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Sie sind drin!

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Die Zugriffszahlen hier auf meiner Homepage als auch die Anzahl der Fans meiner Facebook-Seite erhöhen sich kontinuierlich. Die Arbeit an beidem zahlt sich also zumindest diesbezüglich aus. Vor allem auch der Online-Shop wird in letzter Zeit immer öfter besucht. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir drei neue Produkte in unsere Palette aufgenommen.

Unter der Rubrik „Sonstiges“, eine treffenderer Name fiel uns beim besten Willen nicht ein,  sind nun drei neue Sachen zu haben: Eine Tasche, ein Übersack und ein T-Shirt. Abenteuer Leben-Edition :-) Praktisch, preiswert und witzig, also zumindest das T-Shirt würde ich sagen.

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Die Tasche ist eine sehr stabile, wasserdichte Reisetasche, die auch als Rucksack getragen werden kann. Die Tragegurte sind im Boden der Tasche versteckt. Ein großer Rundbogenreißverschluss erleichtert das Ein- und Auspacken und die Übersicht, wenn mal was gesucht und auch gefunden werden muss. Besonders geeignet ist sie für den harten Einsatz beim Transport durch Yaks, Esel oder Träger auf langen Trekkings in Nepal Tibet, Peru oder anderswo. Und da ist es gut, wenn sie nicht so teuer ist, denn keine Tasche der Welt hält das lange durch. Die über 90 Leiter fassende Tasche kostet nur 60 Euro. Da allerdings sind die Versandkosten schon enthalten.

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Falls auf einer solchen Reise ein großer Rucksack gebraucht wird und eine Tasche deshalb unzweckmäßig wäre, ist es sinnvoll, seinen guten Rucksack zu schützen. Deshalb biete ich einen äußerst robusten, verschließbaren Übersack an, der bei mir im Dauereinsatz bewiesen hat, dass er jahrelang auch die rüdeste Behandlung klaglos verkraftet. Der Übersack ist mit einer Länge von über einem Meter und 45 cm im Durchmesser selbst für große Rucksäcke ausreichend dimensioniert und kostet inklusive Versand 19 Euro.

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Der dritte Neuling im Shop ist ein T-Shirt. Die Idee kam mir auf meiner letzten Expedition in Peru. Ganze Tage bewegten wir uns in der senkrechten mit zwei Eisgeräten in der Hand. War diese Art des Kletterns nicht die logische Fortführung unserer Entwicklung im Bereich der Bewegung? Oder ist es eigentlich der Ursprung? In jedem Fall ist es ein großartiger Sport und im Eis ein ganz besonderer noch dazu. Und deshalb gibt jetzt für 23 Euro dieses T-Shirt aus 100 Prozent Baumwolle. Der Versand ist auch hier im Preis enthalten. Viel Spaß damit.

So und nun werden wir sehen, ob und wie unsere „Kreationen“ angenommen werden. Ich bin gespannt…

 

 

 


Der Sack ist zu

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Was für ein verrücktes Jahr dieses 2014! Und dabei meine ich gar nicht die vielen Jubiläen: Im Frühjahr gleich drei Gruppen in Nepal, bald danach Training im Pitztal und in Chamonix für den Alpamayo und den Artesonraju, dann fast anderthalb Monate Peru und anschließend noch drei weitere Events in den Alpen. Die Ausflüge in die Sächsische Schweiz kann ich in diesem Jahr gar nicht mehr zählen. Für mein armes Auto zählt 2014 dreifach.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Aber das vergangene Wochenende sticht selbst aus dieser Fülle an Ereignissen noch etwas heraus. Ich war mit meiner Mera-Peak-Gruppe zum Kennenlernen in der Sächsischen Schweiz. Es lief etwas anders ab als sonst, und es war auch eine besondere Gruppe.

Fünf von den sieben Gästen werden zum wiederholten mal mit mir nach Nepal kommen. Ronny wird sage und schreibe zum vierten Mal dabei sein, Karin und Christian haben sich zum dritten Mal angemeldet, und für Urs und Katrin wird es die zweite gemeinsame Reise in den Himalaya. Und darauf bin ich, ehrlich gesagt, ein wenig stolz, denn wieder und wieder mit mir zu fahren, kann ja nur heißen, dass es gefallen hat. Und so muss es auch bleiben. Das ist für mich die Herausforderung am Mera Peak.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe dann auf dem Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe auf dem Gipfel des Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Anders waren am vergangenen Wochenende zwei Dinge. Es hat nicht geregnet!! Ganz im Gegenteil. Es war trocken, sonnig und angenehm warm. Und die Sächsische Schweiz zeigte sich von ihrer allerbesten Seite: Traumhafte Sonnenaufgänge, wallende Nebel über den Tälern, klare Luft, das perfekte Kletterwetter also. Deshalb wollten wir auf die Stiegentour am ersten Tag verzichten. Dafür sollte klettern gegangen werden. Und das haben wir dann auch sehr ausgiebig getan.

Katrin klettert hier im Bild das "Klavier direkt", immerhin eine 7c.Gr. Herkulessäule (1)

Katrin, links im Bild, klettert das „Klavier direkt“, immerhin eine 7c.  Rechts haben Janina, Katrin, Urs und Sven soeben auf dem „Alten Weg“ die Große Herkulessäule bezwungen, einer der ganz wichtigen Gipfel in der Sächsischen Schweiz.

Am ersten Tag waren wir im Bielatal und sind gleich drei Wege am Daxenstein und anschliessend noch den „Alten Weg“ auf die Große Herkulessäule geklettert. Am zweiten Tag bestiegen wir in den Schrammsteinen die Tante, den Bergfex und die Fotografenspitze. Die Kletterer sind an diesem perfekten Wochenende also hoffentlich auf ihre Kosten gekommen und die Fotografen bei diesem Traumbedingungen sicher auch.

Nun aber ist der Sack für kommendes Jahr zu. Die beiden Kennenlernwochenenden für die Nepal-Touren 2015 sind Geschichte und danach nehme ich in der Regel keine Gäste mehr in die Gruppen auf. Aber für 2016 gibt es noch einige freie Plätze. Und da wird ganz sicher auch wieder ein größerer Gipfel dabei sein. Entweder der Nirekha oder der Mera Peak. Das allerdings steht heute noch nicht so genau fest.

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Was aber fest steht, ist der Termin für meinen Jubiläumsvortrag. Es ist ein neu konzipierter Vortrag, in dem sich alles um das Thema „ZIELE“ drehen wird. Denn es ist nun mal so. Der Weg allein kann nicht das Ziel sein, wenn ich auf den höchsten Punkt eines großen Berges will. Mein Gipfelziel muss einen überragenden Stellenwert einnehmen. Es muss die Kraft haben, manchmal über Jahre der Vorbereitung auf ein Projekt eine gleichbleibend große Anziehungskraft auszuüben. Kann ein Ziel das nicht leisten, dann sind wir schon zum Scheitern verurteilt, bevor wir überhaupt aufgebrochen sind.

Und deshalb beschäftigt sich der neue Vortrag in dem für mich doch besonderen Jahr 2014 mit diesem Thema. Sagenhafte 25 Jahre ist es nun schon her, als ich mit dem Bergsteigen begann, und es kamen eine Menge großartiger Ziele in dem Vierteljahrhundert zusammen.

Über fünf der bedeutendsten und ihre Anziehungskraft berichte ich live und in HD am 27.12. um 19.00 Uhr im Gondwanaland im Zoo Leipzig. Und was in diesem Zusammenhang vielleicht von Interesse ist: Die beiden bisher noch nicht verarbeiteten Unternehmungen am Baruntse 2013 und in Peru 2014 werden im zweiten Vortragsteil die Hauptrolle spielen.

Also! Der online-Vorverkauf hat begonnen und Weihnachten steht vor der Tür.

60 Tote

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Am 14. Oktober überraschte ein heftiger Wettersturz hunderte Wanderer und ihre nepalesischen Begleiter in Nepal. Betroffen war vor allem die Region um den 8000er Annapurna. Die Wanderroute um diesen Berg ist die inzwischen meistfrequentierte Trekkingroute in ganz Nepal. Ausgelöst wurde das Unwetter durch den Zyklon „Hudhud“, der sich über dem Golf von Bengalen gebildet hat und schon in Indien schwere Schäden anrichtete.

Die DPA meldete am 19. Oktober, dass inzwischen mit über 60 Toten in der Annapurna-Region gerechnet werden muss, weil es für die Vermissten fünf Tage nach dem Wintereinbruch keine Hoffnung mehr gibt. 43 Leichen seien inzwischen geborgen, 19 Menschen werden noch vermisst. Andere Angaben sprechen sogar von noch 40 Vermissten. Was für eine Tragödie! Und wieder sind es in der Mehrheit Einheimische, die bei diesem Unglück ums Leben kamen. Nach Behördenangaben ist diese Katastrophe die folgenschwerste in Nepal seit Menschengedenken. Das lässt keinen kalt, schon gar nicht jemanden wie mich, der seit mehr als zwanzig Jahren selbst dort unterwegs ist.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen den Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen einen Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Was ist schief gelaufen? Wurden Fehler gemacht? Es wird ja immer sogleich nach Schuldigen gerufen. Häufig am lautesten von denen, die ahnen, dass womöglich niemand anderes als sie selbst schuld sein könnten. Die Reaktion ist wie schon im Frühjahr beim Unglück am Everest reflexartig. Vor allem die Regierung Nepals sei schuld. Das sagt zum Beispiel der Chef des Verbandes der Nepalesischen Trekkingagenturen. Er meint, dass die Guides schlecht ausgebildet seien, Notunterkünfte für Träger fehlten, oder, in meinen Augen ganz besonders originell, endlich das Prinzip ein Trekker-ein Guide durchgesetzt werden müsse.

Zahlreiche der überlebenden Wanderer sind nun wiederum der Meinung, dass die Agenturen bzw. deren Führer schuld seien. Viele Gruppen wären aufgebrochen, obwohl Warnungen vor einem Wettersturz kursierten. Und just in diesem Augenblick sind wir schon beim Kern der Sache. Von wem eigentlich stammten diese Warnungen? Wer ist dort überhaupt in der Lage, Wetterberichte abzurufen? Wer trägt Hightech-Ausrüstung am Thorong La und wer in zerlumpten Klamotten die Lasten? Und wer hat denn eigentlich das Sagen auf dem Trek? Immer der Guide oder allzu häufig die, die ihn bezahlen? Die Frage ist doch: Wer trägt die Verantwortung dafür, wann und ob überhaupt losgegangen wird, zum Beispiel über einen Pass wie den fast fünfeinhalbtausend Meter hohen Thorong La auf der Annapurnarunde?

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort, wenn es darum geht, ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Als erstes gilt die Feststellung, dass im Himalaya ständig mit mehr oder weniger extremen Wetterstürzen gerechnet werden muss. Schon ganz und gar im Oktober, dem Monat, wo alle glauben, sie seien vor schlechtem Wetter sicher. Das weiss ich nun aus eigener Erfahrung zur Genüge. Und an solchen Wetterphänomenen ist niemand schuld, jedenfalls bestimmt keiner in Nepal.

Das zweite ist, dass natürlich die Agenturen dafür verantwortlich sind, wer da die ausländischen Trekker durch die Berge führt. Und zwar vor allem die in Nepal. Dass der nepalesische Staat nicht plötzlich damit beginnen wird, Bergführer auszubilden, ist den Chefs der Agenturen dort am ehesten bewusst. Die ausländischen Reiseveranstalter, die ihre Gäste nach Nepal schicken, sind aber ebenso in der Pflicht, genau hinzuschauen, was für eine Arbeit vor Ort von den nepalesischen Partneragenturen geleistet wird. Es reicht eben nicht, wenn die Guides fremde Sprachen beherrschen.

Und wenn man sich womöglich auch in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es auch viel einfacher, auch  mal "ES GEHT NICHT" zu sagen.

Und wenn man sich womöglich in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil man sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es natürlich viel einfacher, auch mal „ES GEHT NICHT“ zu sagen.

