor ihrem Shop in Namche Basar. Alles ist heil geblieben. (Foto: Ute Helmers)

Das alles sind sehr gute Nachrichten vor allem für die Menschen dort. Denn eines steht natürlich fest. Die nächste Tragödie  für das arme Land wäre ein Ausbleiben der Touristen. Der Tourismus bringt dem Land mit Abstand die meisten Devisen ein, etwa 30 Prozent. Danach kommt der Teppichexport und an dritter Stelle rangiert schon die Entwicklungshilfe. Es käme somit tatsächlich einer Katastrophe gleich, würden die Besucherzahlen drastisch einbrechen.

Es ist also ganz einfach. Jeder, der vorhatte, in dieses wunderschöne Land zu reisen, sollte dass auch tun. Und schon in einigen Wochen wird das mit wenigen Einschränkungen auch wieder möglich sein, denn die Nepalesen selbst wissen am allerbesten, wie extrem wichtig dieser Wirtschaftszweig für sie ist. Und die Nepalesen sind ein Volk, dass mit Problemen und Schwierigkeiten umzugehen weiß. Das ist sozusagen ihr tägliches Brot.

Ein brandaktuelles Bild unserer Lodge in Namche. Alles okay, so wie es aussieht. (Quelle: http://www1.wdr.de/themen/aktuell/nepal-erdbeben-deutsche100.html)

Ein brandaktuelles Bild unserer Lodge in Namche. Alles okay, so wie es aussieht. (Quelle: http://www1.wdr.de/themen/aktuell/nepal-erdbeben-deutsche100.html)

Meine Botschaft ist also unmissverständlich: Spenden ist wichtig, nein, es ist sogar unsere Pflicht, zu helfen, ganz einfach weil wir es können und es uns nicht wehtut. Aber noch wichtiger ist, hinzufahren und den Leuten damit Arbeit zu geben. Das ist und bleibt die beste Hilfe zur Selbsthilfe.

Charity für Erdbebenopfer

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Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Berichterstattung über das Elend der Erdbebenopfer in Nepal ist aus den Medien weitgehend verschwunden. Umso wichtiger ist, dass WIR es nicht vergessen. Wir, die wir Nepal und seine Menschen lieben und nicht zuletzt in vielfältiger Weise auch von diesem Land profitiert haben. Jetzt ist also eine sehr gute Gelegenheit, davon etwas zurück zu geben. Viele meine Nepalgäste haben diese sehr großzügig genutzt und eine Menge Geld gespendet! Ganz herzlichen Dank dafür. Und wer das jetzt noch tun möchte, hier der Link zur Kontonummer 

Ich möchte heute auf zwei weitere Gelegenheiten hinweisen, die vor allem dem guten Zweck dienen, gleichzeitig aber auch eine gute Zeit für einen selbst versprechen.

Für den Abend im tapir wird es einige der schönsten Khumbu-Fotos der vergangenen 20 Jahre geben. Hier kann ich tatsächlich aus dem Vollen schöpfen!

Am Nepalabend im tapir werden einige der schönsten Khumbu-Fotos der vergangenen 20 Jahre zu sehen sein. Hier kann ich endlich mal aus dem Vollen schöpfen!

Am 20. Mai um 20.30 Uhr findet im Leipziger tapir am Georgiring 4-7 ein Charityabend zu Gunsten der Erdbebenopfer in Nepal statt. Ich werde auch da sein, Bilder zeigen, von meinen Touren in der Everestregion berichten und als Gesprächspartner für alle Fragen rund um das Trekking in Nepal zur Verfügung stehen. Für das leibliche Wohl sorgen die „Tapire“. Es wird das nepalesische Nationalgericht Dhal Bhat serviert. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie die Tapire das wohl hinbekommen.

Außerdem werden vom tapir gesponserte T-Shirts der in Kathmandu ansässigen Firma „Sherpa“ verkauft. Der Eintritt für diesen Abend kostet 5 € im Vorverkauf und 7 € an der Abendkasse. Sämtliche Einnahmen des Abends werden zu 100 % gespendet. Ich finde diese Aktion vom tapir wirklich großartig und wünsche mir, dass der Laden am 20. Mai genauso brechend voll sein möge, wie zum Flohmarkt! Also: Helfen kann so leicht und angenehm sein! Ihr müsst einfach nur alle kommen!

Nepalmed1

Doch wer nicht in den tapir kommen kann und so was soll ja vorkommen, der hat am 6. Juni um 11.00 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum in der Grimmaischen Straße 6 in Leipzig noch eine Gelegenheit. Hier bittet der Verein „Nepalmed e.V.“ um Hilfe für Nepal. Ich werde an diesem Vormittag den Vortrag „Leidenschaft siegt“ über die Erstbesteigung des Amphu Laptsa Middle halten. Der Eintritt ist bei dieser Veranstaltung frei, jedoch hoffen wir alle auf großzügige Spenden.