Des Pudels Kern ist aber etwas anderes: Jeder, der eine Reise in den Himalaya unternimmt, muss sich klar darüber sein, dass Nepal, Indien oder auch Pakistan eben nicht die Schweiz ist. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Erde. Man kann hier niemals die Maßstäbe anlegen, die man vielleicht in den Alpen anlegen wird. Doch genau das tun viele. Die Rundum-Sorglos-Mentalität kann einen aber ganz schnell ins Verderben führen. Eigenverantwortung ist zwingend nötig, wie übrigens überall auf der Welt, wenn man in der immer unberechenbaren Natur unterwegs ist. Doch in extremen Regionen, wie der Himalaya nun mal eine ist, gilt dies sicher noch viel mehr als anderswo.

Und nicht nur Eigenverantwortung. In einem klugen Kommentar  zu einem Blogbeitrag über das Thema las ich folgenden Satz: „In Nepal trägt man als Kunde mehr Verantwortung für die Träger und auch für den Guide als diese für einen selbst“. Genauso ist es. Und wenn man sich dies auf seinem Trek immer bewusst macht, dann fällt es vielleicht auch leichter auf den Pass oder den Gipfel zu verzichten, weil einem die Sicherheit seiner nepalesischen Helfer wichtiger ist.

Ein gutes Jahr

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Wenn es eine Kategorie gibt, mit der man verbrachte Zeit bewerten kann, so ist es die Qualität des Erlebens. Erlebnisse, Begegnungen und die daraus resultierenden Erfahrungen ereignen sich in der Zeit. Und wenn es nun in einer bestimmten Zeiteinheit besonders viele spannende Erlebnisse und großartige Begegnungen mit klugen Menschen gab, dann war die Zeit gut.

In diesem Sinne kann ich mich über das gerade vergangene Jubiläumsjahr als eine ganz besonders gute Zeit freuen. In kaum einem Jahr habe ich so intensiv Zeit verbracht wie 2014. Ich war in fünf verschiedenen Ländern zum Klettern, Bergsteigen und zum Trekking mit Gästen unterwegs. Von Anfang Februar bis Mitte April habe ich zum ersten Mal drei Gruppen in Nepal geführt. Dabei bin ich, wie übrigens ausnahmslos immer, sehr intensiv 32 Menschen begegnet. Vielleicht ist das sogar die allerbeste Zeit für mich, wenn ich meinen Gästen dabei zuschaue, wie sie gerade mit meiner Hilfe eine sehr hohe Qualität des Erlebens realisieren. Das ist nämlich oft eine außerordentlich befriedigende Sache.

Februargruppe (1)Sackhüpfen

Meine beiden Trekkinggruppen dieses Jahr waren top fit und für jeden Blödsinn zu haben. Und belohnt wurden wir mit fast ausnahmslos gutem Wetter!

Manchmal gibt es Leute, die meinen, dass ich mich zu rechtfertigen hätte, für mein Leben als Nichtsnutz, Taugenichts und Tunichtgut (Originalton). Der letzte Angriff dieser Art liegt noch gar nicht lange zurück. Wo kämen wir hin, wenn alle so leben würden wie ich? Als Antwort denke ich unter anderem an die vielen Leute, die ganz sicher eine sehr aufregende und unvergessliche Zeit gemeinsam mit mir in Nepal hatten.

Im restlichen April und Mai war ich dann „Auf Vorrat klettern“ in der Sächsischen Schweiz. Ausserdem musste ich zur Pflichtfortbildung wegen meines Hochtouren-Fachübungsleiters. Im Juni ging es für vier Tage nach Österreich ins Pitztal und anschließend für eine Woche nach Frankreich zum Mont Blanc, um gemeinsam mit Jacob für Peru zu trainieren und zu akklimatisieren. Und nach nur zwei Pack- und Waschtagen in Leipzig flogen wir Ende Juni nach Peru zum Artesonraju und Alpamayo.

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Wie aus dem Bergbilderbuch, diese beiden Eisriesen! Sicher, es gibt viele wirklich besonders schöne und wegen ihrer Form und Schartenhöhe sehr eindrucksvolle Berge. Und diese beiden gehören ganz sicher dazu!

Eine spannende und sehr aufregende Zeit hatten wir hier. Und vor allem auch eine erfolgreiche. Wir konnten alle unsere Ziele erreichen und standen auf gleich drei Sechstausendern. Doch in besonderer Erinnerung wird mir diese Reise nicht nur wegen der geglückten Besteigung von zwei der schönsten Berge der Welt bleiben. Jacob und ich waren ein tolles Team. Wir harmonierten großartig und vertrauten uns blind. Eine solche Erfahrung mit einem Partner auf einer sechswöchigen Reise zu machen, ist ganz besonders gut verbrachte Zeit. Soviel steht fest.

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Sechs Wochen lang weder ein Missverständnis noch ein böses Wort sondern Verlässlichkeit und Vertrauen in jeder Situation. Das war schon sehr wohltuend.

Kaum das ich Mitte August wieder aus Peru zurück war, ging es abermals in das Pitztal auf den Taschachgletscher zum Teamcoaching mit den Damen der HumanitasPflege in Marl. Auch ein Höhepunkt des Jahres für mich, weil ich so tollen und vor allem tapferen Frauen begegnet bin. Lernen kann man übrigens auch oft von seinen Gästen.

Anschließend war ich für eine Woche im Oberreintal zum Klettern, und es hat bis auf klägliche anderthalb Tage eigentlich nur geregnet. Direkt danach ging es für eine Woche zum Klettern in die Sächsische Schweiz. Schließlich musste wenigstens zum Teil der weitgehend in Peru verpasste Klettersommer wieder aufgeholt werden.

Inzwischen sind wir schon mitten im September. In diesem Monat stand das erste Kennenlernwochenende mit meinen Nepalgästen für 2015 an, Anfang Oktober das zweite. Und noch einen weiteren für mich recht einschneidenden Termin galt es im Oktober zu bestehen. Doch den ignoriere ich hier einfach mal, weil es vielleicht eine gute Strategie ist, sich einfach nicht mit den Dingen zu beschäftigen, die einem auf die Nerven gehen.

Schrammsteine (1)Team

Ich werde ganz sicher viel Freude haben im nächsten Jahr mit meinen beiden Nepal-Teams. Wie übrigens immer! Und das ist nicht etwa nur Glück. Meine Gäste entscheiden sich offensichtlich ganz bewusst für Individualität und eine sorgfältige Vorbereitung. Und unsere Kennenlernwochenenden gehören auch dazu. Es ist eben gerade keine Reise von der Stange.

Im November dann noch einmal Klettertraining vom feinsten im größten Winterklettergebiet Europas im spanischen El Chorro. In diesen knapp zwei Wochen dort habe ich mal wieder erfahren dürfen, wie gut es doch seinen Kletterfähigkeiten tut, wenn man klettert. Wir haben in der Zeit 47 Seillängen abgespult. Das ist nicht unbedingt wenig aber auch nicht soviel. Aber am Schluss bin ich gleich mal zwei Grade besser geklettert als vorher. Blöd, dass man manchmal auch noch arbeiten muss.

ApokalypseOlaf

 El Chorro ist das ideale Klettergebiet, wenn es darum geht, Können, Kraft und vor allem auch Motivation zu tanken, um über den langen, staubigen und lärmigen Hallenwinter zu kommen.

Apropos arbeiten. Für das letzte große Event des Jahres 2014 am 27. Dezember galt es einen zweistündigen Jubiläumsvortrag zu schreiben und zu bebildern. Leichter gesagt als getan. Allein die Sichtung von zehntausenden Fotos ist eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, die ich gleich in mehrfacher Hinsicht unterschätzt habe. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denke ich. Ein ausverkaufter Saal im Gondwanaland und ein zauberhaftes Publikum haben mir einen besonders angenehmen Abend verschafft. Es ist eben ein Heimspiel hier in Leipzig vor meinem Publikum aufzutreten. Und am meisten freut es mich natürlich, wenn die Leute einen unterhaltsamen und spannenden Abend hatten. Und das scheint tatsächlich so gewesen zu sein.

Gondwana (1)

Was meine Vorträge anbelangt, so bin ich jemand, der nur schwer zufrieden mit sich ist. Ich bin diesbezüglich selbst mein schärfster Richter. Ich bin mir vorher nie sicher. Und das auch ist gut so.

So und nun kann das neue Jahr kommen, und ich habe den dringenden Verdacht, dass es keineswegs merklich ruhiger werden wird, als das eben vergangene. Es gibt spannende Pläne für eine Reise zu einem wiedermal überwältigend schönen Berg. Schon allein die Anreise zu ihm wird ein großes Abenteuer, denn er ist nur per Kajak zu erreichen. Mehr kann ich noch nicht verraten, dafür ist die ganze Sache leider noch zu wage. Aber wie lautete einer der Schlüsselsätze vorgestern in meinem Jubiläumsvortrag?? „Am Anfang ist das Ziel!“

 

Erdbeben in Nepal

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Furchtbare Nachrichten erreichen uns in diesen Stunden aus Nepal. Ein Erdbeben der Stärke 7,8, dessen Epizentrum nur etwa 80 Kilometer westlich von Kathmandu lag, hat schwere Schäden verursacht. Das Ausmaß ist noch nicht abzusehen. 

Allein in Nepals Hauptstadt sind bis zur Stunde etwa 600 Tote zu beklagen. Mehr als 800 Tote wurden bislang insgesamt gezählt. Doch ist noch völlig unbekannt, welche Schäden es in den viel stärker betroffenen ländlichen Regionen westlich der nepalesischen Hauptstadt gibt. In Kathmandu sind unersetzliche Kulturdenkmäler dem Erdboden gleich gemacht worden. Vor allem der Durbar Square, Unesco Weltkulturerbe, ist fast völlig zerstört. Auf Bildern, die im Netz kursieren, ist dokumentiert, dass viele der uralten Tempel für immer verloren sind.

Der Durbar Square in Patan. Vor allem die alten Tempel sollen vollkommen zerstört sein. Dieser Verlust würde Nepal ins Mark treffen, weil die meisten Touristen wegen dieser einmaligen Kulturstätten nach Nepal reisen und nicht wegen der Berge.

Der Durbar Square in Patan. Vor allem die alten Tempel sollen vollkommen zerstört sein. Dieser Verlust würde Nepal ins Mark treffen, weil die meisten Touristen wegen dieser einmaligen Kulturstätten nach Nepal reisen und nicht wegen der Berge.

Auch am Everest hat das Erdbeben Menschenleben gekostet. Derzeit wird von 10 Toten und zahlreichen Vermissten gesprochen. Wohl vom benachbarten Siebentausender Pumo Ri sei eine derartig große Lawine abgegangen, dass das Basislager am Mount Everest von den Eismassen erreicht wurde, welches eigentlich als lawinensicher anzusehen ist. Auch an anderen Stellen der Aufstiegsroute gab es Lawinenabgänge, so dass es bislang unklar ist, wieviel Tote und Verletzte es insgesamt gegeben hat.

Der 7145 m hohe Pumo Ri ragt unmittelbar über dem Basislager des Everest auf. Die Eislawine soll von dem hier rechts der Bildmitte sichtbaren Eisfall stammen.

Der 7145 m hohe Pumo Ri ragt unmittelbar über dem Basislager des Everest auf. Die Eislawine soll von dem hier rechts der Bildmitte sichtbaren Eisfall stammen.

 

Spenden für Nepal

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Seit Stunden steht das Telefon nicht mehr still. Die Spendenbereitschaft ist vor allem unter meinen ehemaligen Nepalgästen groß. Deshalb hier eine gute Möglichkeit, um effektiv zu helfen:

Spendenkonto Erdbebenhilfe Nepal
Alpinclub Sachsen e.V.
IBAN DE 39 8508 0000 0308 6628 02
BIC DRESDEFF850
Commerzbank Dresden

Wer hier spendet, kann sicher sein, dass die Spenden auch zu 100 %, also gänzlich ohne irgendwelche Verluste durch Verwaltungsaufwand oder ähnliches, direkt zu den Betroffenen in Nepal gelangen.

Für Spenden ab 50 € wird automatisch eine steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung zugeschickt. Dafür muss bei Verwendungszweck die vollständige Postadresse vermerkt sein.

Ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe

 

Gute Nachrichten aus Nepal

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Ich bin schlichtweg überwältigt über die große Anteilnahme vor allem meiner ehemaligen Nepalgäste. Besonders groß ist natürlich die Sorge um Dinge und Personen, die wir gemeinsam auf unseren Touren kennen- und schätzen gelernt haben. Aber auch viele Fans und Besucher meiner Homepage fragen, wie sie am besten helfen können und was aus den Menschen geworden ist, von denen sie hier immer wieder lesen.

Ich kann man erinnern als wäre es gestern gewesen, als ich den leider viel zu früh verstorbenen Gründer meiner Partneragentur in Nepal, Nima Sherpa, nach der Erdbebensicherheit des neuen Hotels fragte. Und er versicherte mir stolz, dass es sehr sicher sei. Nun hat sich das auch bestätigt.

Ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen: Ich fragte den leider viel zu früh verstorbenen Gründer meiner Partneragentur in Nepal, Nima Sherpa, nach der Erdbebensicherheit seines neuen Hotels. Und er versicherte mir stolz, dass es sehr sicher sei. Nun hat sich das auch bestätigt.

Die Fragen sind immer dieselben: Wie geht es Kumar, wie Pema vom Kathmandu View Hotel, steht unsere Lodge in Namche noch usw.? Und diesbezüglich zumindest gibt es nach meinem bisherigen Kenntnisstand Gott sei Dank nur positives zu berichten.

Endlich hatte ich Kontakt zu meiner Agentur in Nepal. Man versicherte mir, dass das Team von Multiadventure gesund und in Sicherheit ist und auch das großartige Kathmandu View Hotel noch steht. Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen.

Auch mit Kumar hatte ich Kontakt, den ja soviele meiner Gäste in ihr Herz geschlossen haben. Er war zum Zeitpunkt des Bebens im Khumbu unterwegs, ist aber inzwischen von Lukla aus nach Kathmandu zurückgekehrt. Das heißt also, auch der kleine Flughafen in Lukla ist in Betrieb, was natürlich für die vielen Menschen, die im Khumbu vom Tourismus leben, eine ausserordentlich gute Nachricht ist. Kumars Familie ist ebenfalls vom Beben verschont geblieben.

Kumar (rechts unten) mit meinen Gästen 2014 in meinem Lieblingsrestaurant in Thamel. Ich kann mich noch genau an seine Ansprache an meine Gäste erinnern. Er hat sich zu einem echten Profi gemausert.

Kumar (rechts unten) mit meinen Gästen 2014 in meinem Lieblingsrestaurant beim tibetischen Hotpot in Thamel. Ich kann mich noch genau an seine Ansprache an diesem Abend erinnern. Er hat sich zu einem echten Profi gemausert.

Kumar konnte glücklicherweise auch von Namche berichten. Lakpa und ihr Mann Nge Don sind ebenfalls wohlauf. Meine Stamm-Lodge in Namche steht auch noch und ist wohl sogar völlig unversehrt geblieben. Zwar wollen die meisten Touristen, die derzeit dort unterwegs sind, so rasch wie möglich nach Hause, doch im Grunde genommen wäre das nicht nötig, denn die Infrastruktur in der Khumburegion ist weitestgehend intakt.

Lakpa vor ihrem Shop in Namche Basar. Alles ist heil geblieben.

Lakpa vor ihrem Shop in Namche Basar. Alles ist heil geblieben. (Foto: Ute Helmers)

Das alles sind sehr gute Nachrichten vor allem für die Menschen dort. Denn eines steht natürlich fest. Die nächste Tragödie  für das arme Land wäre ein Ausbleiben der Touristen. Der Tourismus bringt dem Land mit Abstand die meisten Devisen ein, etwa 30 Prozent. Danach kommt der Teppichexport und an dritter Stelle rangiert schon die Entwicklungshilfe. Es käme somit tatsächlich einer Katastrophe gleich, würden die Besucherzahlen drastisch einbrechen.

Es ist also ganz einfach. Jeder, der vorhatte, in dieses wunderschöne Land zu reisen, sollte dass auch tun. Und schon in einigen Wochen wird das mit wenigen Einschränkungen auch wieder möglich sein, denn die Nepalesen selbst wissen am allerbesten, wie extrem wichtig dieser Wirtschaftszweig für sie ist. Und die Nepalesen sind ein Volk, dass mit Problemen und Schwierigkeiten umzugehen weiß. Das ist sozusagen ihr tägliches Brot.

Ein brandaktuelles Bild unserer Lodge in Namche. Alles okay, so wie es aussieht. (Quelle: http://www1.wdr.de/themen/aktuell/nepal-erdbeben-deutsche100.html)

Ein brandaktuelles Bild unserer Lodge in Namche. Alles okay, so wie es aussieht. (Quelle: http://www1.wdr.de/themen/aktuell/nepal-erdbeben-deutsche100.html)

Meine Botschaft ist also unmissverständlich: Spenden ist wichtig, nein, es ist sogar unsere Pflicht, zu helfen, ganz einfach weil wir es können und es uns nicht wehtut. Aber noch wichtiger ist, hinzufahren und den Leuten damit Arbeit zu geben. Das ist und bleibt die beste Hilfe zur Selbsthilfe.

Charity für Erdbebenopfer

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Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Berichterstattung über das Elend der Erdbebenopfer in Nepal ist aus den Medien weitgehend verschwunden. Umso wichtiger ist, dass WIR es nicht vergessen. Wir, die wir Nepal und seine Menschen lieben und nicht zuletzt in vielfältiger Weise auch von diesem Land profitiert haben. Jetzt ist also eine sehr gute Gelegenheit, davon etwas zurück zu geben. Viele meine Nepalgäste haben diese sehr großzügig genutzt und eine Menge Geld gespendet! Ganz herzlichen Dank dafür. Und wer das jetzt noch tun möchte, hier der Link zur Kontonummer 

Ich möchte heute auf zwei weitere Gelegenheiten hinweisen, die vor allem dem guten Zweck dienen, gleichzeitig aber auch eine gute Zeit für einen selbst versprechen.

Für den Abend im tapir wird es einige der schönsten Khumbu-Fotos der vergangenen 20 Jahre geben. Hier kann ich tatsächlich aus dem Vollen schöpfen!

Am Nepalabend im tapir werden einige der schönsten Khumbu-Fotos der vergangenen 20 Jahre zu sehen sein. Hier kann ich endlich mal aus dem Vollen schöpfen!

Am 20. Mai um 20.30 Uhr findet im Leipziger tapir am Georgiring 4-7 ein Charityabend zu Gunsten der Erdbebenopfer in Nepal statt. Ich werde auch da sein, Bilder zeigen, von meinen Touren in der Everestregion berichten und als Gesprächspartner für alle Fragen rund um das Trekking in Nepal zur Verfügung stehen. Für das leibliche Wohl sorgen die „Tapire“. Es wird das nepalesische Nationalgericht Dhal Bhat serviert. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie die Tapire das wohl hinbekommen.

Außerdem werden vom tapir gesponserte T-Shirts der in Kathmandu ansässigen Firma „Sherpa“ verkauft. Der Eintritt für diesen Abend kostet 5 € im Vorverkauf und 7 € an der Abendkasse. Sämtliche Einnahmen des Abends werden zu 100 % gespendet. Ich finde diese Aktion vom tapir wirklich großartig und wünsche mir, dass der Laden am 20. Mai genauso brechend voll sein möge, wie zum Flohmarkt! Also: Helfen kann so leicht und angenehm sein! Ihr müsst einfach nur alle kommen!

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Doch wer nicht in den tapir kommen kann und so was soll ja vorkommen, der hat am 6. Juni um 11.00 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum in der Grimmaischen Straße 6 in Leipzig noch eine Gelegenheit. Hier bittet der Verein „Nepalmed e.V.“ um Hilfe für Nepal. Ich werde an diesem Vormittag den Vortrag „Leidenschaft siegt“ über die Erstbesteigung des Amphu Laptsa Middle halten. Der Eintritt ist bei dieser Veranstaltung frei, jedoch hoffen wir alle auf großzügige Spenden.

Ich freue mich auf diese beiden Veranstaltungen bedanke mich schon jetzt für Euer Kommen und Eure Hilfe für Nepal!


Man lernt nie aus

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Ich sitze zwar häufig den ganzen Tag vor dem Rechner, fülle meine Homepage mit Inhalt, poste, teile, surfe, google. Was man im Internet so macht. Aber wenn ich ehrlich bin, ist es mit dem Verständnis für die ganze Sache nicht weit her. Das stelle ich immer wieder leicht deprimiert fest, wenn Alex, mein Webmaster und Programmierer, da ist.

Er macht dann Updates (Aktualisierungen), installiert Plugins (Erweiterungsmodule) oder bereitet, wie derzeit, ein Relaunch (Neustart) meiner Homepage vor. Schon bei den Vokabeln habe ich Schwierigkeiten. Wenn ich gewusst hätte, was mal auf mich zukommt, ich wäre vermutlich nicht Tierarzt sondern Informatiker geworden. Allerdings ist es nun wohl für mich zu spät. Doch Gott sei Dank habe ich Alex. Und er spricht seit Wochen nur noch vom Responsive Webdesign. Wieder so eine Vokabel, die ich erst einmal lernen musste.

Diseno-web-responsive-design

«Diseno-web-responsive-design» de Jose Luis Dobuss (Quelle: Wikipedia)

Heutzutage wird immer mehr mit mobilen Geräten gesurft, also mit Smartphones und Tabletcomputern. Eine Webseite muss also auf die Eigenschaften des jeweils benutzten Endgerätes reagieren (englisch: responsive) können. Und das kann meine Webseite nicht. Noch nicht, denn wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Seite umzubauen.

Die Schwierigkeit dabei ist, das gewohnte Design der Seite so weit wie möglich beizubehalten. Was natürlich eigentlich gar nicht möglich ist. Dass wir, also Alex, es dennoch versuchen, liegt wieder an mir und meiner konventionellen Einstellung zu der ganzen Sache. Wenn ich irgend etwas gut finde und mich darin auskenne, dann ist meine Motivation, etwas zu ändern, eher gering. Und ich denke, dass es anderen Leuten ähnlich geht.

Doch meine Webseite auf das neue, reagierende Design umzustellen, ist absolut zwingend. Wir müssen, wie alle anderen auch, auf die sich ändernden Surfgewohnheiten der User (Nutzer) reagieren. Es wird also demnächst hier auf meiner Seite vieles anders und neu, wenn auch nicht alles.

Ganz neu ist der aktuelle Kalender für 2016. Wir haben die Druckdaten gestern an die Druckerei gesendet. Beim Durchblättern bin ich immer wieder über die Berge dort begeistert. Die Cordillera Blanca ist nur 180 Kilometer lang und 20 Kilometer breit. Im Vergleich zum Himalaya also höchstens eine Puppenstube von einem Gebirge. Und doch finden sich hier mehr als 30 Sechstausender, von denen einige wegen ihrer bizarren Formen zu den eindrucksvollsten Bergen der Welt zählen. Besonders reizvoll ist auch der Kontrast zwischen der subtropischen Pflanzenwelt in den Tälern zu den eisbedeckten Gipfeln. Für mich ist dieses Kleinod in Peru das vielleicht schönste Gebirge der Welt.

Es ist der bisher schönste Kalender, den ich gemacht habe. Aber das liegt nicht an mir, sondern an den Motiven. Ich werde demnächst auch dorthin mal mit Gästen zu fahren.

Es ist der bisher schönste Kalender, den ich gemacht habe. Aber das liegt nicht an mir, sondern an den einmaligen Bergmotiven in der Cordillera Blanca. Ich werde demnächst auch dorthin mit Gästen fahren. Das habe ich mir ganz fest vorgenommen.

Und es gibt nicht nur den Kalender für 2016 neu in meinem Online Shop, sondern auch ein wirklich sehr schönes Panoramafoto von einer der gewaltigsten Bergflanken der Erde, der Südwand der Göttin des Türkis. Der 8201 m hohe Cho Oyu präsentiert sich auf diesem Foto in glasklarer Luft und bestem Morgenlicht.

Cho Oyu

Und zum Schluss noch ein tolles Bild, was eher zufällig am vergangenen Wochenende entstanden ist. Ich war im Bielatal klettern. Wir sind hinter zur Dürrebielenadel gelaufen. Ich wollte mich dort an der „Lebensuhr“ versuchen, einer für sächsische Verhältnisse gut gesicherten 8 a. Zufällig beobachtete vom gegenüberliegenden Massiv ein Fotograf meinen Versuch und schoss ein paar sehr schöne Fotos wie ich finde.