Ich freue mich auf diese beiden Veranstaltungen bedanke mich schon jetzt für Euer Kommen und Eure Hilfe für Nepal!

Man lernt nie aus

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Ich sitze zwar häufig den ganzen Tag vor dem Rechner, fülle meine Homepage mit Inhalt, poste, teile, surfe, google. Was man im Internet so macht. Aber wenn ich ehrlich bin, ist es mit dem Verständnis für die ganze Sache nicht weit her. Das stelle ich immer wieder leicht deprimiert fest, wenn Alex, mein Webmaster und Programmierer, da ist.

Er macht dann Updates (Aktualisierungen), installiert Plugins (Erweiterungsmodule) oder bereitet, wie derzeit, ein Relaunch (Neustart) meiner Homepage vor. Schon bei den Vokabeln habe ich Schwierigkeiten. Wenn ich gewusst hätte, was mal auf mich zukommt, ich wäre vermutlich nicht Tierarzt sondern Informatiker geworden. Allerdings ist es nun wohl für mich zu spät. Doch Gott sei Dank habe ich Alex. Und er spricht seit Wochen nur noch vom Responsive Webdesign. Wieder so eine Vokabel, die ich erst einmal lernen musste.

Diseno-web-responsive-design

«Diseno-web-responsive-design» de Jose Luis Dobuss (Quelle: Wikipedia)

Heutzutage wird immer mehr mit mobilen Geräten gesurft, also mit Smartphones und Tabletcomputern. Eine Webseite muss also auf die Eigenschaften des jeweils benutzten Endgerätes reagieren (englisch: responsive) können. Und das kann meine Webseite nicht. Noch nicht, denn wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Seite umzubauen.

Die Schwierigkeit dabei ist, das gewohnte Design der Seite so weit wie möglich beizubehalten. Was natürlich eigentlich gar nicht möglich ist. Dass wir, also Alex, es dennoch versuchen, liegt wieder an mir und meiner konventionellen Einstellung zu der ganzen Sache. Wenn ich irgend etwas gut finde und mich darin auskenne, dann ist meine Motivation, etwas zu ändern, eher gering. Und ich denke, dass es anderen Leuten ähnlich geht.

Doch meine Webseite auf das neue, reagierende Design umzustellen, ist absolut zwingend. Wir müssen, wie alle anderen auch, auf die sich ändernden Surfgewohnheiten der User (Nutzer) reagieren. Es wird also demnächst hier auf meiner Seite vieles anders und neu, wenn auch nicht alles.

Ganz neu ist der aktuelle Kalender für 2016. Wir haben die Druckdaten gestern an die Druckerei gesendet. Beim Durchblättern bin ich immer wieder über die Berge dort begeistert. Die Cordillera Blanca ist nur 180 Kilometer lang und 20 Kilometer breit. Im Vergleich zum Himalaya also höchstens eine Puppenstube von einem Gebirge. Und doch finden sich hier mehr als 30 Sechstausender, von denen einige wegen ihrer bizarren Formen zu den eindrucksvollsten Bergen der Welt zählen. Besonders reizvoll ist auch der Kontrast zwischen der subtropischen Pflanzenwelt in den Tälern zu den eisbedeckten Gipfeln. Für mich ist dieses Kleinod in Peru das vielleicht schönste Gebirge der Welt.

Es ist der bisher schönste Kalender, den ich gemacht habe. Aber das liegt nicht an mir, sondern an den Motiven. Ich werde demnächst auch dorthin mal mit Gästen zu fahren.

Es ist der bisher schönste Kalender, den ich gemacht habe. Aber das liegt nicht an mir, sondern an den einmaligen Bergmotiven in der Cordillera Blanca. Ich werde demnächst auch dorthin mit Gästen fahren. Das habe ich mir ganz fest vorgenommen.

Und es gibt nicht nur den Kalender für 2016 neu in meinem Online Shop, sondern auch ein wirklich sehr schönes Panoramafoto von einer der gewaltigsten Bergflanken der Erde, der Südwand der Göttin des Türkis. Der 8201 m hohe Cho Oyu präsentiert sich auf diesem Foto in glasklarer Luft und bestem Morgenlicht.

Cho Oyu

Und zum Schluss noch ein tolles Bild, was eher zufällig am vergangenen Wochenende entstanden ist. Ich war im Bielatal klettern. Wir sind hinter zur Dürrebielenadel gelaufen. Ich wollte mich dort an der „Lebensuhr“ versuchen, einer für sächsische Verhältnisse gut gesicherten 8 a. Zufällig beobachtete vom gegenüberliegenden Massiv ein Fotograf meinen Versuch und schoss ein paar sehr schöne Fotos wie ich finde.

Wir tauschten dann von Fels zu Fels die Kontaktdaten aus und siehe da, ich bekam tatsächlich ein paar seiner Bilder zugeschickt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn solche Fotos von sich kommen einem nicht alle Tage zugeflogen. Ganz herzlichen Dank an Sebastian Wahlhütter für dieses Bild!

Lebensuhr

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