Wir tauschten dann von Fels zu Fels die Kontaktdaten aus und siehe da, ich bekam tatsächlich ein paar seiner Bilder zugeschickt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn solche Fotos von sich kommen einem nicht alle Tage zugeflogen. Ganz herzlichen Dank an Sebastian Wahlhütter für dieses Bild!

Lebensuhr

Schöner, schneller, funktioneller

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Es ist vollbracht. Nach einer letzten Aktion bis tief in die Nacht haben wir heute morgen den entscheidenden Klick auf den Aktivierungbutton zelebriert. Leider waren uns die Alkoholika schon lange vorher ausgegangen, so dass wir nicht mal was zum Anstoßen hatten. Nach vielen Wochen der Vorarbeit ist das Facelifting unserer Homepage jetzt vollzogen.

Und es wurde auch Zeit, denn seit 2009 kam Abenteuer Leben nahezu unverändert daher. Doch nun ist vieles schöner, schneller und vor allem funktioneller. Besonders die Navigation auf der Seite hat sich unserer Meinung nach deutlich verbessert. Das Design ist moderner und vor allem anpassungsfähig an die verschiedenen mobilen Endgeräte. Das war der wichtigste Grund für die radikale Überarbeitung der gesamten Seite.

Alex

Der Meister bei der Arbeit. Wie kompliziert dieser Relaunch bei meinen Vorgaben werden würde, konnte ich mir nicht mal im Traum vorstellen. Doch Alex hat alles perfekt umgesetzt. Wenn ich ihn nicht hätte???

Einiges ist anders, auch wenn der Benutzer (also bis jetzt vor allem ich) den Eindruck hat, als hätte sich eigentlich gar nicht soviel geändert. Der Wiedererkennungsgrad ist hoch. Das war meine Vorgabe und die hat Alex perfekt umgesetzt. Das grundlegende Gestaltungelement, nämlich der „Akkordeon-Slider“ (die Bilder, die sich oben aufschieben) ist geblieben, doch ansonsten haben wir an der Aufteilung der Seiten einiges zu Gunsten der Übersichtlichkeit verbessert.

Vor allem die Startseite kommt nun deutlich anders daher. Sie ist dreigeteilt.

Bildschirmfoto 2015-06-04 um 09.47.00Links unter der Rubrik „Aktuelles“ sind jetzt nicht nur die aktuellen news sondern auch die letzten Kommentare und die am meisten aufgerufenen Blogbeiträge des vergangenen Jahres rasch zu finden. Neu ist auch eine Suchfunktion rechts oben auf der Startseite für die gesamte Homepage und nicht wie zuvor nur für die news. Die Buttons für den Online Shop und das Gästebuch sind nun in das Menü am oberen Seitenrand verlegt worden.

Das waren nur die wichtigsten Änderungen und auch nur für die Startseite. Wir werden sehen, was es für Reaktionen auf das neue Outfit der Seite gibt, denn schließlich machen wir die Seite schon lange nicht mehr zu unserem Vergnügen. Hoffen wir also, das sie EUCH gefällt. Und über Anregungen, Kritik und Fehlermeldungen sind wir natürlich sehr dankbar.

Also viel Spaß beim Ausprobieren!

 

 

 

Sommerpläne

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Der Schuster solle doch bei seinen Leisten bleiben, hat meine Mutter immer gesagt. Und der alte Goethe haut in diese Kerbe mit seinem Spruch, dass in der Beschränkung der Meister liege. Und weil sowohl meine Mutter als auch Goethe Recht hatten, müssen wir uns nun ganz verstärkt um das Kajakfahren kümmern, es sozusagen zu unserem Leisten machen!

Selbsttest im senkrechten Eis. Wie weit kann man gehen? Wenn das Seil von oben kommt, ist das alles ein großer Spaß.

Selbsttest im senkrechten Eis des Taschachferners im Pitztal. Wie weit kann man gehen? Wenn das Seil von oben kommt, ist das alles ein großer Spaß.

Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftige und vor allem mit je mehr Leuten ich über unseren Plan spreche, umso unheimlicher wird mir unser Vorhaben, zum Monte Sarmiento mit dem Kajak zu fahren. Unberechenbare Winde, extreme Strömungen, hohe Wellen und wenig Möglichkeiten zum Anlanden auf unserem Weg zu diesem Berg werden uns prophezeit. Und Genehmigungen von der chilenischen Marine soll es sowieso keine geben. Das stachelt mich irgendwie an. Denn inzwischen weiss ich, was Kajakfahrer überall auf der Welt leisten.

Das sichere Gehen auf Steigeisen ist schwieriger als es auf den ersten Blick scheint. Auch wenn es manchmal komisch anmutet. Nur Übung macht hier den Meister.

Das sichere Gehen auf Steigeisen ist schwieriger als es auf den ersten Blick scheint. Auch wenn es manchmal komisch anmutet. Nur Übung macht hier den Meister.

Gerade heute habe ich gehört, dass die Aleuten abgepaddelt worden sind. Mit dem Kajak! Im Alleingang! Zwischen den einzelnen Inseln liegen Distanzen von häufig mehr als 50 Kilometern im offenen Nordpazifik. Das hätte ich nun wirklich nicht für möglich gehalten. Aber es wäre wohl auch beinahe schief gegangen. Und die Umrundung Südamerikas mit dem Kajak, also wohlgemerkt nicht mit dem Flugzeug, sondern mit einem winzigen Kajak, ist auch vor nicht allzu langer Zeit vollendet worden. Da werden wir doch wohl die paar Kilometer zum Sarmiento kommen! Trotzdem bin ich durch die vielen Unkenrufe schon irgendwie verunsichert.

Also werde ich jetzt Seekajakfahrer auf Zeit werden. Die erste Aktion wird ein intensives persönliches Training in einer renommierten Seekajakschule an der Ostsee sein. Anschließend geht es dann auf Trainingsfahrt rund um die größte deutsche Insel Rügen. Doch neben dem Training soll das vor allem auch ein Ausrüstungstest werden. Es wird also demnächst auf dieser Seite ein wenig ungewohnte Bilder geben. Statt Bergen also die Ostsee. Doch ich glaube, dass ist zur Abwechslung auch mal ganz gut so.

Auch wenn es auf diesem Bild nicht so aussieht. Der Taschachferner ist massiv auf dem Rückzug. Es ist schon traurig, über all auf der Welt die Schönheit der Gletscher schwinden zu sehen.

Auch wenn es auf diesem Bild nicht so aussieht. Der Taschachferner ist massiv auf dem Rückzug. Es ist schon sehr traurig, überall auf der Welt die Schönheit der Gletscher schwinden zu sehen.

Soweit zu den Plänen der nächsten Wochen. Die vergangenen waren ja äußerst erfolgreich. Und zu einem schönen Abschluss wurden nach den 14 Tagen in Chamonix (siehe „Der Monarch„) die vier im Pitztal. Wir haben auf dem Taschachferner für Nepal trainiert und sind bei ziemlich extremen Verhältnissen auf die Wildspitze gestiegen. Das Wetter war einfach zu gut. Ich habe es kaum je erlebt, dass selbst in fast 4000 Metern Höhe, die Wildspitze ist knapp 3800 Meter hoch, sogar in der Nacht deutliche Plusgrade herrschten. So war die Stapferei im tiefen, weichen Schnee ziemlich anstrengend.

Der Blick zurück. Man sieht sehr deutlich, wie warm es an diesem tag dort oben war.

Der Blick zurück zum Gipfel der 3768 Meter hohen Wildspitze. Man sieht sehr deutlich am weichen Schnee, wie warm es an diesem Tag dort oben war. Vielleicht hatten wir deshalb das Privileg, diesen vielbestiegenen Gipfel ganz für uns alleine zu haben.

Übrigens gibt es auf dem Weg vom Taschachhaus zum Gletscher eine Besonderheit, die immer wieder für großes Staunen bei meinen Nepalgästen sorgt. Denn neben dem Weg kurz bevor man den Gletscher erreicht, findet man viele zum Teil sehr umfangreiche Trümmerteile eines abgestürzten, großen Flugzeuges.

Es ist erstaunlich wie viele und vor allem große Wrackteil dort nach über 70 Jahren noch zu finden sind. Zum Größenvergleich beachte man rechts oben im Bild meinen Rucksack.

Es ist erstaunlich wie viele und vor allem große Wrackteile dort nach über 70 Jahren noch zu finden sind. Zum Größenvergleich beachte man rechts oben im Bild meinen Rucksack.

Es war am 23. Oktober 1944. Eine in Italien stationierte amerikanische Bombergruppe flog einen Angriff auf die Skoda-Munitionsfabrik in Pilsen. Vom Flakfeuer getroffen, versuchte der Pilot Howard Dallman mit seiner Maschine noch in die neutrale Schweiz zu gelangen. Doch das gelang nicht. Die Besatzung musste mit dem Fallschirm abspringen. Das führerlose Flugzeug zerschellte an der Taschachwand im Pitztal. Und dort findet man eben noch heute Wrackteile dieses Flugzeugs.

Dieses Bild vom Alpamayo auf der Vorderseite des Kalenders gehört zu meinen absoluten Lieblingsbildern überhaupt.

Dieses Bild vom Alpamayo mit dem Hochlager links unten auf der Vorderseite des Kalenders gehört zu meinen absoluten Lieblingsbildern überhaupt.

Zum Schluss noch einen Hinweis auf den neuen Kalender für 2016. Er ist vor wenigen Tagen von meiner Druckerei ausgeliefert worden. Ab sofort ist er also nicht nur bestell- sondern auch lieferbar. Und natürlich gibt es ihn, wie in jedem Jahr, ab morgen auch wieder im Bergsportausrüster tapir. Wie den „Trekking in Nepal“-Kalender für dieses Jahr habe ich den Kalender 2016 abermals nur in einer begrenzten Anzahl von nur 400 Stück drucken lassen. Und ein gutes Drittel davon ist auch schon an meine Firmenkunden verkauft. Also Zugreifen bevor er vergriffen ist.

Jedesmal wenn ich den Kalender anschaue, dann wundere ich mich über die wirklich großartigen Berggestalten in der Cordillera Blanca in Peru. Es wird sicher nicht lange dauern bis ich wieder dort sein werde.

Jedesmal wenn ich den Kalender anschaue, dann wundere ich mich über die wirklich großartigen Berggestalten in der Cordillera Blanca in Peru. Es wird sicher nicht lange dauern bis ich wieder dort sein werde.

 

Zwischenbilanz Teil 1

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Teil 1 Die Probleme: Man kennt das auch aus dem richtigen Leben. Es gibt eine Idee, die Gestalt annimmt und zu einem Plan heranreift. Dann beginnt die Umsetzung dieses Planes. Und nun geht es mit den Schwierigkeiten los. Hartnäckigkeit ist jetzt gefragt. Nur nicht entmutigen lassen. Soweit alles normal. Ein bisschen anders ist die Lage, wenn die Probleme, die es zu lösen gilt, in 15000 Kilometern Entfernung auftreten.

Einfluss auszuüben, ist schwierig bis unmöglich. Wenn es einem doch gelingen soll, dann funktioniert das nur über Helfer vor Ort. Doch die müssen erst einmal gefunden und für das eigene Projekt interessiert werden. Und auf sie ist man dann auf Gedeih und Verderb angewiesen, vor allem wenn die Spanischkenntnisse gegen Null tendieren. Das war die Ausgangslage bei der Vorbereitung unserer Tour zum Monte Sarmiento.

Ein Objekt der Begierde im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin wieder einmal in das Kraftfeld eines Berges geraten. (Foto Ralf Gantzhorn)

Ein Objekt der Begierde im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin wieder einmal in das Kraftfeld eines Berges geraten. Und bei all den Problemen im Vorfeld vergessen wir nicht, dass die Besteigung des Monte Sarmiento unser eigentliches Ziel ist. (Foto: Ralf Gantzhorn, vielen Dank dafür!!)

Ich wundere mich inzwischen nicht mehr, warum vor allem unser Vorhaben, ganz auf uns allein gestellt mit dem Kajak zu unserem Berg zu fahren, von den Kennern der Region dort unten als ganz und gar unmöglich angesehen wird. Und das aus gleich drei Gründen. Erstens, weil die Gewässer Feuerlands zu den schwierigsten und gefährlichsten auf dem ganzen Planeten zählen. Zweitens, weil wir genau aus dem Grund von den chilenischen Behörden für unser Vorhaben keine Genehmigung bekommen werden. Sie antworten nicht einmal auf unsere Anfragen!!

Ein spektakuläres Bild von Ralf Gantzhorn. Es zeigt sehr anschaulich, was uns im Kajak erwartet.

Ein spektakuläres Bild von Ralf Gantzhorn. Segeln auf der Magellanstraße. Es zeigt sehr anschaulich, was uns im Kajak hier erwartet.

Der dritte Grund ist der Transport unserer Boote. Sich darauf zu verlassen, dass wir dort unten Top-Boote kaufen oder leihen können, ist keine gute Option, so denken wir. Außerdem wollten wir in Feuerland mit den Booten unterwegs sein, die wir kennen und mit denen wir vertraut sind, weil wir mit ihnen schon hunderte von Kilometern trainiert haben. Und vor allem, weil wir diese Boote besitzen!

Dank der Unterstützung vom Bootsverleih Herold und der Firma Prijon können wir nun jederzeit auf zwei herrliche Expeditions-Kajaks zurückgreifen.

Dank der Unterstützung vom Bootsverleih Herold und der Firma Prijon können wir nun jederzeit auf zwei herrliche Expeditions-Kajaks zurückgreifen.

Nun aber stellt sich heraus, dass es keineswegs so einfach ist, die Boote nach Punta Arenas zu transportieren, wie wir uns das gedacht haben. Schon gar nicht, wenn wir die Boote dort lassen wollen, um sie entweder zu verkaufen oder, was uns noch viel besser gefallen würde, sie für weitere Reisen dort unten zu deponieren. In diesem Fall müssen wir sie importieren. Das können wir aber theoretisch gar nicht. Praktisch geht das wieder nur über chilenische Freunde. Und einen Haufen Zollgebühren müssen wir in diesem Fall natürlich auch noch zahlen.

Die Expeditionskajaks der Marke Prijon bestehen aus hochfestem Kunststoff und sind tatsächlich nahezu unzerstörbar. Ich kenne vor allem das "Kodiak" sehr gut, denn solche Boote hatte ich auf meiner Expedition zum Nordkap Spitzbergens. Dort sind wir mit ihnen nicht nur fast 500 Kilometer gepaddelt sonder wir musste sie auch 70 Kilometer über Land tragen!

Die Expeditionskajaks der Marke Prijon bestehen aus hochfestem Kunststoff und sind tatsächlich nahezu unzerstörbar. Ich kenne vor allem das „Kodiak“ sehr gut, denn solche Boote hatte ich auf meiner Expedition zum Nordkap Spitzbergens. Dort sind wir mit ihnen nicht nur fast 500 Kilometer gepaddelt, sondern wir mussten sie auch 70 Kilometer über Land tragen! (Foto: Falk Bruder)

Das sind aber bei weitem nicht unsere einzigen Probleme. Die beiden Überlebensanzüge, die wir schon im April bestellt haben, können ganz offensichtlich nicht geliefert werden. Wir waren überglücklich, dass sich die Firma Alpin Maler- und Werterhaltung GmbH bereit erklärt hat, uns diese sehr teuren Anzüge zu sponsern. Dafür bin ich dem Geschäftsführer, Herrn Ralf Brummer, wirklich außerordentlich dankbar. Doch sie kommen einfach nicht. Und so wie es derzeit aussieht, werden wir sie auch nicht haben, wenn wir zu unserer Tour nach Rügen aufbrechen. Das ist schon sehr ärgerlich. Doch das unangenehmste ist, dass es sogar so aussieht, als bekämen wir sie nicht einmal zu unserem Abreisetermin.

Diese Bild von Ralf Gantzhorn zeigt Feuerland so, wie ich es erwarte. Feucht, kalt unwirtlich aber vor allem wunderschön. Mich jedenfalls schreckt das schlechte Wetter nicht ab.

Dieses Bild von Ralf Gantzhorn zeigt Feuerland so, wie ich es erwarte. Feucht, kalt, unwirtlich, aber vor allem wunderschön. Mich jedenfalls schreckt das schlechte Wetter nicht ab. Nur Solarstrom können wir dort unten vergessen!

Ein weiteres Problem ist unsere Stromversorgung. Wir müssen unbedingt Strom für unsere Akkus, vor allem für das Satellitentelefon aber auch für Laptop und natürlich die Kameras haben. Doch es wird diesmal wieder aus gleich mehreren Gründen schwierig, die Kraft der Sonne zu nutzen. Einmal, weil es dort unten keine Sonne gibt. Um Akkus aufzuladen, muss sie schon scheinen. Und das tut sie in Feuerland leider nur außerordentlich selten. Und zum anderen, weil meine Solarladeanlage einfach ein zu großes Volumen hat. Denn eine weitere bedeutende Herausforderung ist der nur begrenzte Stauraum, den wir in unseren Booten haben. Wir werden uns in jeder Hinsicht sehr beschränken müssen!

Doch nun genug zu unseren Problemen. Denn wenn es leicht wäre, was wir uns vorgenommen haben, könnte es ja jeder. Außerdem gibt es auch eine Menge sehr positiver Dinge zu berichten. Dazu mehr im zweiten Teil, der in Kürze folgt.

Zwischenbilanz Teil 2

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Teil 2 Die Lichtblicke: In den vergangenen Wochen sind wir durch freundliche Menschen, glückliche Zufälle und natürlich das geballte Know-how von 2 x 25 Jahren Erfahrung in der Vorbereitung von aufwendigen Unternehmungen ein ganzes Stück voran gekommen. Zwei wesentliche Umstände habe ich in der letzten news schon erwähnt. Der eine ist die Unterstützung mit Rat und Material durch die traditionsreiche Leipziger Firma Bootsverleih Herold.

Das Kajak des Typs "Kodiak von Prijon hat sich schon auf der Spitzbergentour bestens bewährt. Es ist ein echter Lastenesel und verfügt über einen in dieser Bootsklasse einmalig großen Stauraum. Für uns natürlich besonders wichtig.

Das Kajak des Typs „Kodiak“ von Prijon hat sich schon auf der Spitzbergentour bestens bewährt. Es ist ein echter Lastenesel und verfügt über einen in dieser Bootsklasse einmalig großen Stauraum. Für uns natürlich besonders wichtig.

Seit 1888 in Leipzig am gleichen Ort in der Antonienstraße 2 ansässig, blickt der Bootsverleih auf eine sehr bewegte Geschichte zurück und befindet sich in vierter Generation in Familienbesitz. Schon 2004 bei meiner erfolgreichen, kombinierten Kajak-Trekking-Expedition an den nördlichsten Punkt der arktischen Insel Spitzbergen haben mich die Herolds bei der Ausrüstungsauswahl beraten. Diesmal geht das Engagement sehr viel weiter. Wir bekamen, neben meinem eigenen, ein zweites Boot und weiteres Material zur Verfügung gestellt, und wir profitieren von den ausgezeichneten Kontakten zu vielen Größen des Kanusports. Darüber hinaus bekommen wir Hilfe bei der Ausrüstungsbeschaffung.

Bernd Herold führt mich in die Welt der Kajakausrüstung ein. Auch hier gilt, es gibt nichts, was es nicht gibt. Und wir brauchen für unsere anspruchsvolle Tour über die Magellanstaße doch so einiges.

Bernd Herold führt mich in die Welt der Kajakausrüstung ein. Auch hier gilt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und wir brauchen für unsere anspruchsvolle Tour über die Magellanstaße doch so einiges.

Der zweite Helfer ist die Firma Alpin Maler- und Werterhaltung GmbH. Sie wird uns die teuren Überlebensanzüge sponsern. Ohne diese Spezialausrüstung können wir dort unten natürlich nicht unterwegs sein, vor allem, weil sie von der chilenischen Marine, welche für die Genehmigungen zuständig ist, gefordert wird. Aber in schwierigen und kalten Gewässern sind solche Anzüge ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Das musste Mario Zoll 2004 auf der fast 25 Kilometer langen Überquerung des Isfjordes auf Spitzbergen erfahren, als er kenterte. Ohne den Trockenanzug wäre er damals im eiskalten Wasser zweifellos ertrunken.

Mario Zoll mit seinem Prijon Kodiak auf dem Widjefjorden auf Spitzbergen. Die Überlebensanzüge sind Trockenanzüge die einen vor ein großes Problem stellen: Es ist sehr schwer, dort allein wieder raus zu kommen, wenn man sich einmal reingezwängt hat. Sehr unangenehm, wenn man mal ein dringendes Bedürfnis hat.

Mario Zoll mit seinem Prijon Kodiak auf dem ausnahmsweise spiegelglatten Wijdefjorden Spitzbergens. Solche Überlebensanzüge, mit denen wir auch in Feuerland unterwegs sein werden, lassen kein Wasser an den Körper. Aber sie stellen seinen Träger vor ein großes Problem: Es ist sehr schwer, dort allein wieder heraus zu kommen, wenn man sich einmal reingezwängt hat. Unangenehm bei dringenden Bedürfnissen.

Der dritte Helfer ist Sebastian. Auf ihn getroffen zu sein, ist aber kein Zufall sondern folgerichtig, wenn man eine Reise nach Punta Arenas, der südlichsten Großstadt der Welt, plant. Er ist dort bekannt, wie ein bunter Hund und sehr viele Deutsche, die dort unten waren, sind ihm in seinem familiär geführten Hostel Magellan begegnet. Und das beste ist, dass er, so wie ich, aus Leipzig kommt. Er ist unser erster Ansprechpartner, und wir setzen natürlich große Hoffnungen auf seine Kontakte und seine Hilfe.

Dass wir auf Ralf Gantzhorn gestoßen sind, war sicher ebensowenig ein Zufall. Denn buchstäblich keiner auf der ganzen Welt kennt sich am Monte Sarmiento so gut aus wie er. Sucht man im Netz den Monte Sarmiento, findet man zwangsläufig ihn.

ralf_portraet2-200Ich hatte schon seit Wochen darüber nachgedacht, wie ich mit ihm Kontakt aufnehmen könnte, damit auch er unserem Vorhaben wohlwollend gegenüber steht. Wir sind schließlich auf Insider-Informationen angewiesen. Und hier half mir der Zufall. Auf unserem Zeltplatz in Argentiére, auf welchem ich im Anfang Juli mit meiner Gruppe vom DAV-Leipzig übernachtete, stand ein Traum von einem Wohnmobil. Etwas verstohlen schaute ich mir das an, als ein drahtiger Mann mit freundlichen Worten anbot, mir sein Schmuckstück zu zeigen. Und er wusste auch, wer ich war. Ich dagegen kannte nur seine sagenhaft schönen Bilder vor allem natürlich vom Sarmiento, denn Ralf ist ein großartiger Fotograf.

Ihm war auch schon bekannt, dass wir zum Sarmiento wollen. Er lud uns ein, ihn in seiner Heimatstadt Hamburg zu besuchen und bot uns seine Hilfe in jedweder Form an. Und nur wenige Tage später übersandte er mir acht sehr schöne und vor allem aussagekräftige Bilder, über die ich, der ich ja kein einziges eigenes Bild aus Feuerland besitze, verfügen kann. Darüber bin ich natürlich sehr dankbar. Wir werden Ralf Ende September besuchen und darauf freue ich mich schon ganz besonders. Expeditionsvorbereitung in seiner angenehmsten Form.

Ein Foto von Ralf, welches mein Bild von Feuerland prägt. Dort mit dem Kajak unterwegs zu sein, wird sehr viel weniger komfortabel sein als mit einem Segelboot. Aber genauso wollen wir das auch.

Ein Foto von Ralf, welches mein Bild von Feuerland prägt. Dort mit dem Kajak unterwegs zu sein, wird sehr viel weniger komfortabel sein als mit einem großen Segelboot. Aber genauso wollen wir das auch.

Beim Strom hilft uns einmal mehr der tapir, verlässlich wie nun schon seit mehr als 15 Jahren. Wir bekommen einen Spezialakku, von dem wir auch 220 Volt abgreifen können und der genug Kapazität zu haben scheint, um alle Akkus mehrfach aufzuladen. Wie oft, das müssen wir vorher selbstverständlich noch ausgiebig testen. Wir werden uns natürlich mit dem Strom bescheiden müssen, weil wir eben nur eine außerordentlich begrenzte Zuladekapazität in unseren Kajaks haben. Das übrigens ist ein sehr bitterer Wermutstropfen für mich, der ja gern seine große Fotoausrüstung und seine Kommunikationstechnik dabei haben möchte. Aber darüber wird wohl noch einmal ausführlich nachgedacht werden müssen.

Der tapir ist neben der Firma UNI-Service und der Projecter GmbH dafür verantwortlich, dass ich überhaupt nach Feuerland fahren kann. Das werde ich sicher in den kommenden Monaten nicht müde, immer wieder zu erwähnen.

Der tapir ist neben der Firma UNI-Service und der Projecter GmbH dafür verantwortlich, dass ich überhaupt nach Feuerland fahren kann. Das werde ich sicher in den kommenden Monaten nicht müde, immer wieder zu erwähnen.

Das nächste, auf das wir uns freuen, sind die Seekarten von unserer Paddelstrecke auf der Magellanstraße, welche hoffentlich in den nächsten Tagen geliefert werden. Und wir sind auf ein hochauflösendes Satellitenfoto vom Sarmiento gestoßen, in das ich gestern mindestens zwei volle Stunden lang raus- und rein gezoomt bin und es hin- und her gescrollt habe, nur um am Ende festzustellen, dass ich das mindestens noch ein weiteres Dutzend Mal tun werde. Für die nächste news ist also noch genug Stoff da.

Irgendwie geht schon ein seltsamer Zauber von einer solchen Tourvorbereitung aus. Die Identifikation mit unserem Ziel steigt mit jedem Tag. Und das muss auch unbedingt so sein. Sonst kommt man da nämlich nie hoch. Wenn wir tatsächlich irgendwann im kommenden Januar am Fuße des Sarmiento unsere Kajaks an Land ziehen werden, dann, so viel steht fest, wird mich so schnell nichts mehr aufhalten.

 

Geht doch!

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Wieder ein Stück weiter! Die Ausrüstung für die Anreise per Kajak zum Monte Sarmiento ist vollständig. Endlich haben wir auch die Überlebensanzüge. Bei denen gab es ja das Problem, dass wir vom Hersteller immer wieder vertröstet wurden, weil die von uns favorisierten Anzüge nicht geliefert werden konnten. Irgendwann gab es dann sogar die Auskunft, dass sie in diesem Jahr gar nicht mehr zu bekommen sein werden. Also mussten wir versuchen, irgendwo noch Restbestände aufzutreiben. Und diese Recherche hat Veronica Glaser übernommen, die Dutzende von Wassersport-Ausrüstern in ganz Deutschland kontaktiert hat und irgendwann in Hamburg auch fündig wurde. Vielen Dank für diese Hilfe.

Das Problem also ist wenigsten gelöst. Und bei den beiden anderen wird uns das auch gelingen. Das steht fest!

Dieses Problem also ist jetzt gelöst. Und bei den beiden anderen wird uns das auch gelingen. So viel steht fest!

Besonders bedanken will ich mich in diesem Zusammenhang auch bei meinem Freund und langjährigen Unterstützer Ralf Brummer. Er ist Geschäftsführer der Firma Alpin Maler und Werterhaltung GmbH. Sei nunmehr fast 20 Jahren unterstützt mich diese Firma bei meinen Unternehmungen.

Aber wir waren auch schon oft gemeinsam auf gleich mehreren ausgedehnten und schwierigen Expeditionen in der Arktis, im Karakorum und Himalaya unterwegs. Wir beide sind im wahrsten Sinne des Wortes durch dick und dünn gegangen. Vielen Dank für Deine Hilfe, ohne die es auch dieses Mal einfach nicht gehen würde.

Ralf Brummer (zweiter von rechts) 2006 auf unserer gemeinsamen Expedition zur Ama Dablam

Ralf Brummer (zweiter von rechts) 2006 auf unserer gemeinsamen Expedition zur Ama Dablam.

Die nächste gute Nachricht ist eine Nachricht. Endlich hat sich die Marine-Behörde in Punta Arenas auf unseren Antrag zur Durchführung einer Kajak-Expedition zum Monte Sarmiento gemeldet. Offensichtlich sollten wir uns darauf einstellen, dass die Uhren in Chile etwas anders ticken, so wie wahrscheinlich überall außerhalb Deutschlands. Denn von Nepal oder Pakistan bin ich ja auch nichts anderes gewöhnt.

Das besonders positive dieser Antwort aus Chile ist, dass man uns keineswegs gleich von vornherein verboten hat, mit einem Kajak zu unserem Berg zu fahren. Aber die erwarteten Auflagen gibt es natürlich. Damit werden wir aber umzugehen wissen.

Wir müssen nun so rasch wie nur möglich antworten und wenigstens hier keine Zeit unnötig verstreichen lassen. Denn die Zeit rast regelrecht. Und der halbe August ist auch schon wieder so gut wie rum, denn schon nächste Woche geht es ja an die Ostsee. Zuerst fahren Falk und ich in die Lübecker Bucht, um in einer Seekajakschule einen Intensivkurs zum Thema Selbstrettung zu absolvieren. Anschließend gehe ich dann auf die Tour einmal rund um Rügen. Auf beides bin ich schon sehr gespannt!

Sie sind drin!

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Die Zugriffszahlen hier auf meiner Homepage als auch die Anzahl der Fans meiner Facebook-Seite erhöhen sich kontinuierlich. Die Arbeit an beidem zahlt sich also zumindest diesbezüglich aus. Vor allem auch der Online-Shop wird in letzter Zeit immer öfter besucht. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir drei neue Produkte in unsere Palette aufgenommen.

Unter der Rubrik „Sonstiges“, eine treffenderer Name fiel uns beim besten Willen nicht ein,  sind nun drei neue Sachen zu haben: Eine Tasche, ein Übersack und ein T-Shirt. Abenteuer Leben-Edition :-) Praktisch, preiswert und witzig, also zumindest das T-Shirt würde ich sagen.

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Die Tasche ist eine sehr stabile, wasserdichte Reisetasche, die auch als Rucksack getragen werden kann. Die Tragegurte sind im Boden der Tasche versteckt. Ein großer Rundbogenreißverschluss erleichtert das Ein- und Auspacken und die Übersicht, wenn mal was gesucht und auch gefunden werden muss. Besonders geeignet ist sie für den harten Einsatz beim Transport durch Yaks, Esel oder Träger auf langen Trekkings in Nepal Tibet, Peru oder anderswo. Und da ist es gut, wenn sie nicht so teuer ist, denn keine Tasche der Welt hält das lange durch. Die über 90 Leiter fassende Tasche kostet nur 60 Euro. Da allerdings sind die Versandkosten schon enthalten.

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Falls auf einer solchen Reise ein großer Rucksack gebraucht wird und eine Tasche deshalb unzweckmäßig wäre, ist es sinnvoll, seinen guten Rucksack zu schützen. Deshalb biete ich einen äußerst robusten, verschließbaren Übersack an, der bei mir im Dauereinsatz bewiesen hat, dass er jahrelang auch die rüdeste Behandlung klaglos verkraftet. Der Übersack ist mit einer Länge von über einem Meter und 45 cm im Durchmesser selbst für große Rucksäcke ausreichend dimensioniert und kostet inklusive Versand 19 Euro.

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Der dritte Neuling im Shop ist ein T-Shirt. Die Idee kam mir auf meiner letzten Expedition in Peru. Ganze Tage bewegten wir uns in der senkrechten mit zwei Eisgeräten in der Hand. War diese Art des Kletterns nicht die logische Fortführung unserer Entwicklung im Bereich der Bewegung? Oder ist es eigentlich der Ursprung? In jedem Fall ist es ein großartiger Sport und im Eis ein ganz besonderer noch dazu. Und deshalb gibt jetzt für 23 Euro dieses T-Shirt aus 100 Prozent Baumwolle. Der Versand ist auch hier im Preis enthalten. Viel Spaß damit.

So und nun werden wir sehen, ob und wie unsere „Kreationen“ angenommen werden. Ich bin gespannt…

 

 

 


Der Sack ist zu

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Was für ein verrücktes Jahr dieses 2014! Und dabei meine ich gar nicht die vielen Jubiläen: Im Frühjahr gleich drei Gruppen in Nepal, bald danach Training im Pitztal und in Chamonix für den Alpamayo und den Artesonraju, dann fast anderthalb Monate Peru und anschließend noch drei weitere Events in den Alpen. Die Ausflüge in die Sächsische Schweiz kann ich in diesem Jahr gar nicht mehr zählen. Für mein armes Auto zählt 2014 dreifach.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Seit zwanzig Jahren gehe ich in die Sächsische Schweiz zum Klettern. Aber dieser vergangene Sonntagmorgen sucht seinesgleichen. Der Nebelvorhang öffnete sich und die Schrammsteine präsentierten sich im schönsten Morgenlicht.

Aber das vergangene Wochenende sticht selbst aus dieser Fülle an Ereignissen noch etwas heraus. Ich war mit meiner Mera-Peak-Gruppe zum Kennenlernen in der Sächsischen Schweiz. Es lief etwas anders ab als sonst, und es war auch eine besondere Gruppe.

Fünf von den sieben Gästen werden zum wiederholten mal mit mir nach Nepal kommen. Ronny wird sage und schreibe zum vierten Mal dabei sein, Karin und Christian haben sich zum dritten Mal angemeldet, und für Urs und Katrin wird es die zweite gemeinsame Reise in den Himalaya. Und darauf bin ich, ehrlich gesagt, ein wenig stolz, denn wieder und wieder mit mir zu fahren, kann ja nur heißen, dass es gefallen hat. Und so muss es auch bleiben. Das ist für mich die Herausforderung am Mera Peak.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe dann auf dem Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Auf zwei verschiedenen Wegen traf die ganze Gruppe auf dem Gipfel des Bergfex zusammen. Besonderen Dank an Christian, der einen Teil meiner Gäste hier hoch geführt hat.

Anders waren am vergangenen Wochenende zwei Dinge. Es hat nicht geregnet!! Ganz im Gegenteil. Es war trocken, sonnig und angenehm warm. Und die Sächsische Schweiz zeigte sich von ihrer allerbesten Seite: Traumhafte Sonnenaufgänge, wallende Nebel über den Tälern, klare Luft, das perfekte Kletterwetter also. Deshalb wollten wir auf die Stiegentour am ersten Tag verzichten. Dafür sollte klettern gegangen werden. Und das haben wir dann auch sehr ausgiebig getan.

Katrin klettert hier im Bild das "Klavier direkt", immerhin eine 7c.Gr. Herkulessäule (1)

Katrin, links im Bild, klettert das „Klavier direkt“, immerhin eine 7c.  Rechts haben Janina, Katrin, Urs und Sven soeben auf dem „Alten Weg“ die Große Herkulessäule bezwungen, einer der ganz wichtigen Gipfel in der Sächsischen Schweiz.

Am ersten Tag waren wir im Bielatal und sind gleich drei Wege am Daxenstein und anschliessend noch den „Alten Weg“ auf die Große Herkulessäule geklettert. Am zweiten Tag bestiegen wir in den Schrammsteinen die Tante, den Bergfex und die Fotografenspitze. Die Kletterer sind an diesem perfekten Wochenende also hoffentlich auf ihre Kosten gekommen und die Fotografen bei diesem Traumbedingungen sicher auch.

Nun aber ist der Sack für kommendes Jahr zu. Die beiden Kennenlernwochenenden für die Nepal-Touren 2015 sind Geschichte und danach nehme ich in der Regel keine Gäste mehr in die Gruppen auf. Aber für 2016 gibt es noch einige freie Plätze. Und da wird ganz sicher auch wieder ein größerer Gipfel dabei sein. Entweder der Nirekha oder der Mera Peak. Das allerdings steht heute noch nicht so genau fest.

Best of 25 Jahre.19uhr

Was aber fest steht, ist der Termin für meinen Jubiläumsvortrag. Es ist ein neu konzipierter Vortrag, in dem sich alles um das Thema „ZIELE“ drehen wird. Denn es ist nun mal so. Der Weg allein kann nicht das Ziel sein, wenn ich auf den höchsten Punkt eines großen Berges will. Mein Gipfelziel muss einen überragenden Stellenwert einnehmen. Es muss die Kraft haben, manchmal über Jahre der Vorbereitung auf ein Projekt eine gleichbleibend große Anziehungskraft auszuüben. Kann ein Ziel das nicht leisten, dann sind wir schon zum Scheitern verurteilt, bevor wir überhaupt aufgebrochen sind.

Und deshalb beschäftigt sich der neue Vortrag in dem für mich doch besonderen Jahr 2014 mit diesem Thema. Sagenhafte 25 Jahre ist es nun schon her, als ich mit dem Bergsteigen begann, und es kamen eine Menge großartiger Ziele in dem Vierteljahrhundert zusammen.

Über fünf der bedeutendsten und ihre Anziehungskraft berichte ich live und in HD am 27.12. um 19.00 Uhr im Gondwanaland im Zoo Leipzig. Und was in diesem Zusammenhang vielleicht von Interesse ist: Die beiden bisher noch nicht verarbeiteten Unternehmungen am Baruntse 2013 und in Peru 2014 werden im zweiten Vortragsteil die Hauptrolle spielen.

Also! Der online-Vorverkauf hat begonnen und Weihnachten steht vor der Tür.

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Am 14. Oktober überraschte ein heftiger Wettersturz hunderte Wanderer und ihre nepalesischen Begleiter in Nepal. Betroffen war vor allem die Region um den 8000er Annapurna. Die Wanderroute um diesen Berg ist die inzwischen meistfrequentierte Trekkingroute in ganz Nepal. Ausgelöst wurde das Unwetter durch den Zyklon „Hudhud“, der sich über dem Golf von Bengalen gebildet hat und schon in Indien schwere Schäden anrichtete.

Die DPA meldete am 19. Oktober, dass inzwischen mit über 60 Toten in der Annapurna-Region gerechnet werden muss, weil es für die Vermissten fünf Tage nach dem Wintereinbruch keine Hoffnung mehr gibt. 43 Leichen seien inzwischen geborgen, 19 Menschen werden noch vermisst. Andere Angaben sprechen sogar von noch 40 Vermissten. Was für eine Tragödie! Und wieder sind es in der Mehrheit Einheimische, die bei diesem Unglück ums Leben kamen. Nach Behördenangaben ist diese Katastrophe die folgenschwerste in Nepal seit Menschengedenken. Das lässt keinen kalt, schon gar nicht jemanden wie mich, der seit mehr als zwanzig Jahren selbst dort unterwegs ist.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen den Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Wir wollten den Ngozumpa-Gletscher überqueren, um von Gokyo über den Cho La nach Gorak Shep zu kommen. Doch für die Träger war das fast unmöglich. Es sei denn, wir würden ihnen einen Weg bahnen. Und das haben meine Gäste und ich dann auch getan.

Was ist schief gelaufen? Wurden Fehler gemacht? Es wird ja immer sogleich nach Schuldigen gerufen. Häufig am lautesten von denen, die ahnen, dass womöglich niemand anderes als sie selbst schuld sein könnten. Die Reaktion ist wie schon im Frühjahr beim Unglück am Everest reflexartig. Vor allem die Regierung Nepals sei schuld. Das sagt zum Beispiel der Chef des Verbandes der Nepalesischen Trekkingagenturen. Er meint, dass die Guides schlecht ausgebildet seien, Notunterkünfte für Träger fehlten, oder, in meinen Augen ganz besonders originell, endlich das Prinzip ein Trekker-ein Guide durchgesetzt werden müsse.

Zahlreiche der überlebenden Wanderer sind nun wiederum der Meinung, dass die Agenturen bzw. deren Führer schuld seien. Viele Gruppen wären aufgebrochen, obwohl Warnungen vor einem Wettersturz kursierten. Und just in diesem Augenblick sind wir schon beim Kern der Sache. Von wem eigentlich stammten diese Warnungen? Wer ist dort überhaupt in der Lage, Wetterberichte abzurufen? Wer trägt Hightech-Ausrüstung am Thorong La und wer in zerlumpten Klamotten die Lasten? Und wer hat denn eigentlich das Sagen auf dem Trek? Immer der Guide oder allzu häufig die, die ihn bezahlen? Die Frage ist doch: Wer trägt die Verantwortung dafür, wann und ob überhaupt losgegangen wird, zum Beispiel über einen Pass wie den fast fünfeinhalbtausend Meter hohen Thorong La auf der Annapurnarunde?

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Sie sind diejenigen, ohne die aber auch gar nichts läuft in Nepal. Und deshalb haben sie bei mir immer das letzte Wort, wenn es darum geht, ob etwas machbar ist oder nicht. Und ich habe grundsätzlich bei allen Touren einen erfahrenen Sirdar (Trägerchef) dabei, der die Interessen meiner Träger vertritt.

Als erstes gilt die Feststellung, dass im Himalaya ständig mit mehr oder weniger extremen Wetterstürzen gerechnet werden muss. Schon ganz und gar im Oktober, dem Monat, wo alle glauben, sie seien vor schlechtem Wetter sicher. Das weiss ich nun aus eigener Erfahrung zur Genüge. Und an solchen Wetterphänomenen ist niemand schuld, jedenfalls bestimmt keiner in Nepal.

Das zweite ist, dass natürlich die Agenturen dafür verantwortlich sind, wer da die ausländischen Trekker durch die Berge führt. Und zwar vor allem die in Nepal. Dass der nepalesische Staat nicht plötzlich damit beginnen wird, Bergführer auszubilden, ist den Chefs der Agenturen dort am ehesten bewusst. Die ausländischen Reiseveranstalter, die ihre Gäste nach Nepal schicken, sind aber ebenso in der Pflicht, genau hinzuschauen, was für eine Arbeit vor Ort von den nepalesischen Partneragenturen geleistet wird. Es reicht eben nicht, wenn die Guides fremde Sprachen beherrschen.

Und wenn man sich womöglich auch in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es auch viel einfacher, auch  mal "ES GEHT NICHT" zu sagen.

Und wenn man sich womöglich in die Strapazen und oft auch die Qual seiner Träger hineinversetzen kann, weil man sie selbst oft genug zu spüren bekommen hat, so ist es natürlich viel einfacher, auch mal „ES GEHT NICHT“ zu sagen.

Des Pudels Kern ist aber etwas anderes: Jeder, der eine Reise in den Himalaya unternimmt, muss sich klar darüber sein, dass Nepal, Indien oder auch Pakistan eben nicht die Schweiz ist. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Erde. Man kann hier niemals die Maßstäbe anlegen, die man vielleicht in den Alpen anlegen wird. Doch genau das tun viele. Die Rundum-Sorglos-Mentalität kann einen aber ganz schnell ins Verderben führen. Eigenverantwortung ist zwingend nötig, wie übrigens überall auf der Welt, wenn man in der immer unberechenbaren Natur unterwegs ist. Doch in extremen Regionen, wie der Himalaya nun mal eine ist, gilt dies sicher noch viel mehr als anderswo.

Und nicht nur Eigenverantwortung. In einem klugen Kommentar  zu einem Blogbeitrag über das Thema las ich folgenden Satz: „In Nepal trägt man als Kunde mehr Verantwortung für die Träger und auch für den Guide als diese für einen selbst“. Genauso ist es. Und wenn man sich dies auf seinem Trek immer bewusst macht, dann fällt es vielleicht auch leichter auf den Pass oder den Gipfel zu verzichten, weil einem die Sicherheit seiner nepalesischen Helfer wichtiger ist.

Ein gutes Jahr

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Wenn es eine Kategorie gibt, mit der man verbrachte Zeit bewerten kann, so ist es die Qualität des Erlebens. Erlebnisse, Begegnungen und die daraus resultierenden Erfahrungen ereignen sich in der Zeit. Und wenn es nun in einer bestimmten Zeiteinheit besonders viele spannende Erlebnisse und großartige Begegnungen mit klugen Menschen gab, dann war die Zeit gut.

In diesem Sinne kann ich mich über das gerade vergangene Jubiläumsjahr als eine ganz besonders gute Zeit freuen. In kaum einem Jahr habe ich so intensiv Zeit verbracht wie 2014. Ich war in fünf verschiedenen Ländern zum Klettern, Bergsteigen und zum Trekking mit Gästen unterwegs. Von Anfang Februar bis Mitte April habe ich zum ersten Mal drei Gruppen in Nepal geführt. Dabei bin ich, wie übrigens ausnahmslos immer, sehr intensiv 32 Menschen begegnet. Vielleicht ist das sogar die allerbeste Zeit für mich, wenn ich meinen Gästen dabei zuschaue, wie sie gerade mit meiner Hilfe eine sehr hohe Qualität des Erlebens realisieren. Das ist nämlich oft eine außerordentlich befriedigende Sache.

Februargruppe (1)Sackhüpfen

Meine beiden Trekkinggruppen dieses Jahr waren top fit und für jeden Blödsinn zu haben. Und belohnt wurden wir mit fast ausnahmslos gutem Wetter!

Manchmal gibt es Leute, die meinen, dass ich mich zu rechtfertigen hätte, für mein Leben als Nichtsnutz, Taugenichts und Tunichtgut (Originalton). Der letzte Angriff dieser Art liegt noch gar nicht lange zurück. Wo kämen wir hin, wenn alle so leben würden wie ich? Als Antwort denke ich unter anderem an die vielen Leute, die ganz sicher eine sehr aufregende und unvergessliche Zeit gemeinsam mit mir in Nepal hatten.

Im restlichen April und Mai war ich dann „Auf Vorrat klettern“ in der Sächsischen Schweiz. Ausserdem musste ich zur Pflichtfortbildung wegen meines Hochtouren-Fachübungsleiters. Im Juni ging es für vier Tage nach Österreich ins Pitztal und anschließend für eine Woche nach Frankreich zum Mont Blanc, um gemeinsam mit Jacob für Peru zu trainieren und zu akklimatisieren. Und nach nur zwei Pack- und Waschtagen in Leipzig flogen wir Ende Juni nach Peru zum Artesonraju und Alpamayo.

Alpamayo04_Arteson

Wie aus dem Bergbilderbuch, diese beiden Eisriesen! Sicher, es gibt viele wirklich besonders schöne und wegen ihrer Form und Schartenhöhe sehr eindrucksvolle Berge. Und diese beiden gehören ganz sicher dazu!

Eine spannende und sehr aufregende Zeit hatten wir hier. Und vor allem auch eine erfolgreiche. Wir konnten alle unsere Ziele erreichen und standen auf gleich drei Sechstausendern. Doch in besonderer Erinnerung wird mir diese Reise nicht nur wegen der geglückten Besteigung von zwei der schönsten Berge der Welt bleiben. Jacob und ich waren ein tolles Team. Wir harmonierten großartig und vertrauten uns blind. Eine solche Erfahrung mit einem Partner auf einer sechswöchigen Reise zu machen, ist ganz besonders gut verbrachte Zeit. Soviel steht fest.

Jacob RucksackJacob Rucksack (2)

Sechs Wochen lang weder ein Missverständnis noch ein böses Wort sondern Verlässlichkeit und Vertrauen in jeder Situation. Das war schon sehr wohltuend.

Kaum das ich Mitte August wieder aus Peru zurück war, ging es abermals in das Pitztal auf den Taschachgletscher zum Teamcoaching mit den Damen der HumanitasPflege in Marl. Auch ein Höhepunkt des Jahres für mich, weil ich so tollen und vor allem tapferen Frauen begegnet bin. Lernen kann man übrigens auch oft von seinen Gästen.

Anschließend war ich für eine Woche im Oberreintal zum Klettern, und es hat bis auf klägliche anderthalb Tage eigentlich nur geregnet. Direkt danach ging es für eine Woche zum Klettern in die Sächsische Schweiz. Schließlich musste wenigstens zum Teil der weitgehend in Peru verpasste Klettersommer wieder aufgeholt werden.

Inzwischen sind wir schon mitten im September. In diesem Monat stand das erste Kennenlernwochenende mit meinen Nepalgästen für 2015 an, Anfang Oktober das zweite. Und noch einen weiteren für mich recht einschneidenden Termin galt es im Oktober zu bestehen. Doch den ignoriere ich hier einfach mal, weil es vielleicht eine gute Strategie ist, sich einfach nicht mit den Dingen zu beschäftigen, die einem auf die Nerven gehen.

Schrammsteine (1)Team

Ich werde ganz sicher viel Freude haben im nächsten Jahr mit meinen beiden Nepal-Teams. Wie übrigens immer! Und das ist nicht etwa nur Glück. Meine Gäste entscheiden sich offensichtlich ganz bewusst für Individualität und eine sorgfältige Vorbereitung. Und unsere Kennenlernwochenenden gehören auch dazu. Es ist eben gerade keine Reise von der Stange.

Im November dann noch einmal Klettertraining vom feinsten im größten Winterklettergebiet Europas im spanischen El Chorro. In diesen knapp zwei Wochen dort habe ich mal wieder erfahren dürfen, wie gut es doch seinen Kletterfähigkeiten tut, wenn man klettert. Wir haben in der Zeit 47 Seillängen abgespult. Das ist nicht unbedingt wenig aber auch nicht soviel. Aber am Schluss bin ich gleich mal zwei Grade besser geklettert als vorher. Blöd, dass man manchmal auch noch arbeiten muss.

ApokalypseOlaf

 El Chorro ist das ideale Klettergebiet, wenn es darum geht, Können, Kraft und vor allem auch Motivation zu tanken, um über den langen, staubigen und lärmigen Hallenwinter zu kommen.

Apropos arbeiten. Für das letzte große Event des Jahres 2014 am 27. Dezember galt es einen zweistündigen Jubiläumsvortrag zu schreiben und zu bebildern. Leichter gesagt als getan. Allein die Sichtung von zehntausenden Fotos ist eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, die ich gleich in mehrfacher Hinsicht unterschätzt habe. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denke ich. Ein ausverkaufter Saal im Gondwanaland und ein zauberhaftes Publikum haben mir einen besonders angenehmen Abend verschafft. Es ist eben ein Heimspiel hier in Leipzig vor meinem Publikum aufzutreten. Und am meisten freut es mich natürlich, wenn die Leute einen unterhaltsamen und spannenden Abend hatten. Und das scheint tatsächlich so gewesen zu sein.

Gondwana (1)

Was meine Vorträge anbelangt, so bin ich jemand, der nur schwer zufrieden mit sich ist. Ich bin diesbezüglich selbst mein schärfster Richter. Ich bin mir vorher nie sicher. Und das auch ist gut so.

So und nun kann das neue Jahr kommen, und ich habe den dringenden Verdacht, dass es keineswegs merklich ruhiger werden wird, als das eben vergangene. Es gibt spannende Pläne für eine Reise zu einem wiedermal überwältigend schönen Berg. Schon allein die Anreise zu ihm wird ein großes Abenteuer, denn er ist nur per Kajak zu erreichen. Mehr kann ich noch nicht verraten, dafür ist die ganze Sache leider noch zu wage. Aber wie lautete einer der Schlüsselsätze vorgestern in meinem Jubiläumsvortrag?? „Am Anfang ist das Ziel!“

 

Brechende Welle von links

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Nun ist sie vollendet, die 220 Kilometer lange Umrundung Rügens in meinem Prijon-Kajak. Doch nicht dass ich mich jetzt für unser Abenteuer Magellanstraße auf dem Weg zum Monte Sarmiento gewappnet fühlen würde. Eher im Gegenteil. Zwei Mal bin ich gekentert und sah keineswegs gut dabei aus.

Mein erster Biwakplatz an der Westküste Rügens. Im Hintergrund Hiddensee.

Mein erster Biwakplatz an der Westküste Rügens. Im Hintergrund Hiddensee.

Das vorherrschende Gefühl danach ist ein deutlicher Anflug von Erleichterung. Denn für das Wasser bin ich wohl nicht geboren. Doch wenn ich in den vergangenen Tagen etwas gelernt habe, dann, dass ich trotzdem noch viel Zeit auf dem Wasser verbringen müsste. Und zwar auf offener See mit wechselnden Winden, Strömung, Gezeiten und auch sonst widrigen Verhältnissen. Die waren nämlich auf der eben beendeten Tour mit denen, die uns in Feuerland erwarten, nicht zu vergleichen.

Es gibt überall an der Küste einsame und wunderschöne Plätze zum Rasten und Biwakieren. Nur muss man aufpassen, nicht aus Versehen im Naturschutzgebiet anzulanden. Sonst kann es in Rügen teuer werden.

Es gibt überall an der Küste einsame und wunderschöne Plätze zum Rasten und Biwakieren. Nur muss man aufpassen, nicht aus Versehen im Naturschutzgebiet anzulanden. Sonst kann es in Rügen teuer werden.

Kajakfahren unter schwierigen Bedingungen auf dem Meer erfordert nicht nur eine Menge Übung. Es braucht Erfahrungen, die man nur auf vielen Paddel-Kilometern erwerben kann. Wenn ich ständig darüber nachdenken muss, was in dieser oder jener Situation getan werden muss, dann ist der Kopf schneller unter Wasser, als einem lieb ist.

Am meisten haben mir die Etappen auf der Ostseite der Insel zu schaffen gemacht. Die letzten Tage hatte der Ostwind, der hier schon seit vielen Tagen konstant weht, doch ziemlich aufgefrischt. Die Wellen kamen also meistens direkt von der Seite. Ich hatte deshalb reichlich Gelegenheit, eine Übung, die wir mit Peter Nicolai in unserem Kurs absolviert haben, in der Realität anzuwenden.

Zum Schluss der Tour wurde die See deutlich rauer als in den Tagen zuvor. Die Gelegenheiten, zu üben, nahmen regelrecht überhand!!

Zum Schluss der Tour wurde die See deutlich rauer als in den Tagen zuvor. Die Gelegenheiten, schwierige Verhältnisse zu trainieren, nahmen regelrecht überhand!!

Wenn man etwas tun muss, was gar nicht real ist, man also nur simuliert, dann kann das ziemlich albern aussehen. So kam ich mir vor, als wir bei Peter üben mussten, wie man sich verhält, wenn eine brechende Welle einen von der Seite erwischt. Peter rief: “ Brechende Welle von links, brechende Welle von rechts“ und wir mussten uns der imaginären Welle entgegenwerfen. Man MUSS also unbedingt das Gegenteil von dem tun, was man eigentlich tun möchte: Sich nämlich nach der anderen Seite weg ducken. Doch wenn man diesen Fehler macht, dann ist das Kentern unvermeidlich.

Brechende Welle hier auch mal von rechts! Und gleich ein Kaliber, das nicht lustig ist. Aber wenn man es richtig macht, bleibt man auch hier über Wasser.

Brechende Welle hier auch mal von rechts! Und gleich ein Kaliber, das nicht lustig ist. Aber wenn man es richtig macht, bleibt man auch hier über Wasser.

Kopf, Körper, sein ganzes Gewicht der Welle entgegen und sich mit dem Paddel dabei auf ihr abstützen. Eine Überwindung! Gleich die erste brechende Welle, die auf der Ostseite Rügens hinter Kap Arkona bald zu hunderten immer von links kamen, hat mich dermaßen umgehauen! Ich hatte auch nicht die Spur einer Chance, wieder hochzukommen, obwohl ich gedacht habe, es diesbezüglich mit dem Schlafsack und der Isomatte auf Deck leichter zu haben.

Nur ein Beispiel von so einigen auf dieser so überaus lehrreichen Tour. Vor allem habe ich gelernt, dass ich noch weiter üben muss. Deshalb bleibe ich auch noch ein paar Tage hier, suche mir das windigste Plätzchen Rügens und stürze mich in die brechenden Wellen von vorn, von hinten und vor allem von der Seite.

Die erste freiwillige Übungseinheit in rauer See unter etwas realistischeren Bedingungen habe ich gestern auch schon absolviert.

Die erste freiwillige Übungseinheit in rauer See unter etwas realistischeren Bedingungen habe ich gestern auch schon absolviert. Allein zurück ins Boot. Die Leute am Strand machten sich ernsthaft Sorgen um mich :-)

Dann weiss ich nun, dass wir in Feuerland geduldig auf wirklich gute Verhältnisse für unsere Überfahrt von Punta Arenas zum Monte Sarmiento warten müssen. Wir brauchen also nicht nur am Berg unverschämtes Wetterglück.

Und noch etwas hat sich für den Rest meines Lebens eingeprägt: Nämlich wie traumhaft schön Deutschlands größte Insel ist. Einsame Buchten, großartige Steilküsten, schneeweiße Strände, spektakuläre Sonnenuntergänge. Nicht gerade eine neue Erkenntnis. Doch ich hatte das irgendwie ganz vergessen. Zu sehr war ich in den letzten 25 Jahren auf die Berge fixiert.

Jeden Abend dieses Schauspiel. Auf dieser Tour bekam das Wetter 10 von 10 möglichen Punkten!

Jeden Abend dieses Schauspiel. Auf dieser Tour bekam das Wetter 10 von 10 möglichen Punkten!

Trotzdem meldet sich nach fast zwei Wochen Ostsee die Sehnsucht nach Bergen und Klettern. Denn nicht zu letzt habe ich auch das hier mal wieder erkannt. Gemacht bin ich für den Berg und nicht für das Wasser oder irgend etwas anderes.

 

Sie sind drin!

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Die Zugriffszahlen hier auf meiner Homepage als auch die Anzahl der Fans meiner Facebook-Seite erhöhen sich kontinuierlich. Die Arbeit an beidem zahlt sich also zumindest diesbezüglich aus. Vor allem auch der Online-Shop wird in letzter Zeit immer öfter besucht. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir drei neue Produkte in unsere Palette aufgenommen.

Unter der Rubrik „Sonstiges“, eine treffenderer Name fiel uns beim besten Willen nicht ein,  sind nun drei neue Sachen zu haben: Eine Tasche, ein Übersack und ein T-Shirt. Abenteuer Leben-Edition :-) Praktisch, preiswert und witzig, also zumindest das T-Shirt würde ich sagen.

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Die Tasche ist eine sehr stabile, wasserdichte Reisetasche, die auch als Rucksack getragen werden kann. Die Tragegurte sind im Boden der Tasche versteckt. Ein großer Rundbogenreißverschluss erleichtert das Ein- und Auspacken und die Übersicht, wenn mal was gesucht und auch gefunden werden muss. Besonders geeignet ist sie für den harten Einsatz beim Transport durch Yaks, Esel oder Träger auf langen Trekkings in Nepal Tibet, Peru oder anderswo. Und da ist es gut, wenn sie nicht so teuer ist, denn keine Tasche der Welt hält das lange durch. Die über 90 Leiter fassende Tasche kostet nur 60 Euro. Da allerdings sind die Versandkosten schon enthalten.

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Falls auf einer solchen Reise ein großer Rucksack gebraucht wird und eine Tasche deshalb unzweckmäßig wäre, ist es sinnvoll, seinen guten Rucksack zu schützen. Deshalb biete ich einen äußerst robusten, verschließbaren Übersack an, der bei mir im Dauereinsatz bewiesen hat, dass er jahrelang auch die rüdeste Behandlung klaglos verkraftet. Der Übersack ist mit einer Länge von über einem Meter und 45 cm im Durchmesser selbst für große Rucksäcke ausreichend dimensioniert und kostet inklusive Versand 19 Euro.

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Der dritte Neuling im Shop ist ein T-Shirt. Die Idee kam mir auf meiner letzten Expedition in Peru. Ganze Tage bewegten wir uns in der senkrechten mit zwei Eisgeräten in der Hand. War diese Art des Kletterns nicht die logische Fortführung unserer Entwicklung im Bereich der Bewegung? Oder ist es eigentlich der Ursprung? In jedem Fall ist es ein großartiger Sport und im Eis ein ganz besonderer noch dazu. Und deshalb gibt jetzt für 23 Euro dieses T-Shirt aus 100 Prozent Baumwolle. Der Versand ist auch hier im Preis enthalten. Viel Spaß damit.

So und nun werden wir sehen, ob und wie unsere „Kreationen“ angenommen werden. Ich bin gespannt…

 

 

 

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